Mortal Kombat 1 – im Test (PS5)

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Der Titel des inzwischen zwölften Hauptteils der Prügel-Serie deutet zwar auf ein Reboot hin, doch das täuscht. Dennoch werden hier einige Aspekte auf Anfang gestellt oder zurückgefahren und der ­Service-Charakter dafür noch stärker in den Fokus gerückt.

Liu Kang hat nach dem Ende des Story-Add-ons Mortal Kombat 11: Aftermath die Kontrolle über die göttliche Sanduhr übernommen, um eine neue Zeitlinie zu erschaffen. In der sind der einstige Donnergott Raiden und Kung Lao nur einfache Bauern auf dem Land, die Assassinen der Lin Kuei beschützen das Erdenreich und die Zauberer Quan Chi und Shang Tsung sind ein schuftender Minenarbeiter und ein herumziehender Verkäufer, der Leuten nutzlose Medizin andreht. Sogar die Außenwelt ist ein friedliches von Imperatorin Sindel geleitetes Reich mit Shao Khan als zwar mürrischem, aber treu dienendem General.
Doch eine Unbekannte sabotiert Liu Kangs Vision einer friedlichen Welt. In den folgenden ca. fünf Stunden folgt Ihr einem Spielfilm, in dem Ihr wie zuletzt üblich abwechselnd einen Recken für eine Handvoll Duelle übernehmt. Die Story ist dabei über eine lange Zeit angenehm bodenständig und fast schon realistisch. Selbst Figuren wie Baraka und Reptile sind mehr als stumpfe Monster. Schön ist, dass die Macher Euch ab und an eigens erstellte Charaktere vor die Nase setzen statt nur den Hauptkader. Doof jedoch, dass sich DLC-Charaktere wie Quan Chi oder Ermac erneut herausgeschnitten anfühlen, da sie bereits ein wichtiger Teil der Storykampagne sind. Einen ebenso faden Beigeschmack hinterlässt der für Vorbesteller und wohl später als DLC nachgereichte Shang Tsung.

Habt Ihr die Kampagne durchgespielt, bleiben Euch drei Möglichkeiten. Zwei davon sind ein alter Hut: Prügelt Euch in simplen Duellen – lokal oder online – oder nutzt das klassische Arcade-Erlebnis der Türme. Diese kommen wie in den ersten Serienteilen ohne Modifikatoren oder andere spannende Neuerungen daher.

Der zukünftige Fokus wird auf dem ”Invasions”-Modus liegen, der regelmäßig mit jeder Saison neue Inhalte erhält. Hier bewegt Ihr Euch auf einer Linie über ein Dioramen-Spielbrett. Auf jedem Feld wartet meist eine Herausforderung. Oft sind das Duelle, jedoch gibt es auch Abwandlungen wie Survival-Kämpfe und Türme. Auch Herausforderungen wie ”Weicht Feuergeschossen aus” oder das bekannte ”Test Your Might”-Buttonhämmer-Minispiel sind an Bord.

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BigBen
I, MANIAC
BigBen

Eigentlich wollte ich bloß etwas über den Spielablauf sagen…und dann lese ich diese vielen (größtenteils lesenswerten) Kommentare und bin so beeindruckt,dass ich selbst nicht mehr weiß,was sich da noch ergänzen lässt…
Jedenfalls fühle ich mich da manchmal wie ein kleines naives Kind,das nicht viel weiß und vielleicht auch gar nicht alles wissen will…
Grundsätzlich finde ich es immer gut in Spielen,wenn sich der Gewaltgrad selbst bestimmen (sprich Blut und Verstümmelung ausschalten) lässt.
Sniper Elite z.B. wäre für mich ohne die abschaltbare Röntgenoptik unspielbar (obwohl es ohne diese wahrscheinlich nie entsprechende Popularität erlangt hätte).
Apropos Röntgenoptik, erinnert sich noch jemand an das Videospiel “Fight Club”?
Wäre vielleicht eine Gelegenheit für ein Classic Test Beitrag…
Seinerzeit hat es für ganz schönen Wirbel gesorgt…
Nochmal zurück zum Thema: MK hat m.M.n. seine größten Momente,wenn es etwas neues wagt wie z.B.mit der Spinnenhöhle aus “Mortal Kombat X”, die mich an das gute alte “Scarabaeus” vom C64 erinnert,das mit minimalen Mitteln eine maximale Wirkung erzeugen konnte..

xarjaz
I, MANIAC
xarjaz

Ich habe mit die Fatalities von MK1 auf YT angeschaut. Ich weiß nicht, ob ich nicht vielleicht zu abgestumpft bin, aber mich lassen die völlig kalt. Ich sehe da reine Effekthascherei und ein Sich-Anbiedern an eine Schulhof-Klientel, die das “brutalste” Spiel wollen. MK ist die Postal-Reihe unter den Prüglern, in AAA. Ich bleibe lieber bei SF6, wo mir Ästhetik und Mechanik deutlich mehr zusagen.

Gannicus jr
I, MANIAC
Gannicus jr

😂Die ganzen Weltverbesserer hier

Gast

Eine 86er Wertung ist meines Erachtens zu hoch gegriffen, wenn man den Games as a Service Aspekt bedenkt, der das Spiel definitiv abwertet. Da mal wieder sehr viel Wert auf gestrecktes Gameplay sowie verschlechterte Drops gelegt wird, meinte ich bei letzterem die Suits. Die nur mit extrem mühseliger Arbeit oder Echtgeld qualitativ hochwertig sind. Alles andere, was man bsp durch das normale Freispielen bekommt, ist designtechnisch Discounterware.

Klar, sind jetzt keine Mikrotransaktionen die ins Gewicht fallen, aber man merkt dadurch, dass die Publisher so viel Kohle wie möglich für so viel Spielzeit wie möglich erzielen wollen. Und ich finde, dass man sowas mit einbeziehen sollte.

Dazu kommt noch, dass Mortal Kombat seit Jahren auf die Stelle tritt und sich nichts mehr traut. Selbst Street Fighter, was ich nebenbei vom Charakterdesign grauenhaft finde, macht das Feature bzw Gameplay technisch um Welten besser. Was ist bei Mortal Kombat schon großartig neu, der Invasion Mode oder die Kameos? Jedenfalls nichts Neues, wenn man es nicht gerade oberflächlich betrachtet.

Der Invasion Mode ist quasi ein Mix aus dem damaligen Conquest Modus und der Krypta – verpackt in einem unübersichtlichen Brettspiel-Modus. Dazu noch die nervige Hüpferei, die sich Survive schimpft.

Die Kameos sind auch nichts wirklich neues, sowas in der Art gab es bereits in MK11, nur eben als Item, das nach Nutzung verbraucht war.

Im PvP sind auch nur Standard-Modus zu finden.

Für mich persönlich ist Mortal Kombat 1 ein kleiner Fehlkauf gewesen, ein bisschen Spaß hatte ich, am Ende jeder Season wurde es aber immer nerviger. Aber nochmals würde ich mir ein Mortal Kombat nicht mehr blind vorbestellen.

PS.: Es ist kein Beat’em Up. Diese Fehler machen viele Zeitschriften und geben das natürlich auch an ihre Leser weiter. die dann das gleiche denken. Beat’em Ups sind sowas wie Double Dragon, Turtles in Time oder Mortal Kombat Mythologies: Sub-Zero. Das klassische Mortal Kombat aber, wozu es seit Mortal Kombat 2011 wieder gehört, ist ein 2.5D Fighter (oder einfach nur Fighting Game). Es mag für einige marginal sein, aber es gibt große Unterschiede. Allein schon das Kampfsystem ist sehr viel komplexer als in einem simplen Beat’em Up, und man hat hier keine Action-Adventure typischen Welten. Nur mal so am Rande.

joia
I, MANIAC
joia

@ghostdog83 – du hast ja recht – es ist vieles problematisch in der sehr verkürzten kommunikation im netzt und ich verstehe dich auch ein stück weit. man kennt sich nicht und hat als anhaltspunkte auf den anderen nur die paar fetzen, die der so rauslässt. insofern alles gut.

ghostdog83
I, MANIAC
ghostdog83

@joia

Ich war gerade dabei, auf dein “werd erwachsen” zu antworten, weil ich eine solche Formulierung für problematisch halte, da sie für sich genommen auch etwas über den Sender selbst aussagt, anstatt sich auf das Inhaltliche zu konzentrieren, wenn es darum geht, jemanden zu kritisieren

Nimm es mir nicht übel, aber im Internet ist die Schwelle zwischen dem, was gesagt wird und dem, was gemeint sei, nicht immer leicht zu erschließen- zuletzt hatte ich mich hier bei einem Kommentar geirrt, wo genau das Gegenteil der Fall war, wo das Gesagte tatsächlich auch so gemeint war. Es wird auch nicht leichter, wenn man die gegenwärtige Entwicklung berücksichtigt, wo selbst Satireseiten mit der Realität in Konkurrenz stehen.

Ich nehme meine Aussage zurück, die haltlos ist, sorry für den Umstand.

joia
I, MANIAC
joia

@ghostdog83 – mein tipp: werd erwachsen.
ich bin selbst ein kämpfer an erster front gegen die relativierung sexueller gewalt gegen frauen. aber das gehört nicht hierher.
ich bin jedoch auch so kritisch zu sehen, was @metoo an trittbrettfahrern ausgelöst hat und welche ungerechtigkeit in diesem fahrwasser mitschwimmt. aber das gehört auch nicht hierher.
wenn du meine ironie bzw. meinen sarkasmus nicht kapierst – ist das für mich völlig ok. und sorry, wenn ich deine gefühle verletzt habe. oder dein moralkompass meinetwegen entgleist ist. ehrlich! sorry!
aber mach nichts persönliches draus.

ghostdog83
I, MANIAC
ghostdog83

@Monthy

Sieh es als ein vortreffliches Beispiel dafür, wie ekelhaft auch Worte sein können – oder um es hier mal deutlicher zur Sprache zu bringen, was @Joa da schreibt, ist eine Relativierung von sexueller Gewalt gegenüber Frauen, da so wie ich es dem Kommentar entnehme (sowie im Kontext dessen, wie er dieses Thema hier auffasst), diese für diese Situation selbst verantwortlich seien, sich dem “freiwillig” auszusetzen [Anm. meine Aussage gegenüber @Joa war haltlos, aufgrund eines Missverständnisses meinerseits]. Darüber hinaus geht es in dem Kotaku-Artikel nicht darum, Missstände anzuprangern, sondern darum, was mit einem Menschen passiert, der in einem solchen Arbeitsumfeld tätig ist, wo solche Inhalte zur Recherchezwecken konsumiert werden – daraus kann jeder für sich selbst ableiten, ob es wirklich nötig ist, oder ob es nicht andere Möglichkeiten geben könnte, an Referenzmaterial zu kommen bzw. Instrumente geschaffen werden könnten, die den Mitarbeitern dabei helfen, damit besser umzugehen. Das der regelmäßige Konsum solcher Grausamkeiten bzw. deren Nähe durch das Umfeld Einfluss auf den Menschen haben, sollte klar sein. Egal ob es nur der Verlust an Sensibilisierung (Abstumpfung) ist oder im schlimmsten Fall eine psychische Erkrankung (wie der geschilderte Fall in dem Kotaku-Artikel).

MontyRunner
I, MANIAC
MontyRunner

@Joia Uff.

captain carot
I, MANIAC
captain carot

@Sonicfannerd

Tja, seit River Raid har sich die Darstellung von Videospielen halt auch dezent weiter entwickelt. Und während man den Gehirnbohrer von Turok 2 halt überhaupt nicht ernst nehmen kann sieht das bei manchen aktuellen Spielen ganz anders aus.

Definitiv haben sich da im Lauf der Zeit auch Grenzen verschoben. Alleine die Darstellung von Gewalt in Skyrim hätte Anfang der Neunziger wahrscheinlich auch in den USA zu Diskussionen geführt und wäre hier indexwürdig gewesen. Hier ist es dann schon vor 12 Jahren USK 16 gewesen.

Davon ab hat sich auch geändert, dass mittlerweile eher Gamer darüber diskutieren, wie weit das alles gehen soll und die Diskussion nicht mehr primär von außen kommt.

Die Entwicklerperspektive ist mirzum Beispiel auch nicht egal. Ob nun die schlichte Tatsache, dass betreffende Person am Anfang vielleicht noch gar nicht weiß was auf sie zukommt psychologisch oder auch schlicht aus dem Grund, dass diejenigen vielleicht wirklich von ihrem Job abhängig sind.
Es reagiert halt auch längst nicht jeder gleich auf entsprechendes Material.

Generell ist für mich aber auch weniger die Frage, ob es mehr Zensur geben sollte sondern mehr die, wie weit man im einen oder anderen Fall (Spiel) gehen will oder sollte. Und mich stört tatsächlich, dass Gewalt so abgenickt wird, während schlichte Nacktheit oder gar sexuelle Darstellung immer noch allzu oft ein Problem sind. Das ist aus meiner Sicht halt echt absurd.

joia
I, MANIAC
joia

die entwicklerperspektive ist mir beispielsweise wurscht. jeder kann sich entscheiden, was er tut und was nicht. auch dafür, was er programmiert oder was nicht. wer das eine will, muss das andere mögen. hinterher jammern ist wie @metoo. mimimi.

ich persönlich psychologisiere das thema auch nicht zu sehr. viele probleme im umgang mit gewalt und gewaltdarstellung entstehen überhaupt erst durch psychologisierung und durch zuviel gerede über das thema und man redet ungewollt mehr probleme herbei, als existieren.

am ehesten geht es mir noch wie @steffenheller – sorgen mache ich mir am ehesten über zugangsmöglichkeiten für jüngere semester. da frage ich aber auch nach den eltern und dem begleitauftrag.

den einen oder den richtigen umgang mit dem thema kenne ich jedoch nicht – es sei denn, man entscheidet sich für zensur. alterseinschränkungen haben wir ja schon. mit zensur könnte ich auch leben, aber dann bitte benjamin blümchen für alle. sonst weiche ich wieder auf importware aus.

SonicFanNerd
Moderator
SonicFanNerd

Insg. interessant, dass wir seit River Raid/80er die Gewalt-Diskussion immer noch nicht zur genüge ausgelotet haben.
Nun mag man heute ein River Raid sicher nicht mehr mit nem MK (Reboot) gleichsetzen können (auch sonst ist die Ex-Indizierung von River Raid und sonstigem natürlich im zeitlichen Kontext zu sehen).

Das was bei der Entwicklung mit einigen Mitarbeitern passiert / passieren kann (gehen wir von ghostdogs zitierten Passagen aus) ist natürlich ohne Frage bedenklich, wenn auch in seiner Quantität nicht belegt, zu diesem Zeitpunkt.
Ohne da aber direkt ne Kontroverse zu öffnen: Ich würde mich nicht mit möglichst detaillierten Bildern aus der Realität “inspirieren” lassen wollen, um möglichst originäre und brutale virtuelle Transportationen eben dieser zu kreieren.
Mag aber jeder anders sehen.

Was Gewalt in virtuellen oder abstrakten Umgebungen als Produkt angeht:
Gehört das in Kinder / Jugend Hände? Natürlich nicht.
Muss ich mir als Erwachsener alles geben? Sicher auch nicht. Wo da wer seine eigene Hemmschwelle hat, ab der ihm/ihr das zuviel wird sei auch jedem/er freigestellt.
Auch ohne die implizierte Moralkeule.
Solange es sich um fiktive Werke handelt, die abstrahiert von gesunden Erwachsenen konsumiert werden, kann und darf da jeder für sich entscheiden.

Ich hab früher z. B. kein MK gespielt, sondern war eher bei SF. Das zieht sich heute immer noch durch. Klar habe ich die diversen Fatalities der letzten MK-Teile auch mal mitbekommen (bei weitem nicht alle vermutlich), aber meine Faszination dafür hält sich einfach in Grenzen.
Was ich sonst so von MK 10/11 oder auch von Injustice 1/2 selber gespielt habe, hinterlässt auch ohne die “Fleischbeschau” spielerisch n guten Eindruck, obwohl ich die Games nie sonderlich ausgiebig gezockt habe.
Die Brutalität von MK mag ja ein USP sein, es ist aber bei weitem nicht die Quintessenz, auf die es reduziert werden muss. Zumindest soweit mein Eindruck.

genpei tomate
I, MANIAC
genpei tomate

Tausche alle MK/Gewaltverherrlichungen/Darstellungen/Ausleben in Videospielen, gegen allen Kriegen auffe Welt. Dann aber, wäre selbst das angeblich harmloseste Spiel voller Gewalt…
MK 1 und 2, also die alten Teilen habe ich inne Spielo zelebriert, als unsere “Gesellschaft” anscheinend empfindlicher gegenüber solchen Darstellungen war, als heute.
Aber als “Karikatur” des Lebens und mit dem Hang zum Gewaltbereiten, wie eigentlich jedes Lebewesen auf der Erde, “kann” MK lustig sein.
Und abartig zur gleichen Zeit, ohne dass ich eine von den beiden Optionen “Gesünder” finde als die andere. Und ja: Sooo explizit muss es auch nicht sein, ich muss es aber auch nicht konsumieren, anders als im echten Leben, wenn es einem/einer “aufgedrückt” wird.
Pun-ch intended…
Auf das Unterscheiden können kommt es mir eher an. Macht mir jetzt, im Jahr 2023, ein “MK” Spaß oder “shockt” es mich? Bedauerlicher-Weise-weder-noch, auch wenn ich mir wünsche, dass es mir eher Spaß machen würde, als dass seine Darstellung noch mehr “Grenzen” auslotet, damit es ein Publikum findet und “Spaß” daran definiert: Das hoffe ich nicht!!

captain carot
I, MANIAC
captain carot

Im Endeffekt ist die Gewalt bei einem Last of Us letztlich auch ein Stück weit Selbstzweck. Denn das Spiel nutzt Gewalt auch oft, um zu schockieren und in gewisser Hinsicht auch als Schauwert. Ist dann halt kein netter Splatter a la Fallout aber letztendlich zelebriert es seine möglichst realistische Gewalt auf seine Weise. Fraglich, ob es das am Ende besser macht.

Die Frage lässt sich am Ende vielleicht nur subjektiv beantworten. Aber in vielen Bereichen ist mittlerweile ein Punkt erreicht, wo man vielleicht mal ganz allgemein reflektieren sollte, ob man unbedingt noch an der Realismusschraube drehen muss.

Etwas expliziter auf US Titel und solche die auf den Markt zurechtgeschnitten sind finde ich wiederum regelrecht absurd, wie prüde vieles nach wie vor auf der einen Seite ist und wie gewaltaffin auf der anderen Seite Spiele dann oft allgemein sind.

MontyRunner
I, MANIAC
MontyRunner

Mich nervt mein schlechtes Gewissen, wenn ich Tiere bei Starfield für ein paar EP abknalle. Ich habe das Gerühl, dass mir das Abstrahieren mit dem Alter immer schwerer fällt.

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Es soll uns schockieren und aufwühlen.
Auch die schönsten Momenten gibt es bei The Last of Us Part II.

Bei Shadow of the Colossus frage ich die ganze Zeit. “Was habe ich den nur getan?”

Tekwin
I, MANIAC
Tekwin

Insbesondere Naughty Dog spielt bis über die Schmerzgrenze hinaus mit den Emotionen.

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Es gibt Gewalt Situation, das interaktiver Spielern in den Spiegel schaut, was die tat.
Beispiel God of War 3, The Last of Us Part II.
Grad von Naughty Dog reflektiert in mir.

Tekwin
I, MANIAC
Tekwin

Die Gesellschaft ist am Arsch! Zumindest dann, wenn über die emotionale Rechtschaffenheit hinaus Entwickler dazu verdonnert werden, über die persönliche Erträglichkeit hinweg Gewaltdarstellungem zu individualisierieren. Die von @Ghostdog83 geschilderte und untermauerterte Gegebenheit ist der pure Horror hinter dem Horror! Mir wird am Gedanken schon schlecht, weitaus mehr als nach Sichtung der daraus resultierenden Darstellung von Gewalt. Und somit wird die Gewalt zum gewaltsamen Selbstzweck. An diesem Punkt angekommen gibt es ausser dem Geld keine Gewinner.

8BitLegend
I, MANIAC
8BitLegend

Daran erinnerte ich mich auch. Dass das mit der “erwachsenen Perspektive” auf andere herablassend wirken könnte, war mir nicht bewusst. Dafür entschuldige ich mich.

Auf eine A oder B Diskussion lasse ich mich aber nicht ein. Es gibt selbstverständlich Abstufungen in der Gewalt. Nur weil man generell für Kloppereien empfänglich ist, heißt das nicht, dass man die Darstellung von Verstümmelung und anderen Grausamkeiten akzeptiert.

Dazu kommt, dass sich das Medium ernster nimmt. Mehr doppelte Böden und Querverweise zu Themen, die uns auch im echten Leben was angehen (könnten). Das hat sich weit vom komisch-abstrakten der Pixelblut-Zeit entfernt. Optisch, inhaltlich und hinsichtlich der Rezeption.

Frage mich wo die einst überempfindlichen Jugendschützer aus den alten Tagen hin sind, jetzt wo es wirklich wieder ein paar Sachen zu debattieren gäbe. Aber vielleicht hats die bei der MK 11 Prüfung ja bereits ein für allemal aus den Socken gehauen.

MontyRunner
I, MANIAC
MontyRunner

Wenn das mit der PTBS-Diagnose wegen einer MK-Produktion stimmen sollte, wäre das schon krass. Bei The Last Of Us könnte ich das eher verknusen, weil für mich künstlerisch relevant.

ghostdog83
I, MANIAC
ghostdog83

Beim Thema Gewalt in Spielen sollte auch nicht die Entwicklerperspektive vernachlässigt werden – hier haben wir es mit Menschen zu tun, die durch ihre tägliche Arbeit mit Inhalten konfrontiert werden, die bleibende psychische Schäden hinterlassen können, wo man sich schon fragen kann, ob das nicht zu weit geht, was man diesen Mitarbeitern zumutet:

Die Entwicklung von Spielen ist langwierig und mühsam, und ein paar Einzelbilder, in denen das Gesicht eines Mannes in fotorealistischen Details entfernt wird, können das Ergebnis von Tagen und Wochen sorgfältiger Arbeit und Recherche sein. Diese Arbeit kann einen Tribut fordern, der es wert ist, untersucht zu werden, da immer wieder Geschichten darüber ans Licht kommen, wie es ist, die größten und beliebtesten Spiele zu entwickeln.

Hier ist eine solche Geschichte über einen Entwickler, der mit dem Cinematics-Team für Mortal Kombat 11 gearbeitet hat und um Anonymität bat, um seine Beschäftigungsaussichten zu schützen. Sie erzählten Kotaku, dass sie das ganze Jahr 2018 über an dem Spiel gearbeitet haben und ihre Tage damit verbrachten, gewalttätige Animationsarbeiten zu überprüfen, sie mit leitenden Mitarbeitern zu besprechen, Feedback mit Animatoren auszutauschen und im Allgemeinen von der Art blutigen, realen Forschungsmaterials umgeben zu sein, auf das sich die Entwickler beziehen, um Gore in Videospielen zu animieren. Innerhalb eines Monats begannen sie, die Auswirkungen zu spüren.

“Ich hatte diese extrem grafischen Träume, sehr gewalttätig”, erzählten sie Kotaku in einem Anruf. “Ich wollte einfach nicht mehr einschlafen, also hielt ich mich tagelang wach, um nicht schlafen zu müssen.”

Schließlich, so der Entwickler, suchten sie einen Therapeuten auf, der bei ihr eine PTBS diagnostizierte. Sie führen dies auf ihre Arbeit an MK11 zurück – nicht nur auf den Inhalt des Spiels und die Notwendigkeit, die gewalttätigen Zwischensequenzen Bild für Bild zu verarbeiten und zu diskutieren, sondern auch darauf, dass sie von den Referenzmaterialien umgeben war, die die Künstler für ihre Recherchen verwendet hatten.

“Wenn man im Büro herumging, schaute sich einer Erhängungen auf YouTube an, ein anderer sah sich Bilder von Mordopfern an, wieder ein anderer ein Video, in dem eine Kuh geschlachtet wurde”, sagten sie. “Der beängstigende Teil war immer der Punkt, an dem sich neue Leute an das Projekt gewöhnt haben. Und diesen Punkt habe ich definitiv erreicht.”

https://kotaku.com/id-have-these-extremely-graphic-dreams-what-its-like-t-1834611691

Netherrealm Studios ist hier keine Ausnahme, auch bei Naughty Dog hat man sich mit echten Gewaltvideos beschäftigt, wo zu sehen ist, wie Menschen auf brutale Weise ermordet werden, damit im fertigen Spiel eine möglichst realistische Umsetzung enthalten ist.

“Wir machen ein Spiel über den Kreislauf der Gewalt und wir machen eine Aussage über gewalttätige Handlungen und die Auswirkungen, die sie auf den Charakter haben, der sie begeht, und auf die Menschen, die ihm nahe stehen”, sagte [Druckmann]. “Und unser ganzer Ansatz ist zu sagen: ‘Wir wollen das so realistisch wie möglich behandeln. Wenn man jemanden ersticht – wenn man sich Referenzvideos anschaut, die wir haben, ist es eklig und schmutzig und nicht so gesäubert, wie man es in den meisten Filmen und Spielen sieht. Und wir wollten, dass der Spieler das spürt.

https://kotaku.com/the-last-of-us-part-ii-s-violence-is-designed-to-be-rep-1826781044

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Succubus wieder verdrängt. 🤮
Wurde wieder im Steam drin?
Ich hätte die Jungs Mad Mind Studios in der Gamescom 23 mich auskotzen, aber lieber gelassen.

Tekwin
I, MANIAC
Tekwin

Eine “schöne” Diskussion.

Nach meiner Erfahrung kann selbst extreme Gewalt in Videospielen relativ harmlos wirken. Sobald beim Spieler durch die (vorangegangene) Inszenierung tiefere Emotionen (Mitleid, Sorge, Angst, Hass etc.) erzeugt werden, wird schnell eine Ebene erreicht, auf der auch nur angedeutete bzw. weniger explizit dargestellte Gewaltszenen den Magen herumdrehen lassen können.

Bei einem Prügelspiel wie Mortal Kombat ist der Weg zur Gewalt klar definiert. “Zwei gehen rein, einer kommt raus.” Es wird sich hemmungslos auf die Fresse gegeben und der Verlierer – naja ihr wisst schon.^^ Über Frust oder Freude hinaus vermag die “Handlung” aber kaum zu emotionalisieren. Etwas entschärfend ist zudem die comichafte, vorhersehbare, überzogene und letztlich absolut unrealistische Darstellung.

Natürlich gibt es die empfindlichen Gemüter unter uns, bei denen der Grad an Gewalt, unabhängig von der Art der Emotionalisierung und Darstellungweise, eine Abscheu bewirkt. Besorgniserregend wird es, wenn der Spieler hochemotionalisiert mit einem Schulterzucken auf Gewalt reagiert.

joia
I, MANIAC
joia

@montyrunner – siehst du – ich bin eben jung geblieben!!
an gewaltdiskussionen finde ich nur abstoßend, wenn so getan wird, als wäre das nicht teil unserer natur.

MontyRunner
I, MANIAC
MontyRunner

Ich finde das übertriebene Gewaltlevel mehr albern als eklig. Aber auch die große Erniedrigung der Unterlegenen und das krasse Maß der Zelebrierung ihrer kompletten Auslöschung stoßen mich ab. Als Teen oder Twen war ich da empfänglicher.

Was ich aber total geil finde z. B. an MK X, ist das Aufeinandertreffen verschiedenster Pop-Iconen im Duell. Das lässt mich dann doch gelegentlich zum Controller greifen und interessiert auf die Reihe blicken.

joia
I, MANIAC
joia

@8BitLegend – deine aussage zur Gewalt ist noch untertrieben. dabei ist die darstellung in mk so genial!

mir geht es eher wie @revan – es wird ja keiner gezwungen, das spiel zu spielen und dass die gewalt und die gewaltdarstellung seit je ein hauptbestandteil des spiels sind, ist reichlich bekannt.

klar, kann jeder seinen senf ablassen und sagen – ich persönlich….
aber das klingt meistens nach urteil und so erwachsen und die anderen sind alle doof.

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Irgendwie hat Mortal Kombat 11 die Messlatte hoch gesetzt. Dagegen wirkt Mortal Kombat wie Risikoarme Geldruck Maschinen. (Nicht bösewillig gemeint)

Thomas Nickel
Autor

Spreche ich nicht ab – aber ich persönlich find’s eben eklig.