Muv-Luv & Muv-Luv Alternative – im Test (PSV)

Zwei Spiele, aber nur eine Zahl am Ende des Tests? Fast, denn genau genommen handelt es sich sogar um eine Trilogie: Muv-Luv enthält die beiden kürzeren Episoden Extra und Unlimited, Alternative ist aufgrund seiner Länge separat. Weil die Story nur wirklich sinnvoll ihre Wirkung entfaltet, wenn man auch alle drei Kapitel liest, gibt es konsequent keine separate, sondern eine übergreifende Wertung.

Die Muv-Luv-Serie hat fast 15 Jahre auf dem Buckel und wirkt daher optisch antiquierter als manch moderner Genrekollege. Spielerisch werden keine Experimente oder Gimmicks gewagt, Ihr seid weitestgehend mit dem ­Lesen der englischen Texte (begleitet von japanischer Sprachausgabe und sparsam animierten Charakterbildern) beschäftigt, während (seltene) Entscheidungen je nach Episode mal mehr oder weniger Auswirkung auf alternative Routen und Enden haben.

Lasst Euch aber nicht täuschen – hinter der eher biederen Hülle steckt eine ausgesprochen interessante Geschichte: Zu Beginn seid Ihr der ”Held” einer Highschool-Romanze fast nach Otome-Logik – nur dass hier ein Mann von vielen Frauen umworben wird und nicht andersherum. Das fängt etwas zäh an und wird mit Klamauk verpackt, doch nach Extra ändert sich die Lage drastisch: Ihr wacht plötzlich zwei Monate früher wieder auf in einer fast verwüsteten Parallelwelt, die von Aliens attackiert wurde. Eure Schule ist hier ein Militär-Stützpunkt, auf dem Eure Bekannten als Mech-Pilotinnen dienen – was ist geschehen? Welche Rolle spielt Ihr dabei? Das wissen Episode 2 und 3 vortrefflich und mitreißend zu erzählen, weshalb wir nicht mehr verraten wollen. Nur so viel noch: Wer Visual Novels mag, sollte Muv-Luv nicht auslassen.