Rad Rodgers – im Test (PS4)

Ein unsympathischer Bengel wird in ein Videospiel gezogen, trägt dort seine sprechende Konsole als Rucksack und ballert sich durch eine Handvoll 2D-Stages. Rad ­Rodgers nennt den PC-Plattform-Klassiker Commander Keen ein Vorbild, zitiert aber auch den Arcade-Kracher Metal Slug. Euer Baller­mann verfügt über unendlich Munition und verwandelt sich durch Power-ups kurzzeitig in Granatwerfer oder Mega-Laser, dazu kann Euer Rucksack die ­Metallfäuste sprechen lassen.

Dank Baller-Richtungseinstellung per rechtem Stick könnt Ihr gleichzeitig laufen und rundherum feuern – praktisch angesichts recht vertikal aufgebauter Stages. Rad muss acht weitläufige Welten durchforsten und in jeder vier Schlüssel finden, um den Ausgang zu aktivieren. Eine seltsame Design­entscheidung, die viel Herumlaufen nach sich zieht (eine Karte fehlt) – das passt nicht recht zum wuchtigen Ballern, von dem wir uns mehr gewünscht hätten. Leider sind Design und KI der Feinde schwach – schwere Brocken decken wir meist mit Dauerschuss-Salven vom anderen Bildschirmrand ein, ohne dass sie sich rühren. Technik-Puristen stören sich daran, dass das ­Scrolling nicht flüssig ist.

Immer wieder gibt es kleine Denk- und Suchaufgaben: Wenn Euer Held im Spiel vor einem ­pixeligen Riss im Raum steht, wird sein Rucksack aktiv. Der muss sich dann durch ein 2D-Labyrinth boxen, um das Hindernis zu beseitigen – anfangs ist das eine willkommene Abwechslung, später werden diese Ausflüge zu lange und dröge. Dasselbe gilt auch für die drei vertikalen Hüpf-only-Stages mit dem Pogo-Stick.