DRIV3R – im Klassik-Test (PS2 / Xbox)

Reflections’ Undercover-Cop Tanner schreitet nach dem ­dezent missglückten Teil 2 auf PSone zum Next-Gen-Konsoleneinsatz – mit mehr Spielspaß-Erfolg?

Auf der Suche nach den Hintermännern einer international agierenden Autoschmuggelbande verschlägt es den kompromisslosen Polizisten Tanner um die halbe Welt. Seine virtuelle Städteroute lautet: Miami, Nizza, Istanbul – allesamt liebevoll nachgebildet mit insgesamt über 35.000 ­Gebäuden und gigantischen 250 Straßen­kilometern. Für ausgiebiges Sightseeing bietet sich Eurem digitalen Alter Ego allerdings wenig Gelegenheit. Die Jagd nach den Drahtziehern der Wagenschieberei verlangt Euch nämlich einiges an fahrerischem Können ab: Wie aus vorherigen Epi­soden gewohnt, rast Ihr mit den verschiedens­ten Vehikeln ohne Rücksicht auf Verluste kreuz und quer durch die Metropolen. Fieser Blechschaden oder ­kaputte Reifen? Egal, einfach aussteigen, das nächste Auto anhalten, den Fahrer herauszerren und weiter geht’s mit einem frisch polierten ­Wagen.

Neben dem banalen ‘So gelange ich von Punkt A nach B’ nutzt Ihr amerikanische Muscle Cars, pfeilschnelle Motorräder, 40 Tonnen schwere Trucks, Supersportwagen, Boote und viele andere Vehikel (insgesamt etwa 70 an der Zahl) für spannendere Zwecke. So müsst Ihr in den über 30 Missionen u.a. waghalsige Verfolgungsjagden auf den Asphalt legen, verdächtige Personen beschatten, flüchtende Fahrzeuge via Ramm­attacken oder gezieltem MG-Beschuss stoppen, ­Lagerplätze verwüs­ten und gestoh­lene Autos in den ­Anhänger eines ­fahrenden LKWs bugsieren. Bei dem Gros der Einsätze kämpft Ihr zudem gegen ein knallhartes Zeitlimit, einen engen Beobachtungsradius respektive mit den Tücken Eurer explosiven Sprengstoffladung, die bei zu heftigen Kollisionen in die Luft fliegt. Netter Gag: Reagiert Ihr bei spektakulären Szenen schnell genug, dann könnt Ihr via Tas­tendruck die so genannte Thrill Cam aktivieren – eine Art Instant-Wiederholung mit Unschärfeeffekt.