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Spiel: | The Last Remnant |
Publisher: | Square Enix |
Developer: | Square Enix |
Genre: | Rollenspiel |
Getestet für: | 360 |
Erhältlich für: | 360 |
USK: | 12 |
Erschienen in: | 2 / 2009 |
Derzeit ist die Renovierung des klassischen Rundenkampf-Systems eine der kniffligsten Design-Herausforderungen für Rollenspiel-Macher. Mit The Last Remnant wagt Square Enix einen originellen Ansatz: Auf der Suche nach seiner entführten Schwester befehligt Held Rush bis zu fünf Gruppen, von denen jede fünf Einheiten enthalten kann. Vor einer Kampfrunde wählt Ihr für jede Truppe ein Angriffsziel und verschiedene Aktionen wie Energie fressende Spezialattacken oder Heilzauber aus – dann fängt eine dynamische Kamera das Scharmützel ein. Je nachdem, welche Befehle Ihr gegeben habt, in welchen Formationen Eure Soldaten stehen und welche Auswahloptionen Euch das halbautomatische Menü zur Verfügung stellt, wendet sich das Kriegsglück. Abgesehen von zufälligen Knopfdruck-Reaktionstests könnt Ihr beim Kämpfen nur zusehen. Erst wenn sich alle Figuren bewegt haben, ploppt das Kommando-Menü wieder auf.
Zwischen den teils unnötig langen Schlachten navigiert Ihr auf Karten zwischen Städten mit prachtvollen Straßenzügen, weitläufigen Landschaften und erschreckend öden Höhlen sowie Burgkulissen. In den Städten kauft Ihr für Rush neue Ausrüstung, handelt mit Monsterteilen und Rohstoffen oder besucht Gilden sowie Bars. In den Gildenhäusern werbt Ihr neue Mitglieder an, wenn Euch die Fünfertruppe um Rushs adligen Kumpel David Nassau nicht genügt; dort holt Ihr auch Belohnungen für Quests à la ’Töte Monster WRZLBRMFT’ ab. Etwas mehr Storyfleisch bieten die Nebenaufträge in den Bars, zu deren Schauplätzen Ihr automatisch teleportiert werdet. Leider konnte Square Enix die technischen Makel der Preview-Version nicht ausbügeln. Üble Ruckel-Anfälle bei den Kämpfen und lange Ladezeiten bei Texturen sowie Szenenwechseln stören den Spielfluss. Die miesen Animationen der nett modellierten Charaktere verstärken den Eindruck, dass die Japaner die Unreal-Engine nicht zur Gänze ausreizen.
Hassliebe für das Spiel: Die Story ist toll, der Soundtrack klasse und das Kampfsystem mal was Neues, ABER dass die Einheiten mitunter unpassende Attacken wählen und man das Chain-System ignorieren sollte, um am Ende bestehen zu können, machen es einem nicht einfacher. Hab am Ende mit Ah und Krach trotzdem die 1k GS voll gemacht, aber einige Design-Schnitzer gibt es schon. Diese wurden wohl bei der PC-Fassung ausgemerzt, aber diese Fassung hat es leider ja nicht auf die 360 geschafft. Würde mich trotzdem über einen Nachfolger freuen.
zum thema lange bosskämpfe: gestern in path of exile 2 sagenhafte 35 minuten gekämpft, bis der boss endlich seinen kopf verlieren durfte.
zum spiel hier: ich finde die kritik relativ – relativ subjektiv – das spiel (remastered version auf der ps5) läuft gut und auch das kampfsystem macht durchaus freude. und die länge der bossfights ist einfach geschmacksache. denke da bspw. auch an den endkampf gegen sephirot in FFVII. der braucht auch mehr als 5 minuten. und mir fallen noch andere ein.
ja, das spiel ist eigen. aber das ist auch sein reiz.
Ich mag die experimentieren Konzept bei Square Enix und damals durstig ich nach Next Gen RPG, nur The Last Remnant wirkt nicht so rund.