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Je nachdem, wie clever Ihr Eure kämpferischen Dörfler positioniert habt, wehren diese den Wust an schick gestalteten Dämonen in Tower-Defense-Manier ab. Habt Ihr mal eine Lücke übersehen, passt Ihr die Formation bequem an, während das Geschehen pausiert. Keine Sorge, Ihr taktiert und befehligt nicht nur aus der Ferne – als kompetenter Schwertkämpfer lasst Ihr auch in Echtzeit die eigene Klinge sprechen. Ihr kettet diverse Angriffe zu Combos aneinander, die anfangs noch etwas blass bleiben, später aber an Varianz gewinnen. Reicht es in den ersten paar Schlachten noch, die Verdammten mit roher Gewalt zu empfangen, gestalten sich die Abschnitte im Verlauf immer komplexer. Dämonen nutzen etwa gleich mehrere Quellen, um Euch aus diversen Himmelsrichtungen aufzulauern. Außerdem trefft Ihr auf immer fiesere Schergen, die beispielsweise ihre Kameraden stärken oder in Yoshiros Nähe zu explodieren drohen. Schon bald könnt Ihr nicht mehr jedem Brandherd Eure Aufmerksamkeit schenken – der Stresspegel steigt, das Delegieren wird unabdingbar.
Äquivalent zur wachsenden Herausforderung entwickelt sich allerdings auch Euer Repertoire an Möglichkeiten, den Verdammten zu trotzen. Ihr weist Dorfbewohnern immer mehr Rollen zu – Schamanen heilen etwa Eure Truppen, während Asketen anstürmende Schergen ausbremsen. Außerdem greift Ihr auf eine satte Auswahl an Tsuba und Talismanen zurück, die Euch mit passiven Boni und Spezialfertigkeiten unterstützen. Ihr werdet dabei behutsam an neue Aspekte herangeführt, ehe man Eure Fähigkeiten fordernd, aber immer fair abfragt.
Kunitsu-Gami macht zudem einen tollen Job, dem Spielprinzip auch nach Stunden noch Varianz zu entlocken. Ein Level führt Euch etwa in eine dunkle Höhle, in der Ihr den Weg mit Laternen ausleuchtet. Ein anderes Mal findet Ihr Euch auf Booten wieder, die Ihr vor dem Kentern bewahren müsst. Langeweile kommt jedenfalls bis zum Schluss keine auf. Dafür sorgen auch knifflig-spaßige Nebenaufgaben, die nach erstmaligem Durchspielen eines Abschnitts freigeschaltet werden, sowie regelmäßige Konfrontationen mit Bossen, deren Schwachpunkte Ihr ermitteln und konsequent ausnutzen müsst, um siegreich zu sein. Das erinnert entfernt an eine schaurige Version von Nintendos Wuselabenteuer Pikmin.
Ist ein Gebiet gereinigt, widmet Ihr Euch dem Wiederaufbau des Stützpunktes. Das bringt Euch diverse Belohnungen ein – vor allem die Ressource Musubi, die Ihr in die Verbesserung Eurer Klassen und der Fähigkeiten von Soh investiert. Nicht zuletzt dienen die erholsamen Passagen aber ebenso dazu, den Herzschlag nach einer intensiven Schlacht zu beruhigen und durchzuatmen. Ihr beobachtet Dorfbewohner bei ihrem Alltag, erfreut Euch an schön aufbereiteten Sammlerstücken und lauscht dem hervorragenden Soundtrack, ehe es Euch ins nächste Gebiet zieht.
Zwar nur die Demo gespielt, aber eins steht fest: Endlich wieder ein experimentelle Videospiel Erfahrung. Bitte mehr davon Capcom.