Grand Theft Auto: Chinatown Wars – im Klassik-Test (DS)

0
1819
Zurück
Nächste

Seite 1

Spiel:
Publisher:
Developer:
Genre:
Getestet für:
Erhältlich für:
USK:
Erschienen in:

Niko Bellic war gestern, Johnny Klebitz kann sein Bike in der Garage lassen. Der neueste Star des Grand Theft Auto-Universums hört auf den Namen Huang Lee und hat zwei brisante Aufgaben zu erledigen: das ihm geklaute Familien­erbstück in der Ganovenwelt von Liberty City wiederfinden und beweisen, dass der DS-Ableger Chinatown Wars dem Ruf der Serie gerecht wird.

Wenn man eine große Ganovenwelt in ein kleines Modul stopfen will, sind Kompromisse unumgänglich: Die Handlung wird nicht in animierten Storysequenzen, sondern mit Cartoon-Bildern erzählt, die sich stilistisch an den serientypischen ­Cover-Illustrationen orientieren. Sprachausgabe gibt es nur in Form von Passanten-Ausrufen auf der Straße, die Hauptcharaktere verständigen sich per Untertitel. Der GTA IV-Schauplatz Liberty City blieb fast komplett erhalten, lediglich die westliche Nachbarstadt Alderney wurde gestrichen.

Die augenscheinlichste Änderung betrifft die Grafik: Euer Antiheld schlendert und fährt nicht in einer Third-Person-Ansicht durch Polygonwelten. Stattdessen betrachtet Ihr das Geschehen aus einer leicht schrägen Vogelperspektive, die an die Bitmap-Ursprünge der GTA-Serie erinnert. Personen und Fahrzeuge sind nur klein zu sehen, schwarze Konturen ähnlich wie beim Cel-Shading-Stil sorgen für eine eigene Note. Das mag für verwöhnte HD-Zocker altbacken wirken, in Bewegung offenbart sich schnell der Charme dieser Lösung: Wenn viele Passanten herumwuseln und daneben Autos durch die Straßen rollen, wirkt Liberty City genauso lebendig wie auf den großen Konsolen. Die einzelnen Stadtteile unterscheiden sich subtil und entwickeln einen eigenen Charakter, viele Details besorgen den Rest: So flattern Zettel aus umgestoßenen Mülltonnen über den Asphalt, bei Regen spannen Fußgänger kleine Schirme auf, unabhängig von Euren Aktionen agieren Einwohner etwa bei Unfällen miteinander.

Die meiste Zeit setzt Chinatown Wars auf traditionelle Steuerung mit Richtungskreuz und Tasten. Steigt Ihr in ein Auto, lässt sich eine Lenkhilfe zuschalten, die das Vehikel stabilisiert. Zur Orientierung hilft der auf den unteren Bildschirm ausgelagerte Radarschirm sowie ein Navigationssystem, das auf Wunsch den Weg zum Zielort mit farbigen Pfeilen auf dem Asphalt markiert. Den Touchscreen braucht Ihr nur bei sparsam eingestreuten Mini-Aufgaben, wenn Ihr etwa Autos knackt oder die Wurfrichtung einer Handgranate bestimmt.

Zurück
Nächste