Medievil 2 – im Klassik-Test (PS)

Wir schreiben das Jahr 1886: Seit Daniel Fortesques glorreicher Schlacht gegen seinen Erz­feind Zarok sind bereits fünf Jahr­hunderte ins Land gegangen: Die Menschen haben die Dampf­maschine erfunden, Kerzen sind dank Glühbirnen passé und Sir Dan schlummert friedlich mit seinem Schwert in der Ehrenecke des Londoner Muse­ums. Doch leider kennen die Mächte des Bösen keine Verschnaufpause. Lord Palethorne entfesselt mit einem unheilvollen Vers aus Zaroks Zauber­buch die todbringenden Kräfte der Fins­ter­nis: Tote erheben sich aus ihren Gräbern, harm­lose Pflanzen verwandeln sich in blutgierige Monster und friedfertige Bürger werden zu bestialischen Killern. Das schreit nach einem wahren Helden – und so erhebt sich Sir Daniel Fortes­que ein zweites Mal aus seinem Sarg, um die teuflischen Mächte in die Schranken zu weisen und den Frie­den in London wiederherzustellen.

Das 3D-Aben­­teuer startet nahe Sir Dans letzter Ruhestätte im Museum. Ähnlich dem ersten Teil dienen die Anfangsräume zum Kennenlernen der Steuerung: Wahlweise analog oder digital dirigiert Ihr den unterkieferlosen Rit­ter durch die Ausstellungshallen, springt auf Knopfdruck über Abgrün­de und benutzt bzw. wechselt Waffe sowie Schild. Letzteres ging bei Medievil relativ umständlich und langsam über ein Menü von statten. Im Nachfolger dürft Ihr dagegen zwei Mord­instrumente bestimmen, die Euer Held via Shortcut (Quadrat- & L1-Tas­te) im Nu austauscht. Darüber hinaus könnt Ihr die Kame­ra um Dan krei­sen lassen oder die Um­ge­bung aus der Ego-Perspektive unter die Lupe nehmen.

Bei Euren ersten Geh­ver­suchen trefft Ihr alsbald auf Pale­thornes untote Handlanger: Drei stöhnende Zombies bewachen einen Muse­ums­schlüssel, der den weiteren Weg öffnet. Was tun? Ihr zückt das Schwert und zerlegt mit kräftigen Hieben die fauligen Kumpane in ihre Einzelteile. Während ähnlich wie in Tim Burtons Grusel­märchen ”Sleepy Hollow” die Köpfe und Körperteile fliegen, füllt sich der Kelch der Seelen stetig mit den unsterblichen Überresten der Höllenkreaturen. Ist das Gefäß vollständig gefüllt, materialisiert der Kelch und Ihr dürft das goldene Item einsammeln.