Prince of Persia – im Klassik-Test (PS3 / 360)

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Tiefsinnige Dialoge, über die man länger nachzudenken hat als das Zuhören dauert, sind in ­Videospielen selten. Umso mehr ­freuen wir uns über ­jeden Hinweis, dass das Medium nach über 30 ­Jahren seinen Kinderschuhen entwächst und reife Unterhaltung ­bietet.

In Prince of Persia ­belauschten wir einen Wortwechsel zwischen dem neuen Protagonisten und seiner Begleiterin Elika, bei dem wir uns schon glücklich wähnten: ”Ohne Träume ist das ­Leben ­bedeutungslos”, erklärt Elika Eurem Alter Ego. ”Wer träumt, verpasst das Leben”, entgegnet der auf coolen Surferboy getrimmte Akrobat, der sich viel lieber mit seinem goldbepackten Esel einen faulen Lenz gemacht hätte. Doch sogleich wird diese wunderschöne Dialektik in den Staub getreten und ­schnödem Witz geopfert: Wenn unsere Führerin Elika daraufhin nach dem Weg fragt oder der titelgebende Prinz – der bis zum Schluss übrigens gar keiner ist – die nächste Brotzeit fordert, raufen wir uns die Haare über verschenktes Potenzial. Bis zum Ende des rund zehnstündigen Abenteuers wird eine Menge gerauft, aber auch viel gestaunt. Über die traumhaft schöne Märchengrafik zum Beispiel. Oder ­Ubisofts Mut zur Neuausrichtung der Prinzen-Saga.

Anstatt nämlich an die Stärken der Vorgänger anzuknüpfen, tritt Prince of Persia in die Fußstapfen von Assassin’s Creed: ’Style over Substance’ lautet erneut die Devise. Im Namen der Massenkom­patibilität schwor man der düsteren Grundstimmung und Dramatik der Vorgänger ab, im selben Atemzug warfen die Entwickler spielerischen Anspruch über Bord. Frustige Weg­suche und fordernde Sprungpassagen in verfallenen Tempel­anlagen (Warrior ­Within) oder Kämpfe ­gegen unzählige Feindeswellen (The Sands of Time) sind passé. In den Vordergrund tritt nunmehr ein sorgloser ­Tagedieb, der unverschuldet zwischen die Fronten eines göttlichen Konfliktes gerät. Dass es dabei um nicht weniger als die Apokalypse geht, tritt durch die flapsigen Einzeiler-Kommentare Eures großmäuligen Helden in den Hintergrund. Wen das alles nicht stört, der erlebt mit dem ­Bilderbuch-Abenteuer ­jedoch unterhaltsame ­Stunden.

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I, MANIAC
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Für mich war es ein sehr gutes Spiel. Ich wollte kein The Sands of Time 4. Einzig das offene Ende fand ich nicht so sehr gelungen, was aber der Epilog für mich wieder ausbügelte.