Wargaming rückt nach Westen

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Dieser Artikel stammt aus der M! 347 (August 2022).

NIKOSIA • Mit der Verlegung des Hauptquartiers nach ­Zypern bewies die 1998 im belarussischen Minsk gegrün­dete Firma Wargaming.net viel wirtschaftliche und geopolitische Weitsicht. Der Umzug im Jahr 2011 hält den Hersteller der Free-to-Play-Hits World of Tanks, ­Warplanes und Warships weitgehend unabhängig von den politischen, revolutionären und militärischen Wirren, die die ehemaligen, europäischen Sowjetrepubliken plagen. Nun, im Jahr des russischen Angriffs auf die Ukraine, zieht sich Wargaming noch weiter aus der Region, dem Dreieck Kiew/Moskau/Minsk, zurück und gibt Mitte Juni dafür die Öffnung zweier neuer Niederlassungen in Serbien und Polen bekannt. Während Wargaming Belgrad sowohl Entwickler als auch Publishing-Profis beschäftigt (und als Auffangbecken für Beschäftigte anderer Standorte dient), beherbergen die Warschau-Büros vorerst nur ein ”kleines Publishing-Team”.

”Warschau und Belgrad sind eine naheliegende Wahl, beide Städte schnell wachsende IT-Standorte mit enormem Potenzial”, meint CEO Victor Kislyi und will die neuen Niederlassungen auf zusammen 400 Angestellte wachsen lassen. Die 2022er-Studios werden nach Nikosia, Vilnius, Prag, Kiew, Guildford und Berlin zur siebten und achten Wargaming-Niederlassung in Europa. Auch in den USA ist die Firma gut aufgestellt, nachdem sie 2013 die F.E.A.R.-Entwickler Day 1 Studio kaufte und in Wargaming Chicago-Baltimore verwandelte. In den letzten Jahren wiederum geschlossen wurden das Studio in Seattle (ehemals Gas Powered Games) sowie Zweigstellen in Helsinki und Kopenhagen, sodass die Belegschaft des Konzerns derzeit zwischen 3.000 Personen pendelt.