Ronaldo V-Football – im Klassik-Test (PS)

Dass Ronaldo V-Football zeitgleich mit dem Start des diesjährigen Fußball­groß­ereig­nisses Euro 2000 in die Läden kommt, ist eher Zufall. Denn im Mittelpunkt von Infogrames’ Leder-Epos steht nicht der ‘alte Kontinent’, sondern das Team des viermaligen Weltmeisters Brasilien samt seines titelgebenden, zur Zeit aber verletzten Superstars Ronaldo. In Intro und Menüführung regieren südamerikanische Rhythmen (z.B. ein Remix von „Samba de Janeiro“) und die gelb-grünen Traditionsfarben der Mannen vom Zuckerhut. Weil zu einem Fußballspiel aber immer zwei Teams gehören, hat Infogrames über 60 weitere Nationalmannschaften aus allen Konti­nenten mit Original-Namen engagiert. Ärgerlich: Ausgerechnet für Deutschland laufen Inkognito-Spieler aufs Feld – wie bei UEFA Striker aus rechtlichen Gründen.

Das Hauptmenü ist prall gefüllt: Interes­sant sind vor allem der ‘V-Football Pokal’ (das Pendant zur Weltmeisterschaft), der Arcade-Cup (KO-Modus mit 16 Teams) sowie der ‘Härtetest’, in dem Ihr Euch Spiel für Spiel eine Rangliste nach oben kämpft. Pokalwettbewerbe und Ligen nach Euren Regeln dürft Ihr ebenfalls basteln. Bei Strategie und Taktik beschränkte sich Entwickler PAM auf das Notwendigste (siehe Bild rechts). Auch die Steuerung bietet weder eine Vielzahl an Kabinettstückchen, noch gern gesehene Schmankerl wie das Icon-Passing. Passen, lupfen, schießen, grätschen, sprinten – das war‘s. Fast, denn immerhin spielt Ihr mit den Schultertasten einen tödlichen Pass oder dreht Euch schick um die eigene Achse.

Die 15 Spielstätten sind bekannten Arenen wie dem Berliner Olympia­stadion oder dem Maracana-Stadion in Rio de Janeiro nachempfunden. Mangels Lizenz erkennen allerdings nur Fußball-Experten die ‘Freudenhäuser’ auf An­hieb. Weitere Optionen betreffen u.a. Spieldauer, Wetter und Kameraführung. Freunde des guten Überblicks schalten einen Spieler-Radar zu. Sympathisch: Für jeden Spielmodus dürft Ihr die Optionen separat einstellen und speichern.

Das Kommentatorenpaar kommt vom Champions-League-Sender tm3: Neben Reporter-Oldie Günter-Peter Ploog gibt der Ex-Lauterer Stefan Kuntz seine Fußball-Weisheiten zum Besten. Geht Euch das Geplapper der beiden auf den Wecker (was definitiv passieren wird), dürft Ihr Euch auch von enthusiastischem Kommentatoren-Geschrei auf Spanisch, Portugisisch oder Italienisch in Stimmung versetzen lassen.