Volume – im Test (PS4)

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Die Sage von Robin Hood stand Pate für Volume von Mike Bithell, der in der Vergangenheit mit Thomas Was Alone für Aufsehen sorgte. Ihr schlüpft in die Rolle von Rob Locksley, einem Jungen, welcher gegen die Herrscher eines dystopischen Englands aufbegehrt. Dafür tut er nichts weiter, als der Welt per Livestream zu zeigen, wie er in die Wohnräume der Reichen eindringt und dort Schätze stiehlt. Er tut das nicht wirklich, sondern bewegt sich in Simulationen der Zielgebäude – damit Nachahmer wissen, was sie in der Wirklichkeit zu tun haben. Das erklärt den reduzierten Grafikstil, der sich auf Neonfarben, abstrakte Gegenstände und stilisierte Wachen mit unterschiedlichen Sichtbereichen und Waffen beschränkt.

100 kurze Levels umfasst die Kampagne, dazu gibt es einen quasi unendlichen Nachschub an mittels Editor selbst gebauten und herunterladbaren Herausforderungen, denen eine Sortierfunktion guttun würde. Jedes Mal startet Locksley ohne Ausrüstung, er kann lediglich pfeifen, um Wachen aufmerksam zu machen, und sich hinter Deckung anlehnen. Innerhalb der Missionen rüstet Ihr Euch dann mit unterschiedlichen Hilfsmitteln aus. Mal dürft Ihr einen Doppelgänger erzeugen, der geradeaus läuft und Wachen ablenkt, mal gibt es eine temporäre Tarnung, mal Schuhe, die Euch schneller und geräuschlos laufen lassen. In den Levels warten jede Menge Hindernisse: Einige Bodenplatten erzeugen Lärm oder sind elektrisch geladen, Barrieren wollen teils mit mehreren Schlüsseln deaktiviert werden und nur wenige Mauern sind überspringbar. Ziel ist es jedes Mal, alle Diamanten einzusammeln, dann öffnet sich der Ausgang. Hindern wollen Euch unter anderem Hunde (haben ein extrem großes Sichtfeld und schlagen Alarm), Bogenschützen (mit eingeschränktem, aber sehr weitem Zielbereich) und Ritter (mit tödlichem Nahkampfangriff). Dank klug gesetzten Deckungsmöglichkeiten, den interessanten Werkzeugen und einer eingeschränkten KI, welche die Verfolgung rasch abbricht, wenn Ihr kurz außer Sicht huscht, wird das Spiel aber nie unfair (manche behaupten gar, es sei zu leicht). Mit genügend Timing und Übersicht geht es stetig voran, gesichert wird an fair verteilten Checkpoints. Dabei wechseln die Anforderungen an Eure grauen Zellen ständig: Mal müsst Ihr Euch primär verstecken, mal die Routinen der Wächter durch Geräusche unterbrechen, mal einfach flink sein. Eingebettet ist die gute Knobelei in eine durchaus interessante Story, vertont von Andy ”Gollum” Serkis und Danny Wallace, der schon in Thomas Was Alone hervorragend erzählte.

Tobias Kujawa meint: 100 Levels plus in der Theorie unendlich viel Nachschub durch den Editor – das ist mal eine Ansage. Tatsächlich brauchen Experten für die einzelnen Abschnitte nur 50 Sekunden bis zwei Minuten, wenn man den Bestenlisten Glauben schenkt. Beim ersten Anlauf ist man aber nie so schnell. Die Wege der Wachen wollen verinnerlicht, Deckungsmöglichkeiten ausgespäht und das jeweilige Gadget erbeutet werden. In Häppchen hat mir Volume sehr gut gefallen, im Gegensatz zu Calvino Noir funktioniert das Schleichen hier nämlich sterbe ich, war das meine Schuld. Nach mehr als zehn Levels habe ich von der sphärischen Musik und der abstrakten Grafik aber genug und brauche eine Pause. Ich komme aber immer wieder. Auch wegen der interessanten Story, die ”Robin Hood” in die Moderne verpflanzt.

Rundum gelungene Schleichmissionen, für den häppchenweisem Genuss.

Singleplayer8
Multiplayer
Grafik
Sound