Uncharted: Golden Abyss – im Test (PSV)

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Nathan Drake geht als Kapitän des Sony-Flaggschiffs Uncharted mit Golden Abyss auf die Reise zu neuen Ufern und lotet zum Start der PlayStation Vita die technischen Möglichkeiten des Handhelds aus. Erwartet ihn nach seiner Rückkehr aus den Tiefen des südamerikanischen Dschungels Schimpf oder Schande vom Spielervolk?

Zu Beginn seines Abenteuers, das vor dem PlayStation-3-Debüt spielt, befindet sich Drake in Gesellschaft des schmierigen Berufskollegen Dante und der pazifistischen Archäologen-Enkelin Chase. Uncharted-Kenner wissen damit schon, wie die Geschichte weitergeht. Mindestens eine der beteiligten Personen spielt ein falsches Spiel und Drake tappt auf seiner Suche nach einem geheimnisumwobenen Ort von einem Schlamassel in den anderen, aus dem er sich schießend, kletternd und rätselnd wieder befreien muss.

Die rund acht- bis zehnstündige Kampagne führt Euch durch einen dichten Dschungel inklusive Piranha-verseuchtem Fluss, mittelalterlichen Katakomben und einer verfallenen Tempelanlage. Egal, welche Kulisse dabei gerade über Euer Handheld flimmert – optisch legt Uncharted: Golden Abyss die Messlatte für kommende Vita-Titel sehr hoch. Die Charaktere überzeugen mit einer Fülle von Details und ausdrucksstarker Mimik, der Urwald scheint mit seinen Bächen, Gräsern und herabhängenden Baumwipfeln dicht und lebendig und Feuer sowie Wassereffekte suchen im Hosentaschenformat ihresgleichen. Da stört man sich auch nicht an körnigen Schatten, ein paar matschigen Texturen und seltenen Clippingfehlern – die Serie bleibt dem Ruf des detailverliebten Schönlings treu. Allerdings hätte etwas mehr Abwechslung nicht geschadet. Viele Rätsel wiederholen sich in leicht abgewandelter Form, die Gegnervarianten sind stark limitiert und ohne jede Überraschung. Und es fehlen jene Momente, die Euch in den PlayStation-3-Fassungen den Atem stocken ließen. Drakes Abenteuer fühlt sich toll an, aber eben auch routiniert neben der Action plätschert die Story uninspiriert dahin.

Dank des zweiten Analogsticks müsst Ihr bei der Steuerung keine Kompromisse eingehen. Ein Glück, denn im Gegensatz zu den Klettereinlagen gestalten sich viele Auseinandersetzungen mit Guerilla-Kämpfern und Söldnern fordernd. Die Schergen treten oft gleich im Dutzend auf, halten eine Menge Treffer aus, verschanzen sich hinter Deckung und werfen mit Granaten um sich. Dafür wehrt sich Drake jetzt ab und an auch mit Raketenwerfer und Minigun oder lässt aus nächster Nähe die Fäuste sprechen. Seine neue Machete zückt er dabei nicht, die dient nur dazu, Buschwerk zu zerschlagen und sammelbare Schätze freizulegen.

Bis hierher spielt sich Golden Abyss exakt wie seine großen Brüder, doch bei vielen Rätseln, im Nahkampf und bei Klettereinlagen lassen die Zusatzfunktionen der Vita ihre mehr oder minder nützlichen Muskeln spielen. Steht Drake mal wieder vor einer scheinbar unüberwindbaren Felswand, schwingt Ihr Euch entweder konventionell per Stick und Knopf hinein oder Ihr fahrt mit dem Finger einfach an den schimmernden Klippen entlang und beobachtet Euer Alter Ego danach entspannt beim automatischen Kraxeln.

Granaten werft Ihr per Fingerzeig punktgenau ans Ziel und im Nahkampf wehrt Ihr Euch jetzt durch Druck auf einen virtuellen Schlagknopf und das Nachzeichnen von Pfeilen. Angenehmer Nebenfeffekt: Dadurch dass Ihr Euren Blick nicht mehr an die Ränder des Displays heften müsst, um ja kein Knopfsymbol zu verpassen, bekommt Ihr wirklich die ganze Action mit. Die Pfeile erscheinen auch, wenn sich bei Euren Klettereien mal unvermittelt ein Stein löst oder Drake rostige Türen öffnen oder seiner Begleiterin auf Vorsprünge helfen will.

Puzzleeinlagen profitieren vom Touchscreen, binden aber auch das umständlich zu bedienende und unpräzise rückwärtige Touchpad ein. Oft reinigt Ihr Artefakte von Schmutz und Staub, um verborgene Symbole zu entdecken: Dreht dazu durch Wischer auf der Rückseite der Vita das Objekt, während Ihr vorne kräftig über den Bildschirm rubbelt. Müsst Ihr über tiefe Abgründe balancieren, gleicht Ihr Drakes Bewegungen durch Neigen des Handhelds aus, auch das Scharfschützengewehr steuert Ihr optional zur traditionellen Stick-Kontrolle, indem Ihr die Vita hin und her schwenkt.

Das Gleiche gilt für einen Fotoapparat, mit dem Ihr an bestimmten Plätzen Bilder macht, die danach als Sammelobjekte dienen. Zoomen müsst Ihr aber umständlich mit dem Touchpad. Auch die hintere Kamera wurde – leider nur einmal – ins Spiel eingebunden: Um eine verborgene Schrift auf einem Dokument sichtbar zu machen, haltet Ihr es (und damit die Vita) ins Licht. In dunklen Umgebungen ist hier allerdings Schluss mit dem Abenteuer, da es keinen konventionellen Weg gibt, das Rätsel zu lösen. Touchscreen, Bewegungssensor und Kamera machen also einen guten Job, das Touchpad nervt bisher.

Über ihrer Begeisterung für die Vita-Spielereien haben die Entwickler das Drumherum vergessen. Abseits der Kampagne herrscht tote Hose. Weder die gewohnten Interviews und Making-of-Filmchen noch ein Mehrspieler- oder Koop-Modus haben es auf die Speicherkarte geschafft. Das trübt die Langzeitmotivation, die nur mit massenhaft versteckten Schätzen auf zweifelhafte Art befeuert wird. Die verlangen ein viel besseres Auge als die Schmuckstücke aus den anderen ”Uncharted”-Versionen und blitzen auch in Zwischensequenzen auf, wo Ihr sie mit flinken Fingern aufsammelt. Auch beim Sound hängt das Spiel durch: Die Sprecher machen wieder einen guten Job, dafür klingen die Waffen blechern und künstlich.

Tobias Kujawa meint: Die Abenteuerserie rund um Nathan Drake steht für Qualität in puncto Technik – Golden Abyss ist da keine Ausnahme. Besonders das Wasser und die Hauptcharaktere beeindrucken mich. So muss Grafik für unterwegs aussehen! Die Steuerung der Rätsel durch Berühren und Herumschieben klappt (bis auf die Touchpad-Wischereien) hervorragend, auch wenn mich das Lichträtsel während einer nächtlichen Zugfahrt frustrierte, da ich nirgends genügend Helligkeit für die Lösung auftreiben konnte. Auch das Menü, das nur sehr behäbig auf meine Fingerzeige reagiert und nicht mit Tasteneingaben kontrolliert werden kann, sorgt für Unmut meinerseits. Insgesamt muss man den Einfallsreichtum der Entwickler aber ausdrücklich loben, selbst wenn nicht alle Steuerungsansätze gelungen sind und die Geschichte nicht der Rede wert ist.

  • spannende, teils fordernde Schießereien
  • kluge Einbindung von Touchscreen, Bewegungssensor und Kamera
  • Charaktere und Story eher uninteressant
  • Speicherkarte ist zwingend notwendig

Drakes neues Abenteuer nutzt die technischen Möglichkeiten der Vita voll aus, enttäuscht aber in erzählerischer Hinsicht.

Singleplayer85
Multiplayer
Grafik
Sound
donkiekung
I, MANIAC
donkiekung

Zur Zeit das beste Vita Spiel und ein Kaufgrund. Nur mangelt es leider momentan an solchen Hochkarätern. Bei den Steuerungsoptionen finde ich es gut, dass man sie benutzen kann, aber nicht muss.

Next Snake
I, MANIAC
Next Snake

Ich hatte mit der Steuerung keine Probleme, im Gegenteil, den dritten Teil hab ich nach der Hälfte abgebrochen da ich kaum eine Chance in den Kämpfen hab, auf der Vita hingegen sind sie mir locker von der Hand gegangen.Daher ist auch Golden Abyss für mich bisher der beste Uncharted.

Gast

mein eindruck nach 2-3 stunden:alles in allem kriegt man dass, was man an einem uncharted schätzt, auch hier serviert. leider mit noch gurkigerer zielsteuerung als beim dritten teil. selbst mit der empfindlichkeit am anschlag und eingeschalteter zielhilfe, ist es oftmals ein krampf wirklich präzise zu zielen. wo ist nur die referenzsteuerung des zweiten teils geblieben? daneben könnte der sound bei weitem zupackender sein. aber genug der meckerei. es sieht fantastisch aus, erst recht in anbetracht eines startitels. bietet bis jetzt eine wunderbar leichte abenteuerhandlung mit vielen interessanten hintergrundinfos zu den schauplätzen, ist spielerisch durch die ganzen vita funktionen so wertvoll wie nie zuvor und bietet enorm viele extras, die dazu einladen, das ganze mehrmals anzugehen.

Kruemel
I, MANIAC
Kruemel

Jo das Spiel ist einfach super. Hab auch viel spaß gehabt. Das einzige was schade ist das es keinen multiplayer Modus gibt ansonsten Daumen hoch.

Mike1200
I, MANIAC
Mike1200

Ich werde Uncharted: Golden Abyss bald haben, freu mich schon drauf, hab die Demo gespielt und die war schon richtig gut!

dmhvader
I, MANIAC
dmhvader

Das Spiel, weswegen ich mir die Vita – und mein erstes Handheld überhaupt – gekauft habe! Schon 2x durchgezockt, 3. Durchgang angefangen! Von mir kriegt es satte 90%!