Scorn – im Test (Xbox Series X)

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Seit 2013 sind die Entwickler von Scorn am Werk und man möchte sich gar nicht vorstellen, was in ihren Köpfen dabei vorgegangen sein muss: Diese Welt ist faszinierend, verstörend, abstoßend, widerwärtig und ekelhaft – was nicht negativ gemeint ist!
Wenn Ihr Euch durch die ­desolaten Umgebungen gefüllt mit techno-organischen Gerätschaften, pulsierenden Wänden und missgestalteten Kreaturen bewegt, beschleicht Euch das anhaltende Gefühl, dass so vielleicht ein Albtraum von ”Alien”-Schöpfer H.R. Giger ausgesehen haben könnte. Die surreale und abschreckende Kulisse ist ohne Frage das größte Pfund, mit dem Scorn wuchern kann, zumal sie auf einer Xbox Series X mit sehr detaillierten Texturen, hoher Auflösung und stabilen 60 fps fast makellos in Szene gesetzt ist. Dazu kommt ein ominöses Sounddesign, das sich meist im Hintergrund hält und in Schlüsselmomenten den Nervenkitzel anheizt.

Spielerisch wird dagegen spürbar konventionellere Kost geboten. Scorn entpuppt sich als ­Adventure mit starkem Walking-Simulator-Einschlag (bei dem Ihr Euch immer wieder mal wünscht, dass der Sprint-Knopf das Lauftempo noch mehr erhöhen würde) ge­spickt mit Rätseleinlagen und im späteren Verlauf gewürzt mit einer Prise Action – wobei Ihr bevorzugt keine offensiven Konfrontationen suchen solltet, wenn es sich vermeiden lässt.
Außerdem haben es die Macher zum Prinzip erhoben, Euch keinerlei Hilfestellungen oder Informationen zu geben. Ab der verstörenden Anfangssequenz, wo Ihr durch die erste groteske Szenerie wankt, gibt es nicht ein Wort zu hören oder einen Satz zu lesen – lediglich dünne weiße Linien um interaktive Objekte sind ein Zugeständnis. So müsst Ihr selbst herausfinden, was ein Rätsel von Euch will, und die Orientierung in den oft gewollt unübersichtlichen Umgebungen behalten. Das kann leicht zu frustrierenden Sackgassen-Momenten führen, weil Ihr etwa eine Kleinigkeit übersehen habt. Generell sind die Knobel­eien aber so gestaltet, dass man mit Geduld und eventuell mehreren Suchrunden doch irgendwann die Lösungen und Wege finden dürfte.

Was Ihr bei Scorn eigentlich macht oder was es mit den grotesken Umständen der kaputten Welt auf sich hat? Das ist zumindest für den Autor dieser Zeilen – erst recht nach den Geschehnissen zum Ende hin – das größte Rätsel geblieben. Wer viel Wert auf eine schlüssige und vor allem stimmig erklärte Story legt, ist hier an der falschen Stelle.

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SonicFanNerd
Moderator
SonicFanNerd

Ich selbst habe nur mal kurz reingeschaut. Habe also wenig Erfahrung damit, um “akkurat” zu sein.
Ich habe einen Walking-Sim mit HR Giger Krams erwartet und das habe ich erst mal bekommen.
Visuell ist das Ding ein Brett.
Atmosphärisch … müsste ich weiter spielen, um das zu beurteilen.

Schön finde ich hier die relativ informativen, bzw. ausführlichen Eindrücke der User.
Schreiben/sagen “is nicht meins, hat mich nicht erreicht” kann jeder (mach ich natürlich auch mal), aber auch mal tiefer begründen/untermauern ob ja/nein ist ja auch mal nett.

Ich für mich würde dem irgendwann ne Chance geben. Dazu bräuchte ich Ruhe und Stimmung, denn sonst denke ich, dass ich dem “Spiel” nicht seinen Freiraum gebe, welches es verlangt.

Gast

Zäh und langweilig, nach zwei Stunden ausgemacht und deinstalliert.

joia
I, MANIAC
joia

@ Revan

Für mich funktioniert ein Spiel dann am besten, wenn ich intuitiv spielen kann – also ja, “wach” im Sinne von bewusst und voll dabei oder mitten drin – aber ohne darüber nachdenken zu müssen, warum dies oder jenes oder warum überhaupt. Mir wird vom Spiel nichts aufgezwungen. Ein entspanntes Miteinander sozusagen… 🙂

Und bei Scorn geht es mir genau so – ich kann mich einfach gehen lassen. Beispielsweise die Rätsel oder Spielmechaniken – auch Kämpfe – funktionierten ohne nachdenken – alles passierte im Fluss. Die Rätsel und Wege bei Scorn fand ich schon beinahe linear. Die Figur kannte den Weg, ich musste nur lenken und an manchen Stellen – wie den Kämpfen – für sie reagieren.

Sich so gehen lassen können eben, voll im Spiel sein bzw. davon mitgenommen zu werden.

Das sind für mich die guten Spiele – da bleibt mein Hirn aus (und ja, natürlich voll auf wach!)

Scorn ist definitiv eines davon.

metrognome
I, MANIAC
metrognome

Servus’le allerseits,

Muss mal seit langam auch mal wieder mein senf dazu geben.
Auch ich gehöre zu der kleinen fraktion,
der dieses spiel bzw. erfahrung oder noch besser, erlebnis, als künstlerisches meisterwerk bezeichnet.

Seit ich dieses spiel durchgespielt habe, finde ich wiederrum so spiele wie
zb Callisto Protocoll, Resi und Dead Space usw. einfach nur noch standart horrorkost,
die sind schon gut bis sehr gut. Aber spielt man diese spiele durch, bleibt da auch nicht
allzu viel hängen (zumindest bei mir). Ganz anders bei Scorn.

Scorn geht mir seit über einem monat nicht mehr aus dem kopp….ok sorry, is ne lüge, eigentlich schon seit 2016, als der erste grafisch inspirierte Giger Teaser trailer erschien und der zweite Xbox SX trailer, hat die sache nochmals verstärkt.

Hier nochmal zur erinnerung.
2016 Teasertrailer:
https://www.youtube.com/watch?v=MvBo_rKleNw
Xbos SX T.Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=t0ue0jsQaPk

Verdammt, wenn ich wieder diese trailer sehe, hätte ich gut bock auf eine folge von Scorn in Love Death + Robots!

Über Scorn kann man noch viele tage danach diskutieren und interpretieren.
Das hat der gute ulrich schon gut erkannt, das spiel hinterlässt ein bleibenden eindruck
(ob positiv oder negativ bleibt einen selbst überlassen).

Dieses Giger und Beksinki setting muss kryptisch sein alles andere würde
iwie falsch sein. Dialoge oder Logbücher kram,… weiß nicht….passt nicht zu diesem setting.
Das würde die sache wieder zu sehr normal werden lassen. Das spiel lebt von der einzigenartigen atmo, anderswelt und symbolik.
Ebb Software macht hier vieles anders, und für mich, glücklicherweise, vieles richtig.
Gut, hätte schon paar stündchen länger gehen können. Und die außenwelt sieht leider auch
nicht mehr ganz so grotesk fleischig aus wie in der alten alpha gameplay demo von 2017

Erinnerung:
https://www.youtube.com/watch?v=gug_0mNhg4k

Außerdem halte ich Scorn für einer der wenigen spiele, welches sich wirklich
Psychological Horror nennen darf oder sollte.

Wie es schon joia oben sagt, einfach mal auf diese art von spiel einlassen.

Aber hirn abschalten passt dann doch eher zu Dead Space oder Callisto Protocoll. – was noch nicht mal negativ gemeint ist,
gibts ja genug sehr gute hirn abschalt spiele. Wenn aber bei Scorn hirn abgeschaltet wird (was eigentlich nicht wirklich möglich ist), dann macht es zumindest so wie es die entwickler sagen:
Seht bitte genau hin!

Auch für mich, einer interessantesten und besten horror spiele der letzten jahre sogar.
Hoffe natürlich in zukunft noch mehr von Scorn zu sehen. Genau sowas wie Scorn braucht die spielewelt bzw. gibts viel zu wenig.

Obwohl doch, da kommt noch ein spiel, welches am anfang nächsten jahres erscheinen soll… hoffentlich, dass wäre Atomic Heart. Hat auch ein super geiles setting, ist zwar kein horror setting, naja vllt. ein bisschen, sieht aber einfach zu unglaublich gut aus um wahr zu sein. Bin gespannt.

Eigentlich müsste es zu Scorn so ein Fishermanns friend spruch geben.
Ist dir das spiel zu fad oder macht dich müde dann wurdest du gerade geSCORNED.
Ok, der war sehr schlecht, aber irgend sowas ähnliches hätte schon was.
Der titel ist in dem spiel echt programm.

Noch eine sache bzw. kompromiss. Ok, wenn das spiel ne richtige story hätte, dann aber nur,
wenn die antworten am ende tiefer liegen als die fragen.
Fände ich suberb hamma! Sowas hinzu bekommen ist echt hohe kunst, vor allem wenn es einem am ende trotzdem fasziniert, zu wissen, nix zu wissen 😉

Sorry für den langen text

Revan
I, MANIAC
Revan

@joia

Wie soll man denn entspannt das Hirn ausschalten, wenn man gezwungen ist, ständig irgendwelche Rätsel zu lösen bzw ohne jegliche Hilfestellung hinter die Spielmechanik und die Story zu steigen? 😅

Gast

@Max_Snake , Series X sind direkt bei Amazon bestell- und lieferbar, für 499,-€. 😉

joia
I, MANIAC
joia

Ich habe das Spiel bereits mehrfach durchgespielt und halte es für einen Klassiker – für mich das Indie-Spiel des Jahres.

Die Technik, die Rätsel, die Kämpfe, die hervorragende Stimmung, die Optik, die Steuerung – für mich stimmt einfach alles und auch die kryptische Geschichte entwickelt sich auf den zweiten Blick durchaus nachvollziehbar – als die Story des Untergangs eines Geschlechts, dass sich aufgrund einer “virusartigen” Lebensform nicht mehr fortpflanzen kann. Aber das ist meine Deutung.

Jedenfalls halte ich das Spiel für einen heimlichen Hit – und die Verschmelzung von Biomechanik und Überlebenskampf bislang in der Spielewelt für so ziemlich einzigartig.

Einfach mal darauf einlassen und das Hirn ausschalten…

Unbedingt empfehlenswert.

ChrisKong
I, MANIAC
ChrisKong

Das sah leider schon in den Trailern reichlich öde aus. Aber das muss nichts heissen. Aber die Stimmen hier sind doch recht eindeutig und bestätigen das.

JonnyRocket77
I, MANIAC
JonnyRocket77

Schade, ich spiele gern mal einen schönen Walking Simulator oder ähnliches. Aber als Ausgleich für das fehlende Gameplay möchte ich dann schon eine interessante Story.

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Als Fan von H.R. Giger werde ich gern reinziehen. Sobald ich eine Xbox Serie X kriege.

deRollEeinE
I, MANIAC
deRollEeinE

Sieht super aus, nur leider bin ich mit Pad in der Hand eingepennt. Ganze zweimal. Das reichte dann.

Gast

Mir geht wie Revan, ich habs mir auch durch den GP geholt und bin das ganze offen und mit leicht positiver Erwartung angegangen. War Anfangs schon ein ganz schöner Happen, diese biotechnische Welt, aber durch den von Ulrich angesprochenen Leerlauf hat sie sich dann ziemich schnell abgenutzt.

Durch die nonverbale Erzählweise fehlt jede Form von Kontext und zum einen hab ich mich dann gefreut, dass ich das erste größerer Rätsel gelöst habe, auf der anderen Seite könnte man auch gemein sein und sagen, dass man eigentlich nur eine Kette von Mini-Rätselspielen absolviert hat.
Vielleicht bin ich zu verwöhnt, aber nach knapp vier Stunden war die Luft bei mir raus und es hat einfach der Anreiz gefehlt ein weiteres Rästel zu erlaufen, nur um dann in einer ähnlichen Umgebung nach dem nächsten zu suchen, ohne zu verstehen, wieso ich das tue?

Letzteres ist, so denke ich, die Absicht hinter dem Prinzip. Weder der stumme Protagonist, noch der Spieler, wissen was sie sind, was sie zu tun haben und wo sie sind – und vor allem wieso? Quasi existenzielle Lebensfragen – nur mir zu fade.

Revan
I, MANIAC
Revan

Ich konnte mit dem Spiel so rein gar nichts anfangen, zum Glück konnte ich “kostenlos” im Gamepass reinspielen.

Glaube, mit Callisto Protocoll werde ich da weitaus mehr Spaß haben ^-^