Deadpool – im Test (PS4 / Xbox One)

Bei den Neuauflagen seiner älteren B-Titel hat Activision kein allzu gutes Händchen: Die beiden Prototype-Teile für PS4 und Xbox One wurden vor einigen Monaten digital weitgehend unbemerkt an der Öffentlichkeit vorbeigeschleust (Deutschland blieb die erste Episode wegen Indizierung gleich komplett erspart) – wohl kein Verlust, hatten diese doch den Ruf, teils sogar schlechter als die Originale zu sein.

Nun folgt mit Deadpool ein ähnlich gelagerter Fall, denn der vor rund zwei Jahren erschienene Action-Klamauk wurde mit minimalem Aufwand portiert und verblüfft dazu mit einer frischen Macke: Regelmäßig friert das Geschehen auf dem Bildschirm für den Bruchteil einer Sekunde ein und stört damit den Spielfluss – auf den alten Konsolen passierte das nicht. Zum Testzeitpunkt war noch kein Patch dafür in Sicht, aber wir geben die Hoffnung nicht auf. Kaum etwas ändern dürfte sich an der biederen Grafik mit meist langweilig-grauen Kulissen, die immerhin das Mindestziel von stabilen 30 Bildern pro Sekunde weitgehend hält. Spielerisch wird weiterhin ein durchschnittlicher Mix aus Hüpfpassagen und ziemlich rabiaten Baller- und Schnetzelabschnitten geboten. Letztere werden zum Spielende hin so dominant, dass die mit sechs bis sieben Stunden eher kurze Kampagne noch rechtzeitig endet, bevor die Geduld aufgebraucht ist. Immerhin: Deadpools gerade zu Beginn schräge Humoreinlagen sorgen auch heute noch für ein paar Schmunzler.