Hell is Us – im Test (PS5)

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Der spannendere Aspekt ist ohne­hin Remis Ermittlungsarbeit. Ihr trefft auf zahlreiche Figuren, Dokumente und Rätsel, die ein immer klareres Bild davon zeichnen, was eigentlich in Hadea los ist. Dass Ihr Euch dabei wie ein Detektiv fühlt, ist vor allem der Designphilosophie von Creative ­Director Jonathan Jacques-Belletêt und seinem Team geschuldet, Euch als Spieler nicht an die Hand zu nehmen. ”Player-plattering” nennen sie das, quasi als Gegenteil zum ”silver-plattering” – der verbreiteten Designentscheidung, Spielern alle Antworten auf dem Silbertablett zu servieren.

Das funktioniert weitgehend vorbildlich, vorausgesetzt Ihr bringt den nötigen Elan mit, Personen gut zuzuhören und Dokumente genau zu studieren. So entstehen immer wieder befriedigende Aha-Momente, wenn Ihr die Punkte verbindet und Rätsel auf eigene Faust löst. Die Kompromisslosigkeit, mit der diese Designphilosophie hier durchgeprügelt wird, hat aber auch ihre Tücken. Ihr verfügt etwa über keinerlei Karte, was je nach Ausprägung Eures Orientierungssinns in mehr oder minder frustrierende Irrfahrten resultieren kann. Wir sind uns sicher: Selbst die besten Fährtenleser unter Euch dürften hier ein ums andere Mal verwirrt nach ihrem Ziel suchen.

Zum anderen gibt Euch das Spiel für seine üppige Auswahl an Sidequests keinerlei spielinterne Möglichkeit an die Hand, Eure Ermittlungsarbeit mit Notizen festzuhalten. Ihr werdet kaum drumherum kommen, Eure eigenen Karten zu zeichnen und Gedanken in eine Textdatei zu hämmern, wenn Ihr die vollständige Lösung aller Nebenaufgaben anstrebt. Das mag manchem Rätselfreund gefallen, und wenn dem so ist: umso besser! Wir hätten uns allerdings die Möglichkeit gewünscht, unsere Gedanken im Spiel festzuhalten und beispielsweise eine eigene provisorische Karte erstellen zu können.

Besonders löblich ist der Umgang mit den zweifellos harschen Themen, die sich Hell is Us zur Brust nimmt. Je weiter das Abenteuer voranschreitet, desto mehr zeichnet sich ein immer komplexeres Bild ab. Dabei duckt sich der Titel kaum vor der Darstellung der Schrecken des Krieges weg. ­Entsprechend solltet Ihr starke Nerven mitbringen. Visuell bewegt sich der Titel auf solidem Niveau. Akustisch bleibt manch schaurig-sphärischer Klangteppich im Sinn, der das düstere Alternativwelt-Setting gelungen untermalt.

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PlayingOldKid
I, MANIAC
PlayingOldKid

Für mich leider unspielbar, weil mich Story und Zwischensequenzen wenig bis gar nicht interessieren und ich diese stets wegdrücke. Und da in diesen lt. Test viele Hinweise zu Rätseln zu finden sind, wenig förderlich.

joia
I, MANIAC
joia

Finde die zwei Meinungen bringen es insgesamt schon hin, was Vor- und Nachteile angeht.
Ich habe es gerne durchgespielt, aber ich muss rückblickend sagen: das Ende fand ich etwas sehr, sehr schwach (ich habs in einem Forumsbeitrag beschrieben). Hab auch seither keine rechte Lust mehr verspürt, nach Hadea zurück zu kehren.

FirePhoenix
I, MANIAC
FirePhoenix

Leider spricht mich das Gegnerdesign so gaaaar nicht an.
Schade, denn ansonsten scheint’s toll zu sein.