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Spiel: | Pokémon-Legenden: Arceus |
Publisher: | Nintendo |
Developer: | Game Freak |
Genre: | Rollenspiel |
Getestet für: | Switch |
Erhältlich für: | Switch |
USK: | 12 |
Erschienen in: | 3 / 2022 |
In gewisser Weise geht es Pokémon-Fans wie dem Verdurstenden in der Wüste: Ein Vierteljahrhundert lässt Game Freak sie nun schon innovationsmäßig auf dem Trockenen sitzen und variiert die altbekannte Pika-Formel nur marginal. Erfahrene Trainer lechzen nach Veränderung und werden ein ums andere Mal enttäuscht. Bis jetzt? Mit Pokémon-Legenden: Arceus will Nintendo ausgetretene Pfade verlassen und poliert die Serie mit jeder Menge Ideen auf. Dabei machen sie vieles richtig, können schlussendlich aber einfach nicht aus ihrer Haut.
Gerade habt Ihr noch friedlich in Eurem Bettchen geschlafen, da steht Ihr plötzlich Angesicht zu Angesicht Gott gegenüber – oder zumindest seinem Äquivalent in der Pokémon-Welt. Der Schöpfer des Taschenmonster-Universums Arceus hat einen Auftrag für Euch: ”Begegne allen Pokémon. Ist dies getan, so will ich mich Dir erneut zeigen!” Plötzlich wacht Ihr in einer Welt auf, die nicht Eure ist. Bei der Hisui-Region handelt es sich um den frühzeitlichen Vorläufer des aus Diamant und Perl bekannten Sinnohs. Die Menschen hier haben gerade erst angefangen, mit Pokémon zusammenzuleben und eine Expeditionstruppe aus mutigen Forscherinnen und Forschern zieht täglich hinaus in die Wildnis, um die unbekannten Wesen zu untersuchen und den ersten Pokédex der Welt zu erstellen. Ein gefährliches Unterfangen, das durchaus Euren ”qualvollen Tod” bedeuten könnte, wie Expeditionsleiterin Zelestis mahnt, als Ihr Teil ihres Forschungstrupps werdet. Auch wenn diese Warnung nicht ganz ernst gemeint ist – sterben muss hier niemand –, steht der raue Ton exemplarisch für das neue Spielgefühl von Legenden. Nach acht Generationen als Poké-Trainer ist es erfrischend, die Turbotreter gegen eine Forscherkluft einzutauschen und zur Abwechslung mal in die Fußstapfen von Professor Eich zu treten. Hisui fühlt sich wild und ungezähmt an und jedes Pokémon, dem Ihr in den weiten, offenen Arealen der Spielwelt begegnet, kommt einer Entdeckung gleich. Das liegt vor allem am neuen Fang-System.
Hisui ist eine einzige große Naturzone, wie es sie schon in Schwert und Schild gab: Pokémon tauchen hier nicht zufällig im hohen Gras auf, sondern laufen frei umher, flüchten oder greifen Euch an. Um Euren Pokédex zu vervollständigen und Arceus’ Auftrag zu erfüllen, müsst Ihr Euch deshalb auf die Lauer legen. Auf Knopfdruck beginnt Ihr zu schleichen und pirscht Euch an schreckhafte Monster heran oder vermeidet eine Konfrontation mit den großen, bösen Elite-Pokémon, die schon mit ihren glühend roten Augen klarmachen: Ich bin eine Nummer zu stark für dich! Das bringt Taktik in das sonst so monotone Bälle-Werfen und gibt Euch noch mehr das Gefühl, ein Teil dieser Welt zu sein.
Hab’s mit nur wegen dem Steelbook geholt. Jetzt überlege ich, ob ich es auch spielen soll.
@ninboxstation Ist das dieses “XD: Der Dunkle Sturm”? Das hat mich auch immer mal interessiert 🙂 Hab’s mit meinem Bruder mal kurz angespielt, aber wäre was zum Nachholen!
Bei mir schwindet die Motivation auch sehr stark, nach dem Durchspielen, um weiter Geheimnisse zu erforschen oder seltene Pokemon zu finden..
Neu Polemon Endgame sind eher nur noch ein langer & langweilige grind (mag grinden, aber hier schläft man fast ein..)
… Pokemon Arena DX (oder so, weis den Namen nicht mehr, war glaub auf der N64
Oder NGC??), mit dieser apokalyptische Atmosphere, den Motorbike, ganz neue Settings und mit “Quests”, war echt noch gut.., diese Richtung hätten die neuen 3D Pokemon gehen und ausbauen dürfen (nur fehlte dort neue Pokemon, und es war wie eine Remake einer anderen 3D Pokemon bzw. Alle waren satt von den immer gleichen Pokemo seit Gold / Silber, deshalb floppte es und Freak nahm den Flop falsch auf, als ob es am Game Desgin lag)
@lennard-willms “Snap” gönne ich jedem, der damit Spaß hat 🙂 Ist ja auch verdammt niedlich aufgemacht. Aber als jemand, der das Original nie gespielt hat, war das wahrscheinlich einfach nicht mein Bier.
@lennard-willms
Ja, hast schon irgendwie Recht. Nachdem der Abspann bei Arceus gelaufen ist, hatte meine Motivation weiter zu spielen auch merklich gelitten. Das die Pokémon Spiele generell mehr Entwicklungszeit benötigen sehe ich auch so. Gerade bei Perle/Diamant hat mich dieser Zusatzdownload bei der Handelsversion tierisch geärgert und das nur, weil man unbedingt beim Release noch das Weihnachtsgeschäft mitnehmen wollte. Spiele unfertig zu veröffentlichen kannte ich von Nintendo Titeln vorher nicht.
Einzig mit New Pokémon Snap war ich rundum zufrieden. Da hat für mich wirklich alles gepasst. ?
@tabby Dann bist Du wohl näher an Emilys Meinung 🙂 Ich empfand das “Diamant / Perl”-Remake nicht als lieblos, sondern als kompetente Neuauflage, die das Spielgefühl des Originals gut auf die Switch übertragen hat und hatte damit subjektiv mehr Spaß als mit “Arceus”. Hier hat dann irgendwann die Enttäuschung überwogen, dass sie zwar so viel Neues ausprobieren, das aber alles nur so halbgar umgesetzt ist. Das Grinden des Pokédex als Hauptmechanik war da für mich auch nicht motivierend genug, um mich langfristig zu fesseln. Generell hätte das Spiel wahrscheinlich einfach noch etwas mehr Entwicklungszeit vertragen können für mehr Abwechslung. Ich bin gespannt, wie sie die Erfahrungen aus “Arceus” nun in “Karmesin” und “Purpur” übertragen.
Objektiv gesehen hat Arceus zwar noch genug Baustellen, die in den nachfolgenden Spielen hoffentlich noch behoben werden. Aber rein auf den Spielspaß runtergerechnet kann ich mich an kein Pokémon aus der jüngsten Vergangenheit erinnern, mit welchen ich soviel Spaß hatte. Neben den ganzen Gameplay Änderungen gefiel mir bei Arceus auch die Geschichte, Soundtrack, Humor und überhaupt die ganze Atmosphäre im Spiel.
Daher finde ich die Wertung, vor allem im Vergleich zum lieblosen Perle/Diamant Remake, etwas zu niedrig angesetzt.
Mich würde ja mal interessieren, welche Wertung Thomas Nickel gegeben hätte. Pokémon Schwert & Schild hat er damals mit 85% bewertet.