Ginga Force – im Test (360)

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Liebe auf den ersten Blick empfanden wir nicht für Ginga Force. Der Shooter ist leider gar nicht hübsch und das Startlevel im schwachen Raumschiff stinklangweilig. Dazu gesellen sich Anime-Girlies aus dem J-RPG-Randomizer, die irgendeine Story daherblubbern, und Explosionen, deren Klang noch vor dem Bildschirmeffekt verpufft. Doch von Stage zu Stage, von Versuch zu Versuch, von Stunde zu Stunde hat uns der Vertikal-Scroller mehr in den Bann gezogen. Warum?

Weil sich die Anime-Stimmen im Sound-Menü herunterregeln lassen. Weil mächtige Boss-Schiffe auf tückische Lenkraketen, und schneidende Laser auf wuselige Winzfeinde folgen. Weil die Kohle, die Ihr bei jedem gescheiterten Versuch erhaltet, im Geldbeutel landet und für Upgrades verwendet werden kann. Und weil die freispielbaren Extras extrem unterschiedlich ausfallen und Ihr so die optimale Ausrüstung für jede Situation zusammenstellen könnt. Auch, weil die eingeblendeten Manga-Köpfe den Spielablauf nicht beeinträchtigen. Und weil Ihr beim wiederholten Versuch, ein Level zu schaffen, nach und nach mit Zusatzleben ausgestattet werdet. Und ganz wichtig: Weil das Waffensystem ausgeklügelt und vielschichtig ist.

Denn: Euer Flieger hat eine Haupt- und Nebenwaffe – die könnt Ihr ohne negative Effekte gleichzeitig abfeuern. Beide Knarren haben Energieleisten, die sich mit der Zeit (Hauptwaffe) oder durch Benutzung (Subwaffe) leeren und mit eingesammelten Talern aufgefüllt werden wollen. Eure Spezialwaffe ist zum Start ein Projektile absorbierender Frontschild, später kauft Ihr Schildbombe, Rundum-Schutz oder Zeitlupen-Item. Daneben verbaut Ihr verschiedene Motoren, ändert die Farbe oder rüstet bis zu drei Zusatz-Gimmicks aus, die u.a. den Energieverbrauch senken, Zusatzschiffe spendieren oder Felsen an Euch zerschellen lassen. Auch die normalen Waffensysteme sind einfallsreich und vielgestaltig: u.a. Lenkraketen, Schwenkschuss, Schall-Shotgun, Laserbohrer und der Eschatos-Originalschuss sind im Shop verfügbar.

Hinzu kommen zwei Challenge-Prüfungen mit Feindwellen und ein Score-Attack-Modus mit drei vorgefertigten Schiffen – während Eure Punktzahl im Hauptspiel fast egal ist, müsst Ihr hier darauf achten, durch getimte Abschüsse mehr Platin- und Goldmedaillen aus den Feinden zu ballern.

Matthias Schmid meint: Seit den Treasure-Perlen Ikaruga und Gradius V hatte ich mit keinem klassischen Shoot’em-Up so viel Spaß wie jetzt mit Ginga Force. Obwohl sich ein deutlicher technischer Sprung zum grottenhässlichen Vorgänger Eschatos feststellen lässt, pendelt der Titel optisch zwischen schäbig und belanglos – die Grafik ist hier wirklich nur Mittel zum Zweck. Toll dagegen sind der Umfang, die Bossgegner, zahlreiche kreative Feindformationen und das faire ”Erhalte beim nächsten Versuch ein Leben mehr”-System. Zum Vertikal-Shooter-Hit wird Ginga Force aber erst durch das extrem variable Waffensystem – mit erspielter Kohle kauft Ihr im Shop Dutzende Ballermänner sowie Upgrades und macht Euren Raumer so topfit für jede einzelne Stage.

  • läuft auf europäischen Xbox-360-Konsolen
  • 10 Stages + 2 Zusatz-Wellen-Prüfungen
  • 100 Waffen / Items / Objekte im Shop
  • anspruchsvoll, aber jederzeit fair
  • Score-Attack-Modus mit 3 Schiffen
  • Anime-Story mit japanischen Dialogen

Grafisch biedere Ballerei, die spielerisch besticht: dank zahlloser sinnvoller Waffen bzw. Items und cooler Feind- bzw. Schussformationen ein Hit.

Singleplayer82
Multiplayer
Grafik
Sound