Virtual Soccer – im Klassik-Test (SNES)

Wer soll das bezahlen? Sportspieler im Allgemeinen und Fußball-Freaks im Speziellen drohen dem Kaufrausch zu verfallen. Vor nicht mal drei Monaten warf Elites Striker das führende Super Soccer vom Kicker-Podest. Wenige Wochen später gelingt es Sensible Soccer, mit satten 86 Prozent Spielspaß die Tabellenführung einzunehmen. Und der nächste Titelaspirant steht bereits in Lauerstellung…

Unser Preview in der Premieren-MAN!AC 11/93 hatte messerscharf erkannt, daß der Name Virtual Soccer auf keine ungewöhnlichen Fußball-Optiken oder Cyberspace-Mätzchen hindeutet. Die britische Neuentwicklung setzt auf traditionelle Werte. Ein bis zwei Spieler (nur gegeneinander) treten zu Freundschaftspartien an, nehmen an einem Turnier teil oder stellen Ihr Können in der Welt-Liga unter Beweis. Dabei sind ausnahmslos Nationalteams startberechtigt – insgesamt 24 Stück. Nach dem üblichen Parameter-Gewusel (Soll der Schiedsrichter streng pfeifen, der Wind zu einer steifen Brise anschwellen, das Spielfeld klitschnaß oder staubtrocken sein?) werden Mannschaftsaufstellung und Spieltaktik bestimmt. Dabei hat nicht nur jedes Team, sondern auch der individuelle Spieler seine Stärken – optisch fein aufbereitet. Bei der Wahl des Spielfeldes verläßt “Virtual Soccer” allerdings die bekannten Pfade: Ihr dürft erstmals aus drei unterschiedlichen Perspektiven wählen. Auf die Steuerung wirken sich die verschiedenen Optiken jedoch nicht aus: Ihr befehligt einen Kicker, krätscht in des Gegners Beine, dribbelt durch die Abwehrreihen, versucht Euch im Kurzpaßspiel und donnert den Ball ins Kreuzeck. Freistöße, Einwürfe, Ecken und Elfmeter sind ebenso mit von der Partie wie individuell zusammengestellte Mannschaften. In speziellen Situationen zoomt oder rotiert die Rasenfläche, was zu zarten Zeitlupeneinlagen führt.