The Last Oricru – im Test (PS5)

Ihr habt zunächst keinen blassen Schimmer, warum Ihr zusammen mit ein paar anderen Artgenossen auf einem fremden Planeten gelandet seid und dort von der einheimischen Spezies namens Naboru aus dem Kälteschlaf geweckt wurdet, um von ihnen im Nahkampf mit altertümlichen Waffen wie Schwert und Schild ausgebildet zu werden. Schnell stellt sich heraus: Dank eines mysteriösen Hightech-Gürtels sind ausschließlich Menschen wie Protagonist ”Silver” mit Unsterblichkeit gesegnet und kehren nach ihrem Ableben in die Welt zurück, in der sich ein unter­drücktes Rattenvolk gegen die überheblichen Naboru auflehnt. Dabei habt Ihr durch Entscheidungen in Dialogen und Handlungen die Wahl, auf welche Seite Ihr Euch schlagen wollt, wobei im späteren Verlauf sogar noch eine dritte Fraktion hinzukommt. Zwar werden je nach Präferenz oft nur die Gegnertypen ausgetauscht, aber die verschiedenen Handlungsstränge innerhalb der Geschichte zählen trotzdem zu den wenigen positiven Merkmalen eines ansonsten durchweg grauenhaften Action-Rollenspiels, das im fummeligen Koop (lokal oder online) ebenfalls enttäuscht.

Die tristen Kulissen in Kombination mit ausdruckslosen Gesichtern der grob modellierten Figuren erinnern an eine Zeitreise in die ­frühe PS3-Ära und das Kampfsystem mit diversen Klopp-Uten­silien und Magie fällt trotz üblicher ”Souls”-Anleihen ziemlich träge und schwammig aus. Erst mit Patch darf man die Y-Achse invertieren, aber Rumble-Effekte vermisst man genauso wie ein übersichtliches Inventar und Texte, die man auch ohne Lupe von der Couch aus lesen kann.