Constructor – im Klassik-Test (PS)

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Bei Constructor kommen größenwahnsinnige Stadt­planer, ehrgeizige Archi­tek­ten und skrupellose Miethaie gleichermaßen auf Ihre Kosten. Ihr startet Eure Karriere im Baugewerbe auf einer rechteckigen Leerfläche und mit ausreichend Kapital auf der hohen Kante. Ein Trupp Bauarbeiter steht mit Ham­mer und Schaufel bereit, den ­ersten Großauftrag entgegenzunehmen.

Bevor Ihr gigantische Wol­ken­kratzer aus dem Boden stampft und mit qualmenden Fabriken den CO2- Wert in ungesunde Höhen treibt, müssen erst kleinere Aufgaben erfüllt werden. Ein lärmendes Sägewerk versorgt Euch mit dem nötigen Bauholz für erste windige Holzbarracken. Allerdings haben nur arme, alters­schwa­che Rentner­paare Interesse an solchen Bruchbuden und sind bereit, ein paar Moneten für die Miete abzudrücken. Mit der Zeit steigt Eure Reputa­tion vor dem Stadtrat, und die Kom­mu­nal­­politiker der Play­station-Metropole erlauben Euch, ein Zement­werk zu errichten. Der Mörtel­anlage folgt eine Backstein­fabrik, dieser ein Stahlwerk – schon seid Ihr aus­gerüstet, um mit komfortablen Wohn­häusern reichere Mietopfer schröpfen.

Die Wohn­ungs­suchenden werden in ­soziale Stufen eingeteilt; je niedriger der Level, um so genügsamer die Mieter. Dafür verdient Ihr nur wenig Geld an ihnen. Die Palette reicht von der heruntergekommenen Punk-Clique über erfolgsorientierte Yuppies bis zum schwerreichen Banker der “Stufe 4”. Letzterer ­erwartet natürlich allen Luxus für sein neues Zuhause.

Allein mit ungebremster Bauwut ist Con­structor nicht zu schaffen: Wie in der Wirklich­keit erweist sich das Rekru­tieren vernünftiger Mieter, und damit das Sicherstellen Eurer Geld­quellen, als äußert kompliziert. Ständig nerven sie mit Be­schwerden, wollen Bäume, Gar­ten­­zwer­ge und Teiche im Garten. Außer­dem soll eine hübsche grüne Hecke das Anwesen zieren, eine stinkende Fabrik mit lärmenden Nacht­schichten in der Nach­bar­schaft ist hingegen überhaupt nicht denkbar. So fangen die rebellischen Hausbewohner bald an, mit den Mietzahlungen zu schlampen, werden unzufrieden und wirtschaften Euer wertvolles Eigentum herunter.

Ein kluger Geschäftsmann blickt auch in die Zukunft: Die Mieter einfach abzuzocken, hilft auf lange Frist nicht. Erlaßt ihnen die finanziellen Pflich­ten und ermutigt sie stattdessen durch ein aufgemöbeltes Schlafzimmer zur Fort­pflan­zung. So ist der Nachschub an Mietern und talentierten Hand­wer­kern für die kommenden Jahre sichergestellt.

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