The Hundred Line -Last Defense Academy- – im Test (Switch)

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Schon bei prominenten Großproduktionen ist es keine Selbstverständlichkeit, dass bekannte Namen und gelungene frühere Entwicklungen Erfolg und Umsatz garantieren. Kein Wunder also, dass es in ­Nischengenres noch kritischer zugeht. Too Kyo Games, das Studio hinter The Hundred Line (und davor Master Detective ­Archives: Rain Code) wurde unter anderem von Kazutaka Kodaka und Kotaro Uchikoshi gegründet, den krea­tiven Köpfen von Krachern wie Danganronpa, Zero Escape und AI: The Somnium Files. Trotzdem droht laut eigener Aussage der Bankrott, sollte sich ihr neues Spiel nicht gut verkaufen. Frustrierend zudem, dass sich für Europa leider kein Publisher finden ließ, der eine verpackte ­Version in die Regale stellen wollte.

Bleibt zu hoffen, dass The Hundred Line trotzdem ein ­Happy End bekommt, denn was die beiden Macher hier abliefern, muss den Vergleich zu ihren früheren Werken nicht scheuen und überzeugt gleichermaßen mit altbekannten Stärken wie ­neuen Kniffen. Charakterdesign, Szenario und die audiovisuelle Inszenierung erinnern klar an ­Danganronpa: Takumi Sumino und 14 andere Studenten finden sich abrupt in der ”Last Defense Academy” wieder, wo sie ein Quasi-­Maskottchen begrüßt. Diesmal steht aber kein ”Killing Game” an, sondern die (vermeintliche) Rettung der Welt vor monströsen Kreaturen. Während sich die Story über Visual-Novel-typische Unterhaltungen entfaltet, werdet Ihr gelegentlich auf brettspielartige Erkundungsmissionen geschickt und müsst regelmäßig Kampfeinsätze überstehen. Letztere entpuppen sich als rundenbasierte Taktikgefechte in isometrischer Perspektive: Anfangs wirken die vielfältigen Kniffe und Möglichkeiten etwas überwältigend, aber sie sind bald begriffen und sorgen für kurze wie dynamische Auseinandersetzungen mit intelligenter Nutzung der individuellen Fähigkeiten der Kämpfer.

Spielerisch fügen sich die einzelnen Aspekte gelungen zusammen und auch die Technik ist ordentlich. Letztlich steht und fällt der Reiz von The Hundred Line aber nun mal mit der Geschichte – und die hat es wieder ganz schön in sich, insbesondere, wenn man mit vorherigen Spielen von ­Kodaka und Uchikoshi etwas anfangen kann. Eine große Rolle spielt dabei die gewählte Struktur: Die 100 Tage bis zum vermeintlichen ­Finale verlaufen ­linear, doch dann wird die Situation auf den Kopf gestellt und Ihr fangt quasi von vorne an – nun aber mit zahlreichen zu fällenden Entscheidungen. Letztere laufen auf 100 mögliche Enden hinaus und kredenzen auf den Wegen dahin fesselnde Enthüllungen, dramatische Wendungen und so manche schrullige oder drastische Stimmungswechsel.

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