Harry Potter und der Stein der Weisen – im Klassik-Test (PS)

Zum Filmstart versucht der berühmteste Magie-Lehrling der Welt, auch das PSone-Publikum zu verzaubern. Mit der Versoftung der millionenschweren Li­zenz beauftragte EA die Briten Argo­naut, die bereits mit Disney-Umsetz­un­gen wie Aladdin: Nasiras Rach­e oder Ein Königreich für ein La­ma ein mehr oder weniger geschicktes Händchen mit Spielen für eine junge Zielgruppe bewiesen haben.

Im Gegensatz zu obigen 32-Bit-Vor­gängern ist Harry Potter und der Stein der Weisen jedoch nicht als reinrassiges Jump’n’Run, sondern als kunterbunter Gen­re-Mix angelegt. Nach elf Jahren Terror-Herrschaft durch die fettleibige Stieffamilie Dursley beginnt Har­rys Aben­teuer mit der An­kunft in der Zau­ber­schu­­le Hogwarts. Und dort kann er seinen neuentdeckten Freiheits­drang sogleich voll ausleben: Aus der Third-Per­son-Ansicht streunt der Nickelbrillen-tragende Krauskopf durch zahllose steinerne Hal­len, Geheimgänge, unterirdische Ver­liese und weitläufige Wald­gebiete. Aller­dings sind dem kindlichen Kutten­träger nicht gleich alle Bereiche des riesigen Hog­warts-An­wesens zugänglich. Viele Tü­ren öffnen sich erst, wenn Ihr zuvor im Un­ter­richt bestimmte Zau­ber­­sprüche gelernt oder Schlüssel gefunden habt. Obli­ga­torische Sprung­einlagen über Bücher­ragale und schwebende Tische meistert Harry wie Zelda-Held Link automatisch, sobald Ihr deren Kante erreicht. Auf Knopfdruck schwingt Ihr zudem den Zauberstab, mit dem nicht nur tumbe Trolle oder klapprige Ritter­rüstungen verscheucht werden, sondern der Digi-Potter auch Gegen­stände zum Schweben bringt. Der Ablauf orientiert sich vage an der Buch­vor­lage, entsprechend trefft Ihr bei Eu­ren Streif­zügen auf zahlreiche alte Be­kan­nte wie Mitschüler Ron, Wildhüter Hag­rid oder Erzfeind Draco Malyfoy. Eine gelegentliche Runde Besensport, genannt Quidd­itch, darf natürlich nicht fehlen: Auf dem Rücken des Haus­haltsfreunds braust Harry durch Leucht­ringe, um im rechten Moment den Goldenen Schnatz zu fangen.