Zubehör-Check: Austrian Audio PG16

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Dieser Artikel stammt aus der M! 342 (März 2022).

MERING • Das Unternehmen Austrian Audio aus Wien – ein Start-up eines ehemaligen AKG-Mitarbeiters – fertigte in der Vergangenheit in erster Linie hochwertige Kopfhörer für Hi-Fi-Liebhaber. Ende Januar stiegen die Österreicher nun zusätzlich in den Spielesektor ein und hoffen mit dem PG16 Pro Gaming Headset auf neue Kundschaft. Ein Plan, der durchaus aufgehen könnte, denn das formschöne Gerät hat einiges zu bieten. Los geht es mit einem niedrigen Gewicht von ca. 268 Gramm und einer sehr wertigen Verarbeitung. Der komplette Bügel etwa, wie auch die flexibel gelagerten Gelenke, an denen sich die Ohrmuscheln befinden, sind aus Metall und ziemlich robust. Die bequem gepols­terten Ohrmuscheln hingegen überzieht ein hautfreundliches Kunstleder mit guten Geräusch­dämmungs-Eigenschaften. Brillenträger-Tauglichkeit ist durch den elastischen Memory-Foam ebenfalls gegeben, und wer die Ohrpolster tauschen möchte, kann dies mithilfe eines T6-Schraubenziehers problemlos tun. Abnehmen lässt sich darüber hinaus das 1,4 Meter lange Klinkensteckerkabel. Praktisch: Um den Transport zu erleichtern, lassen sich die Ohrmuscheln einklappen und eine weiche Tragetasche liefert der Hersteller gleich mit.
Austrian Audio ist bekannt für hochwertige Tonqualität und auch beim PG16 kann man dieses Versprechen erneut einlösen. Ob kraftvolles Maschinendonnern in Horizon ­Forbidden West, leises Geflüster in einem Horrorspiel oder fetzige Musikuntermalung aus Forza ­Horizon 5 – die 44-mm-Treiber liefern eine in dieser Preisklasse herausragende Tonqualität, auch im Zusammenspiel mit Sonys Tempest 3D Audio Engine. Für PC-Nutzer legt der Hersteller außerdem einen Gutschein für eine 7.1-Surround-Software bei, die in unserem Test-Setup jedoch nur unter Windows, nicht aber auf MacOS anstandslos funktionierte.

Ziemlich verblüfft hat uns zudem die Sprachqualität des leider nicht abnehmbaren, dafür aber Teamspeak-zertifizierten Mikrofons. Gesprächspartner sind glasklar zu verstehen und auch für die Vertonung eines Let’s-Play-Videos kann man das PG16 durchaus mal hernehmen. Komfortabel gelöst: Um das Mikrofon stummzuschalten, klappt man es einfach nach oben. Wo Austrian Audio hingegen patzt, sind die für viele Gamer relevanten Standard-Features. So lässt sich weder die Lautstärke am Headset oder Kabel regeln noch die Balance zwischen Chat- und Spielsound in irgendeiner Form direkt am Headset anpassen. Wer sich daran nicht stört und in erster Linie Wert auf großartige Sound- und Sprachqualität sowie eine tolle Verarbeitung legt, kann hiermit für 139 Euro aber nichts falsch machen.

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captain carot
I, MANIAC
captain carot

AKG war selten neutral. Auch wenn es ein paar Ausnahmen gibt. Austrian Audio ist abstimmungsseitig auf einem ganz anderen Level

schweini
I, MANIAC
schweini

Klingt stark, die AA Hörer im HiFi Bereich sind eh klasse, wenn auch eher neutral abgestimmt, alte AKG Schule halt. Mal schauen ob es das auch in hochwertiger gibt!
Ein Headset auf Basis des HiX 60 wäre ne Nummer, da würde ich kurz eine Träne in den Geldbeutel weinen und zuschlagen!!

Tekwin
I, MANIAC
Tekwin

Auf dem Papier ein recht interessantes Headset. Allerdings soll es recht höhenbetont sein. Ein am PC eingestelltes Profil kann leider nicht im Headset gespeichert werden. Was mir persönlich auch sauer aufstößt, sind die Ohrpolster aus Kunstleder. Man schwitzt darunter und es ist relativ schnell durchgerieben.