Serious Sam – im Klassik-Test (Xbox)

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Die erste Xbox-Konvertierung eines PC-Bestsellers von Take 2 entzog sich noch unserem Urteil: Der deutsche Jugendschutz verbot eine Berichterstattung über den gewalttätigen Third-Person-Krimi Max Payne. Nun folgt eine weitere Konsolen-Umsetzung eines nicht minder blut­reichen PC-Spektakels: Serious Sam ist aber nicht umsonst ab 16 Jahren freigegeben und sollte auch keine Indizierung zu befürchten haben, denn das sinnfreie Geballer richtet sich ausschließlich gegen bizarre Mons­trositäten und ist so absurd, das es nicht mal ein bayerischer Innenminis­ter ernst nehmen könnte.

Die südosteuropäischen Entwickler Croteam kupfern bei Charakter und Story ungehemmt ab: Sam – die muskulöse Dumpfbacke, durch deren Augen Ihr die Action erlebt – ist um Macho-Kommentare im Stile eines Duke Nukem nicht verlegen, die Aliens-überfallen-die-Erde-Story ist halb so intelligent wie Dieter Bohlens Lebensbeichte und das Tor, durch das der Held in die Vergangenheit reist, um nach dem Ursprung des ganzen Ärgers zu forschen, kennen wir von der Leinwand und RTL2.

Kein Wunder, dass es Euch zunächst in ein antikes Ägypten-Szenario verschlägt. Doch statt Pharaonen und Fellachen treiben Euch von der ersten Sekunde an skurrile Monstren den Schweiß aus den Händen: Kopflose Untote schleudern Feuerbälle oder stürzen sich mit scharfen Bomben in den Händen auf Euch, Skelett-Vierbeiner und Horden von froschartigen Biestern springen Euch an, riesige Skorpionwesen ballern mit wuchtigen MGs, hässliche Mechorganismen zünden eine Rakete nach der anderen. Ihr selbst rennt und ballert, was das Zeug hält bzw. die Magazine für Schrotflinte, Raketenwerfer, Mini-Gun oder doppelläufige Laserknarre hergeben. Zum Glück liegen reichlich Munition, Rüstung und Medi-Kits in den riesigen Arealen herum, zusammen mit Schatzkisten und Goldbeuteln. Die schlagen sich ebenso wie jeder getötete Gegner (wertvoller sind mehrere Opfer auf einen Streich) auf Eurem Punktekonto nieder – für je 100.000 Zähler gibt’s einen Extra-Sam. Diese lassen Euch an Ort und Stelle Eures nicht seltenen Todes sofort wieder erscheinen, ohne dass Ihr auf den letzten Rücksetzpunkt zu­rück­greifen müsst.

Serious Sam ist nichts anderes als ein Ego-Shooter, der – abgesehen von durchschnittlich 1,5 zu drückenden Schaltern je Mission (insgesamt sind’s­ drei Dutzend) – das Genre auf seinen Grundgedanken reduziert: Ballern bis zur Sehnenscheidenentzündung. Alternativ dürft Ihr übrigens auch kooperativ zu zweit ran oder langweilt Euch zu viert im faden Death­match.

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Paul Bearer
I, MANIAC
Paul Bearer

Hmm, da hätte ich damals schon 5-10% mehr vergeben… oder eigentlich auch heute noch. Ein herrlicher bunter Ballerspaß, auf der Xbox auch noch schön arcadig und umfangreich.