Dieser Artikel stammt aus der M! 354 (März 2023).
MERING • Als Sonys First-Party-Studio Naughty Dog am 14. Juni 2013 The Last of Us für PS3 veröffentlichte, hagelte es Top-Wertungen – und das reihenweise. Am 15. Januar 2023 ging nun die gleichnamige, von HBO produzierte TV-Serie an den Start. Und auch hier stehen die Zeichen – zumindest sofern wir dies nach vier von neun Episoden beurteilen können – auf Hit. Narrativ betrachtet, folgt The Last of Us seinem großen, mehr als 20 Millionen Mal verkauften Videospielvorbild: Die Welt wurde von einem Pilzerreger in die Knie gezwungen und befindet sich seit 20 Jahren im Ausnahmezustand. Wer die Katastrophe überlebte und nicht selbst zu einer zombieähnlichen Kreatur mutierte, lebt meist in einer Quarantänezone und versucht sich dort irgendwie durchzuschlagen. So wie Protagonist und Schmuggler Joel, fabelhaft verkörpert von ”The Mandalorian”-Star Pedro Pascal. Ihm wird schon bald die Aufgabe zuteil, ein Mädchen namens Ellie – ebenfalls grandios besetzt mit Bella Ramsey (alias Lyanna Mormont aus ”Game of Thrones”) – von Boston quer durch die Staaten zu eskortieren.
Was folgt, ist ein aufwühlender, actiongeladener und teils auch romantischer Roadtrip, den das Direktorenduo bestehend aus Craig Mazin (”Chernobyl”) und Neil Druckmann (Creative Director von The Last of Us) mit unglaublich viel Fingerspitzengefühl und Liebe zur Spielvorlage in die Tat umsetzen. Flankiert wird das Ganze von glaubhaft inszenierten Sets, schaurig-schönen Infizierten, einem perfekt zur Stimmung passenden Soundtrack aus der Feder des argentinischen Komponisten Gustavo Alfredo Santaolalla sowie vielen weiteren, mit Herzblut agierenden Persönlichkeiten. Ob nun Anna Torv als Joels Schmuggler-Sidekick Tess, Nick Offerman in der Rolle von Survival-Spezialist Bill oder Murray Bartlett als Frank (dessen Rolle im Vergleich zum Spiel umgeschrieben wurde) – die Besetzung ist top. Kurzum: Pflichtprogramm, nicht nur für The Last of Us-Liebhaber.
Ich find die Serie echt klasse, aber sie hätte gerne ein bisschen mehr Zombie-Action vertragen können. Joel & Ellie sind gar nicht so richtig durch die “Brutal Hell” gegangen wie im Spiel, find ich. Denn gerade das hat sie mMn erst so richtig zusammengeschweißt.
9 von 10 Sternen vergebe ich aber auf jeden Fall!
Am 20. Juli erscheint endlich die Blu-ray, werde ich mir definitiv kaufen.
Vor paar Monaten das Remasterd zu Brust genommen. Auch wenn ich diesmal mehr auf Action gesetzt statt das Schleichen, hat Naughty Dog ein spannend Action – Adventure geliefert. Die erste Staffel des Serie kommt am 20. Juli auf DVD, Blue – Ray und 4K.
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Hab das Spiel nicht gespielt und bin daher unvorbelastet an die Serie ran. Sehr unterhaltsam und dicht erzählt, aber ein bisschen schwingt bei mir die Angst mit (analog zu TWD), dass es im Grunde kein „richtiges Ende“ geben wird, weil am Ende sowieso keine Heilung gefunden werden kann. Dann hat man zwar immer noch eine schwer unterhaltsame Reise bis zu dieser Erkenntnis, aber ein Stück weit unbefriedigend ist es doch.
Ich finde TLoU als Spiel eher langweilig und überbewertet, freue mich aber für die Fans, dass sie eine tolle Adaption bekommen haben. Würde mir wünschen, dass so etwas Schule macht und nicht nur gesehen wird “oh geil, Videospielumsetzung war erfolgreich und bringt Geld, machen wir auch – zumindest vom Namen her”.
Kurz:
Ich fand die Serienadaption sehr gelungen, auch wenn sie sich ein paar Freiheiten hier und da erlaubt.
Insg. ist mir das Spiel (TLoU Part One) eine Spur intensiver in Erinnerung geblieben, was wohl den unterschiedlichen Medien (Spiel – aktives Erleben / TV – passives Erlebnis) geschuldet ist.
Ich hab erst letztens dazu (spoilerfrei) was im Forum geschrieben, da ich die Serie erst vor kurzem geschaut habe. Bei Interesse: https://www.maniac.de/community/topic/gernseh-serien/page/227/#post-1763763