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In der Welt der Videospiele

Gerade erst ist die E3 1998 in Atlanta zu Ende gegangen, deshalb dominieren Anfang Juni die Neuheiten von dort das Geschehen: So gewährt Nintendo dort erste Einblicke auf The Legend of Zelda: Ocarina of Time, verschiebt aber das N64-Zusatzlaufwerk 64DD aufs nächste Jahr. Neue Hardware gab es trotzdem zu erleben: Sega bringt mit dem Dreamcast die letzte hauseigene Konsole und der Newcomer VM Labs macht mit Plänen auf sich aufmerksam, wie DVD-Player zu Zockermaschinen ausgebaut werden sollen. Dahinter steckt letzten Endes die Nuon-Technologie – ein exotischer Flop, den kaum jemand mitkriegt, aber die Heimat für Jeff Minters Tempest 3000 ist.

Neue Spiele gibt es natürlich auch: In Japan kicken N64-Besitzer passend zur anstehenden Fußball-WM bei Konamis Lizenzveröffent­lichung Jikkyou World Soccer: World Cup France ’98 um den virtuellen Titel. In den Westen kommt der gelungene Sportspaß erst ein paar Monate später unter dem dort etablierten Titel International Superstar Soccer ’98 und mit frischer Verpackungsoptik: Statt den Zeichentrickhahn-Maskottchen der WM bekommen Nordamerikaner Carlos ­Valderrama, in Europa teilt sich Italiens Starstürmer Fabrizio Ravanelli das Cover je nach Land mit einem Kollegen – in Deutschland ist Tor­hüter Andreas Köpke der Auserwählte.

Auf der PSone geht es handfester zu: In Japan treten die Pocket Fighter zu Haudrauf-Duellen an – Stars aus Street Fighter und Darkstalkers verkloppen sich in launiger Knuff-Optik, die von Super Puzzle Fighter inspiriert ist. Derweil erreicht Mortal Kombat Episode 4 , die in Deutschland natürlich pflichtbewusst indiziert wird – lediglich die erst fast ein Jahr später erscheinende Umsetzung für den Game Boy Color bleibt verschont.

Zum Monatsende steigt ein ungleiches Hüpfduell: Für die PSone geht in den USA der rosahaarige Steinzeitbursche Tomba! (in Europa später Tombi! getauft) in einem skurrilen, aber klassischen 2D-Abenteuer auf die Jagd nach bösen Schweinen. Das ist launig, macht aber keinen Stich gegen den N64-Konkurrenten: Rare ist zu dieser Zeit noch auf dem kreativen Höhenflug und überzeugt auf ganzer Linie mit Banjo-Kazooie: Der 3D-Hüpfer kommt mit seiner knallbunten Grafik und dem sympathischen Heldenduo überall gut an.

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