Dustborn – im Test (PS5)

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Im Jahr 2030 kann von den Vereinigten Staaten von Amerika nicht mehr die Rede sein. Die alternative Zeitgeschichte von Dustborn zeichnet das Bild einer Republik, die vom autoritären Regime ”Justice” beherrscht wird. In dieser Dystopie schlüpft Ihr in die Rolle der Trickbetrügerin Pax, die mit ihrer ­treuen Truppe zum berühmten letzten Coup ansetzt, der allen ­finanzielle Freiheit sichern soll.

Als sogenannte ”Anomale” genießt Ihr in den getrennten Staaten wenig Ansehen. Eure Macht, Worte zur Waffe zu machen, sorgt gemeinhin für Skepsis und Abscheu. Für den episodisch aufgemachten Roadtrip ist Euer Sonderstatus aber unabdingbar, helfen Euch die ”Vox” doch sowohl in verbalen Konfrontationen als auch physischen Gefechten. Letztere sind verhältnismäßig dünn gesät – die meiste Zeit navigiert Ihr Pax gemächlich durch abgesteckte Gebiete und unterhaltet Euch mit Eurer Crew und weiteren ­Figuren. Dustborn macht schnell deutlich, dass trotz gefährlicher Roadtrip-Prämisse vor allem das Miteinander Eurer Gruppe im Vordergrund steht, und damit gehen eben viele Konversationen und Diskussionen einher. Ihr lernt einander kennen und vertieft Eure Beziehungen mit zahlreichen ­Dialogoptionen in die gewünschte Richtung. Erzählt wird dabei eine durchaus gelungene Geschichte über Hoffnung, Freundschaft und Akzeptanz und auch die bunte Gruppe wächst ans Herz. Allerdings prügelt Euch Dustborn seine ganz offensichtliche Allegorie für soziale Medien und ihre schädlichen Auswirkungen etwas ungelenk ein. Die bemühte Cleverness geht gern mal nach hinten los – etwas Feinschliff hätte dem Skript gutgetan.

Das wird aber mit erzählerischer wie spielerischer Abwechslung wettgemacht. Ihr werdet regelmäßig in neue Situationen geworfen, in denen Ihr ein wenig rätseln oder Euch aus einer brenzligen Lage winden müsst. Gerade in hitzigen Gesprächen, in denen Ihr unter Zeitdruck entscheiden müsst, ob Ihr Euer Gegenüber mithilfe Eurer Fähigkeiten manipuliert oder doch lieber eine friedlichere Lösung finden wollt, bereiten Spaß. In regelmäßigen Abständen prügelt Ihr Euch zudem mit Bikern, Robotern und anderen Schergen. Hier verleihen Eure sprachlichen Superkräfte einem sonst allenfalls zweckdienlichen Kampfsystem Würze. Ihr hetzt etwa Feinde gegeneinander auf oder überzeugt sie von Gefahren, die eigentlich gar nicht da sind. Damit man Euch dann noch die Fassade als Rockband auf Tour abkauft, gebt Ihr im Rahmen kleiner Gigs Eure Songs zum Besten, die Ihr vorab in ruhigen Momenten zusammenschustert – in Rhythmusspiel-Manier, versteht sich. Von einer tollen Comic-Präsentation abgerundet, macht diese Weigerung, sich klar in ein Genre pressen zu lassen, die ­Stärke von Dustborn aus. Auch wenn die einzelnen Elemente kaum neue Maßstäbe setzen.

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