Tenchu: Wrath of Heaven – im Klassik-Test (PS2)

Ob lautloser Spion, gewitzter Attentäter­ oder unsichtbarer Body­guard – wenn Not am Mann war, vertrauten die Fürsten des mittelalterlichen Japans auf die vielfältigen Künste der Ninjas. In Activisions Action­serie Tenchu schlüpft Ihr in den schwarzen Kampfanzug dieser Schattenkrieger: Die ersten beiden Episoden erschienen 1998 & 2000 für die PSone und waren inhaltlich brillant, ließen in Sachen Steuerung wie Kamerakontrolle aber einigen Spielraum für Verbesserungen.

Wrath of Heaven handelt ein Jahr nach den Vorgängern und erzählt das Duell des Helden Rikimaru mit dem Zauberer Tenrai, der mit seiner Ninja-Armee das Land übernehmen möchte. Außerdem mischen sich noch zwei weitere Helden in die Handlung: Rikimarus knackige Freundin Ayame kennt Ihr ebenfalls aus den Vorgängern. Neu ist Tesshu, am Tag ‘arbeitet’ er als Doktor und nachts als Attentäter­ – er verfolgt eigene Ziele.

Zu Beginn entscheidet Ihr Euch für einen Helden: Die drei Figuren besuchen zehn Levels wie Burg, Bambuswald und Fischerdorf in unterschiedlicher Reihenfolge und entlarven dabei individuelle Facetten der Verschwörung. Deren komplettes Ausmaß erkennt Ihr erst, wenn Ihr alle drei Handlungen durchgespielt habt. Dabei müsst Ihr einige Entscheidungen fällen, die sich auf die jeweils anderen Handlungen auswirken: Lässt Ayame einen Obermotz links liegen, muss ihn sich später Rikimaru vorknöpfen.

Ihr steuert die Helden aus der Third-Person-Perspektive: Die Kamera folgt Eurem Schützling, Ihr dürft sie aber auch drehen, um z.B. vom Dach direkt­ nach unten oder um eine Hausecke zu blicken. Als waschechter Ninja kraxelt Ihr auf Häuser und Dachbalken, um Eure Feinde von oben zu überraschen: Neben Doppelsprung und Hangler nützt Euer Held ein Kletterseil, das Ihr aus der Egoperspektive schleudert – dann zieht sich der Schützling eigenständig hoch. Das Seil eignet sich auch hervorragend, um hinter den Rücken der Wachen zu schwingen und Abgründe zu überqueren.