The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel – im Test (PS3 / PSV)

Trails of Cold Steel spielt in der gleichen Welt wie Trails in the Sky, allerdings im Erebonianischen Imperium und die Protagonisten gehören dieses Mal nicht zur Bracer-Gilde, sondern besuchen die neu eingerichtete Klasse VII der Thors-Militär-Akademie. Das verändert den Spielablauf im Vergleich zu Trails in the Sky enorm, wird Euer Alltag doch von Unterricht, Exkursionen und Prüfungen bestimmt. Über den Verlauf eines Schuljahrs knüpft Ihr in der Rolle von Schwertkämpfer Rean Schwarzer Kontakte zu Euren Mitschülern, gebt kluge Antworten im Unterricht, erforscht regelmäßig ein sinistres Gemäuer auf dem Schulgelände und unternehmt einmal pro Monat eine Exkursion ins Innere Eures Heimatlandes. Das klingt durchaus nach Persona und fühlt sich oft auch so an: Gerade wenn Ihr an freien Tagen überlegt, mit welchen Mitschülern Ihr Eure Zeit verbringt, um die sozialen Bande zu stärken, dann lässt der Atlus-Klassiker deutlich grüßen. Zum Glück werdet Ihr dabei von Echtzeit-Hektik verschont!

Trails of Cold Steel ist außerdem nicht einfach nur Persona mit Fantasy-Setting: Neben dem Schulalltag und monatlichen Dungeon-Ausflügen findet sich alles, was man von einem gestandenen Fantasy-RPG erwartet. Ihr besucht viele unterschiedliche Orte, nehmt Quest um Quest an, levelt und optimiert Eure Figuren und schlagt rundenbasierte Kämpfe. Gegner sind jederzeit sichtbar und mit Angriffen von hinten sichert Ihr Euch im Kampf die Initiative. Schlüssel zum Sieg ist nicht nur der kluge Einsatz von Spezialattacken und Magie, auch Kooperation wird großgeschrieben. Ihr könnt Charaktere per Link verbinden, dann kommt es gerne mal vor, dass sich die Partner im Kampf unterstützen und an vielen Extra-Attacken und Aktionen erfreuen – und je näher sich zwei Helden stehen, desto mehr Kooperation ist im Kampf möglich. Während die Handlung sich durchaus Zeit lässt, um wirklich in Fahrt zu kommen, zahlt sich die sorgfältige Einführung in den ersten Stunden später aus: Mit seiner Welt voller Standesunterschiede, Adels-Intrigen und Verschwörungen fühlt sich das Geschehen oft ein wenig wie der Klassiker Suikoden an, und die Protagonisten orientieren sich zwar an vielen gängigen Figurentypen japanischer Rollenspiele, wachsen aber nach kurzer Zeit ans Herz. Das Spiel ist auf PS3 und Vita erhältlich, dank Cross-Play könnt Ihr Euren Spielstand auf beiden Systemen nutzen.