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In der Welt der Videospiele

Alle paar Jahre bricht auch bei sonst nicht ganz so genreaffinen Zockern das Rollenspielfieber aus – wenn eine neue Final Fantasy-Episode ansteht, wird die Konsolenwelt hellhörig. In diesem Juli erscheint – wie damals üblich anfangs nur in Japan – der neunte Teil, der zugleich auch der letzte für Sonys erste Konsole ist. Square bleibt sich dabei treu und spendiert den Fans ein komplett neues Epos ohne inhaltliche Zusammenhänge mit den Vorgängern. Auch ein visueller Stilwechsel ist erneut angesagt: Tummelten sich bei Teil 8 noch recht realistisch gehaltene Charaktere in dezent futuristischen Settings, geht es bei Final Fantasy IX wieder in eine mittel­alterlich anmutende Welt, deren Einwohner rund um den schelmischen Zidane (seinerseits Träger eines affenartigen Schwanzes) knubbeliger dargestellt werden. Dieser nostalgische Ansatz entpuppt sich als erfolgreiches Wagnis, denn auch wenn das Rollenspiel im Westen letztlich nicht an die Verkaufszahlen seiner beiden PlayStation-Vorgänger herankommt, wird es doch rundum positiv aufgenommen.

Sportlich geht es bei der Konkurrenz zur Sache: Sowohl auf Dreamcast als auch N64 wird zur Filzballjagd aufgerufen. In den USA vergnügen sich Sega-Fans mit dem fabelhaften Virtua Tennis, dem wie keinem anderen Tennisspiel zuvor der Spagat zwischen Arcade-Spaß und einer Prise Anspruch gelingt – auch dank schicker hochauflösender Grafik, einem motivierenden Kampagnen-Modus (den das Automaten-Original natürlich nicht hatte) und dem Rudel Lizenzspieler inklusive der damaligen deutschen Nummer 1 Tommy Haas. In Fernost geht es deutlich bunter auf dem Spielfeld zu und auch mit dem Realismus nimmt man es nicht ganz so genau, worüber man sich bei einem sportlichen Ausflug von Nintendos Klempner-Ikone und seiner Sippe nicht wundert: Mario Tennis setzt auf den typisch farbenfrohen Look und bringt Extra-Würfel oder besonders wuchtige Spezialschläge mit ins Spiel, das aber durchaus über ein solides Fundament verfügt.

Ansonsten tut sich eher wenig: Square tauft das PlayStation-Action-Rollenspiel Dew Prism für den sommerlichen USA-Start auf den auch nicht besonders spektakulären Namen Threads of Fate um, während Marvels Mutanten nun bei Activision angeheuert haben und sich in X-Men: Mutant Academy erstmals polygonal vermöbeln.

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