Captain Tsubasa: Rise of New Champions – im Test (PS4)

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Für viele junge Fußballbegeisterte gehörten die ”Kickers” und ”Die tollen Fußballstars” (Tsubasa) zum wöchentlichen Fernsehpflichtprogramm. Da es aktuell an ­Arcade-Sportspielen eher mangelt, kommt es uns gerade recht, dass Tsubasa der aktuellen ­Konsolengeneration einen ­Besuch abstattet und diese Lücke zu ­füllen versucht. Mit Erfolg?

“Jede Seite hat 2 Medaillen” – dieses Mario-Basler-Zitat trifft unsere Eindrücke vom Test punktgenau. Aber beginnen wir da, wo es vermeintlich zählt: auf dem Platz. Wer mal einen ”Pro Evo”-Titel gespielt hat, der ist schnell mit der Steuerung vertraut und kann sich sofort mit den Feinheiten des Anime-Kicks beschäftigen – nachdem Ihr die weiteste Kamera-Einstellung gewählt habt, um wenigstens etwas mehr von Euren Mitspielern sehen zu können. Statt einer Ausdauer-Anzeige besitzt jeder Spieler ”Willen”. Den benötigt Ihr für Sprints und Dribblings, die Ihr auf Knopfdruck auslöst. Die solltet Ihr auch dringend nutzen, denn das Regelwerk kennt keine Fouls. Tackles und Grätschen stehen daher bei diesen japanischen Schul-Mannschaften wohl ganz oben auf dem Trainingsplan. Habt Ihr Euch dann doch mal genügend Freiraum erspielt, ladet Ihr Euren Schuss voll auf und setzt zum zielsicheren Special-Abschluss an.

Das alles ist gefällig, am Torwart scheiden sich jedoch die Geis­ter. Dieser besitzt ebenfalls eine Willens-Anzeige. Ihn müsst Ihr erst mal mit Schüssen brechen, um das Runde im Eckigen unterzubringen. Selbst bereits geschlagene Torhüter beamten sich im Test im letzten Moment auf die Torlinie, um ein sicher geglaubtes Tor zu parieren. Das nagt an der Motivation und die Mechanik sorgt dafür, dass Ihr möglichst oft versucht, Superschüsse auf den Torwart zu bolzen, um dessen Anzeige schnell zu entleeren, denn nach der Halbzeit ist diese wieder voll geladen, uff. Glücksmomente wie in den großen Simulations-Ablegern sucht Ihr vergebens. Dafür überzeugt Tsubasa mit anderen Werten.

Zum einen stimmt der Umfang. In gleich zwei verschiedenen Story-Modi könnt Ihr entweder mit Tsubasa die Geschehnisse der Vorlage erneut erleben und dabei in wohliger Nostalgie schwelgen, wenn Ihr Serienausschnitte freischaltet. Oder Ihr wählt eine Startschule mit einem selbst erstellten Jungtalent aus, trefft auf internationale Jugendmannschaften und erlebt (nur) japanische Sprecher, die ikonische deutsche Spielernamen wie Karl-Heinz Schneider ansagen.

Auch ein lokaler Versus-Modus für bis zu vier Spieler und Online-Duelle sind mit am Start.
In Sachen Präsentation macht Entwickler Tamsoft viel richtig. Der Cel-Shading-Look trifft die Figuren aus der Vorlage hervorragend und die kleinen Zwischensequenzen, die während der Spezialaktionen abgespielt werden, geben Euch das Gefühl, mitten in der beliebten Kinderserie zu stecken. Diese fügen sich gut ein und behindern nicht den schnellen Spielfluss, der nur durch seltene Ecken und Einwürfe ausgebremst wird. Die Technik lief zwar größtenteils rund, jedoch kam es im Test immer wieder zu kleinen Schönheitsfehlern. Mal waren Untertitel und Texturen unscharf, Spieler reagierten nicht schnell genug auf unsere Eingaben und in der Kampagne wurde ein Event nicht wie vorgesehen ausgelöst. In der Story kommt es außerdem schon mal vor, dass Ihr ein nicht verhinderbares Gegentor kassiert. Das drückt die Laune nach unten und ist ärgerlich, da Ihr nur mit Siegen voranschreiten könnt. Das wäre Euch wohl erspart geblieben, wenn Tsubasa ein Abwehrspieler wäre.

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Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Zitat:
“Japanische Sprecher, die ikonische deutsche Spielernamen wie Karl-Heinz Schneider ansagen.”

Ist auch mal feines.

Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

Synchro gibt es bei den Japano-Nischen-Titeln von Bamco doch nie.

Lincoln_Hawk
I, MANIAC
Lincoln_Hawk

Ohne deutsche Synchro fremdelt es gewaltig.