Meinung & Wertung
Christian Blendl meint: Mit gewagten Monster-Mutationen und bewährten Aktionsmöglichkeiten (Springen, Ducken, Adler-Symbole erhaschen) versuchten die Entwickler, nahe am Original-Probotector zu bleiben. Doch so gut die Grafik ist (mal abgesehen von kleineren Polygonfehlern und teils pixelig gezoomten Helden), so planlos ist das Spieldesign. Rennt Ihr zu schnell durch’s Feindesland, verpaßt Ihr Boni und rauscht in plötzlich herumfliegende Schüsse. Laßt Ihr Euch hingegen Zeit, nervt das uninspirierte Auftauchen von Soldaten aus allen Ecken. Die Leben Eures Söldners schwinden beinahe unbemerkt dahin, und auch die Endgegner folgen keiner erkennbaren Verteidigungsstrategie. Besonders die 3D-Sprung-Kombinationen im vierten Abschnitt bringen mich zur Weißglut: Die Steuerung ist dafür zu unsensibel. Insgesamt ein ideenreiches Profi-Actionspiel, doch gegen die 16-Bit-Probotectoren kann es nicht ansatzweise bestehen.
Martin Gaksch meint: Warum vergibt Konami die Entwicklung eines solch’ wichtigen Titels an eine relativ unbekannte ungarische Firma? Die Moral von der Geschicht’: Mit den spielerisch perfekt getunten 16-Bit-Probotectoren hat das neue Contra wenig gemeinsam. Action ja, cleveres Spieldesign nein. Legacy of War ist eine überaus hektische Aneinanderreihung von wild feuernden Gegnern, die anscheinend ziellos umherirren. Außerdem wechselt die Perspektive manchmal so ungünstig, daß man kurzzeitig den Überblick verliert. Dafür ist die 3D-Grafik insgesamt gut, die technische Umsetzung gelungen und die Musik stimmungsvoll techno-inspiriert. Wer auf schwere Hardcore-Action mit hoher Schußfrequenz steht, wird das 32-Bit-Contra mögen; Liebhaber der feinsinnigen Vorbilder made in Japan holen sich schluchzenderweise ein Taschentuch: Eine Action-Legende hat die Tonart gewechselt!
Furioses Actionspiel mit Frustgarantie, das nur streckenweise die Faszination alter ”Contra”-Werke aufblitzen läßt.
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