Meinung 1
Oliver Schultes meint: Nach dem Spielen der Demo ”Beginning Hour” war ich gespannt: Die Grusel-Atmosphäre stimmte, die Ego-Perspektive fühlte sich ungewohnt, aber passend in das wiederbelebte Survival-Horror-Konzept eingebunden an. Die Frage war für mich, ob die Entwickler die Spannung nicht nur 15 Minuten, sondern über die gesamte Spieldauer aufrechterhalten können. Und was soll ich sagen? Sie haben es mit Bravour geschafft! Resident Evil 7 ist die interaktivgewordene Symbiose aus den Teilen 1 & 4: Survival Horror paart sich mit Abwechslungsreichtum, Rätsel ergänzen sich mit Splatter- und Actionszenen zu einem großartigen, motivierenden Ganzen. Abgefahrene Charaktere, die Videotape-Sequenzen und vor allem der ein oder andere Dark Souls-artige WTF-Moment machen Teil 7 zu einem unvergesslichen Erlebnis. Alles richtig gemacht, Capcom!
Sascha Göddenhoff meint: Ich fühle mich allein und ausgeliefert, jeder Winkel des gruseligen Baker-Anwesens provoziert eine angespannte Aufmerksamkeit. Resident Evil 7 hält mich in Atem – und das mit einem rund 20 Jahre alten Konzept. Doch so gut die spielerische Formel auch funktioniert, so bekannt wirken Aufbau und Ablauf. Ego-Perspektive und frische Umgebung überdecken nicht das Fehlen tatsächlicher inhaltlicher wie spielerischer Neuerungen – von den (wenig fordernden) Rätseln bis hin zu den (teils etwas hakeligen) Bosskämpfen wirkt vieles vertraut, manches gar steif und alt. Dazu wechselten sich (auf der Xbox One) glaubhaft ausstaffierte, fein beleuchtete Szenarien und schwach texturierte Bereiche der Marke Baukasten ab. Teil 7 bietet zweifellos ein intensives und gut spielbares Erlebnis, schwingt sich aus meiner Sicht aber nicht zu einem Meilenstein auf – dafür vertraut Capcom zu sehr auf etablierte Elemente denn großartige Neuerungen.