WWE ’12 – im Test (360)

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Neuer Name, altes Spiel. Mit WWE ’12 verpasst THQ seiner jährlichen Wrestling-Serie einen neuen Titel, bleibt sich aber in puncto Umfang und Spielbarkeit treu. Wie jedes Jahr prügelt Ihr Euch mit allen aktuellen und vielen ehemaligen Helden (unter anderem Arn Anderson und Brock Lesnar) in allen gängigen Matchvarianten durch den Ring und genießt dabei die typische WWE-Atmosphäre, die jetzt dank neuer Kamerafahrten während der Kämpfe noch mehr an die echten Übertragungen erinnert. Um den Auseinandersetzungen zwischen ölig glänzenden Männern und Frauen (gemischte Matches gibt es nicht) einen Sinn zu geben, präsentiert Euch WWE ’12 drei Road-to-Wrestlemania-Geschichten, die Ihr diesmal dummerweise in einer festen Reihenfolge spielen müsst. Hier helft Ihr zum Beispiel Sheamus, Titelträger aller Kategorien zu werden, oder versucht, mit Triple H ein King-of-the-Ring-Turnier zu gewinnen. Zwischen den Kämpfen führen billig inszenierte In-Game-Sequenzen die Story weiter, viele Details erfahrt Ihr aber nur, wenn Ihr in den Ladebildschirmen den beiden Ring-Kommentatoren zuhört. Der frei begehbare und grafisch mangelhafte Backstage-Bereich aus dem Vorjahr ist fast passé, Ihr streift nur noch ab und zu durch die noch immer hässlichen Gänge und bestreitet spielerisch limitierte Prügeleien zwischen grob texturierten Kisten und Autos.

Die Animationen und das Aussehen der Athleten wurden leicht aufgepeppt, ab und an erkennt Ihr sogar Muskelkontraktionen unter der Haut. Von den geschmeidigen Bewegungen und echt wirkenden Texturen der UFC-Spiele ist man aber noch weit entfernt.

Die SmackDown vs. RAW-Serie bestach schon immer durch ihre tollen Editoren und WWE ’12 setzt noch einen drauf: Ihr gestaltet nun auch Eure eigene Arena! Von den Logos auf den Ringpfosten bis zur Farbe des Hallenbodens lasst Ihr Eurer Fantasie freien Lauf oder erweckt den Ring aus der ECW oder vergangenen Wrestlemania-Shows zum Leben. Eure Eigenkreationen stellt Ihr online anderen Fans zur Verfügung.Yuke’s wendet sich außerdem von der Wurfsteuerung per rechtem Analogstick ab. Jetzt führt Ihr Bodyslams und Suplexes mit verschiedenen Knöpfen aus und dürft auch gezielt einzelne Körperpartien attackieren.

Die Wii-Version muss ohne Online-Modus und Arena-Editor auskommen, beinhaltet aber alle Diven und Superstars. Für spaßige Runden zu viert auf der Couch reicht die Version, wenn man bei der Optik beide Augen zudrückt.

+ Create-an-Arena-Modus
+ 3 Road-to-Wrestlemania Storylines
+ Grafisch leicht verbesserte Wrestler

– aber schlechter “Backstagebereich”
– Wii-Version abgespeckt

Tobias Kujawa meint: WWE ’12 zeigt eindrucksvoll, wie schlecht ein Monopol für eine Spieleserie sein kann. Mit Konkurrenz würden sich Yuke’s und THQ endlich mal wirklich neue Features einfallen lassen und vor allem in Sachen Grafik und Animationen einen echten Neustart wagen. Stattdessen wird auch in diesem Jahr nur an Details geschraubt und die oberste Staubschicht abgekratzt: Den Wrestlern fehlen noch immer geschmeidige Bewegungen, Haupthaar sieht durchgängig grausig aus und das Publikum entstammt der Klonfabrik. Auch beim Sound stolpert das Spiel: Die Originalsprecher klingen müde und unmotiviert und den Aktionen im Ring mangelt es an klangtechnischer Wucht. Versteht mich nicht falsch: Die Prügeleien machen auch in diesem Jahr wieder Spaß, vor allem in geselliger Runde. Das Gesamtpaket stimmt mit seinen vielfältigen Spielmodi und der originalen Ringatmosphäre ebenfalls. Trotzdem sollte man sich als Besitzer des Vorgängers genau überlegen, ob man nochmals 60 Euro investiert oder doch lieber auf das frischere und wesentlich komplexere UFC Undisputed 3 wartet.

Trotz großer Versprechungen regiert der Stillstand im WWE-Zirkus, der dieses Jahr träge und uninspiriert wirkt.

Singleplayer78
Multiplayer
Grafik
Sound