Sonic Frontiers – im Test (PS4 / PS5 / Switch)

Der Spielablauf ist jedoch auch simpel gehalten, wenn Ihr Euch nur auf die Story konzentriert. Diese verlangt wie auch Sonics auflevelbare Werte regelmäßiges Einsammeln von Objekten. Was in anderen Open-World-Titeln eine Todsünde ist, gehört in Hüpfern zum guten Ton, denn schließlich ist hier der Weg das Ziel. Es macht eine unheimliche Freude, mit ­Sonic über Rails zu grinden und alle Bumper sowie Geschwindigkeitsfelder mitzunehmen. Durch den Sprintknopf seid Ihr mit einem Tastendruck in Hochgeschwindigkeit unterwegs. Das lästige Aufladen als Kugel-Sonic entfällt hier. Wie schon bei Sonic Adventures sorgen dynamische Kameraschwenks für ein tolles Action-Gefühl. Selbst der schnelle Wechsel von 3D- zu 2D-Passagen gelingt häufig wunderbar. Doch bei allem Lob bleiben auch die Schwächen seit Sonics ersten 3D-Auftritten. Wollt Ihr langsame, präzise Sprünge planen, geht das gerne mal in die Hose beziehungsweise in das tiefe Nichts, und auch die Kamera ist nicht in jedem Moment übersichtlich. Ebenso ist ­Sonics Geschwindigkeit ab und an zu hoch, weswegen Ihr Stacheln oder Gegner unfreiwillig rammt.

In jeder Open World findet Ihr mehr als eine Handvoll Schreine, mit denen Ihr klassische Arcade-Levels in 3D und 2D besucht. Meist benötigen die nur ein bis drei Minuten und die Umgebungen wiederholen sich, aber die Jagd nach Bestzeiten ist dank des Flow-Gefühls launig. Ebenso spaßig und überraschend episch inszeniert sind die Bosskämpfe im Gebietsfinale. Nicht nur rockt der Soundtrack, wie die Mini-Bosse erfordern deren Eltern eigene Mechaniken. Auch die Zwischensequenzen sind durchaus ansehnlich für einen Hüpfer mit eigentlich flacher Story. Das liegt unter anderem an den sympathischen deutschen Sprechern und einigen witzig geschriebenen und kindgerechten Dialogzeilen.

Die Kämpfe gegen ­kleinere Gegner bestehen meist aus kurzen Spurtschleifen und Button­geklopfe. Das ist angenehm simpel und wird später durch praktische Moves wie ­Paraden oder Combo-Spezialangriffe und Kniffe der Robo-Feinde ­etwas komplexer. Für unseren Geschmack trifft Frontiers hier die richtige Mischung. In der Theorie können aber Angler Kämpfe weitgehend ignorieren oder gar umgehen.