Spiel: | Lollipop Chainsaw |
Publisher: | Warner |
Developer: | Grasshopper |
Genre: | Action |
Getestet für: | PS3 |
Erhältlich für: | PS3 |
USK: | 16 |
Erschienen in: | 7 / 2012 |
Zuerst die gute Nachricht: Lollipop Chainsaw ist so verrückt, blutig und sexy geworden, wie wir erwartet haben. Nun die schlechte: Diese Punkte gelten allein für die Optik, die nackte Spielmechanik ist so brav und einfallslos, sie könnte mit Schlips und Kragen bei Omi am Mittagstisch sitzen und Kohlrouladen futtern.
Bevor wir ans Eingemachte gehen, hier die Eckdaten der klischeebeladenen Hintergrundgeschichte: Cheerleaderin Juliet (sexy, aber züchtig) muss an ihrem 18. Geburtstag feststellen, dass ihre Schulkameraden in Zombies verwandelt wurden. Wie gut, dass die Lolita von ihrer Familie zum Untotenjäger ausgebildet wurde. Mit Kettensäge, Pompons und wehendem Minirock schnetzelt sich der feuchte Traum pubertärer Jungs durch Horden muffiger Monster, kaut dabei lasziv auf Lutschern und kommt einem rachsüchtigen Verehrer auf die Spur. Immer an ihrer Seite: ihr schmalzlockiger Freund Nick (sportlich, aber feige), den Juliet wegen eines Zombiebisses mit Gewalt auf seinen Kopf reduzieren musste. Das Pärchen tritt unter anderem in Juliets Schule, einer schlammigen Farm und einer Spielhalle gegen Horden von Untoten an. Unterstützt wird die blutige Metzelei von einem richtig guten Soundtrack. Bands wie Children of Bodom, Joan Jett and the Blackhearts und Dragonforce wechseln sich mit Dead or Alive und The Chordettes ab. Die Musik in den Bosskämpfen entstammt dem Hirn von Little Jimmy Urine und natürlich steuert Akira Yamaoka (Silent Hill, Shadows of the Damned) zahlreiche Kompositionen bei. Der Teenie-Humor aus schweinischen Witzen, (verhüllten) Brust- und Höschenblitzern sowie jeder Menge Kraftausdrücken ist sicherlich Geschmackssache, allerdings werden die Sprüche von Juliets lüsternen Mitschülern nach einiger Zeit wirklich öde und sorgen eher für Gähn- statt Lachattacken.
Auch fürs Auge wird einiges geboten: Textur- und Animationsqualität locken heutzutage zwar niemanden mehr hinterm Ofen hervor und Tearing sowie gelegentliche Ruckler und Kantenflimmern sind Euer ständiger Begleiter. Dafür setzt Lollipop Chainsaw bei HUD, Menü und einigen Zwischensequenzen auf einen Comic-Stil, der von den Bildern Roy Lichtensteins inspiriert wurde und sich toll vom auf Realismus getrimmten Einheitsbrei abhebt. Die charakteristischen Punktmuster legen sich manchmal auch über das normale Spielgeschehen, selten kommt auch der Horror-typische Grießelfilter zum Einsatz. Die grobe Gewaltdarstellung während der Kämpfe wird durch Regenbögen, Neonherzen, Sternchen und Münzen stark entschärft.
Warum Ihr bis hierher noch nichts vom eigentlichen Spielgeschehen erfahren habt? Weil es dazu kaum etwas zu schreiben gibt! Lollipop Chainsaw funktioniert mit wenigen Ausnahmen nach dem Prinzip eines Final Fight oder Double Dragon: Ihr spaziert in einen abgeschlossenen Teil des Levels und müsst Euch mit einer festgelegten Anzahl Gegner auseinandersetzen, bevor es zum nächsten Schauplatz geht. Eine Zahl am linken Bildrand verrät, wie viele der Bösewichte Ihr noch zurück ins Grab schicken müsst. Besonders taktisch könnt und müsst Ihr nicht vorgehen. Zwar führt die Cheerleaderin Hiebe nach unten oder oben aus, gezielt Gliedmaßen abtrennen wie bei Dead Space könnt Ihr aber nicht. Schade, denn so beschränken sich die Gefechte trotz zahlreicher freischaltbarer Combos auf wildes Knöpfchendrücken und gelegentliche Hüpfer über die Köpfe der Untoten, wenn Ihr mal zu stark in Bedrängnis geratet. Später lässt sich die Kettensäge zwar noch als Schusswaffe gebrauchen, öfter als in den vorgegebenen Passagen ist diese Funktion aber nicht nötig, um die Horden zu besiegen.
Als einzige weitere Waffe muss Euer körperloser Freund Nick herhalten. Habt Ihr eine der seltenen Nick-Cards gesammelt oder in einem der herumstehenden Shops gekauft, dreht sich auf Knopfdruck ein Glücksrad mit Spezialattacken. Stoppt Ihr das Roulette zur richtigen Zeit, verwandelt Ihr Nick in eine Kanone, einen Morgenstern oder verwendet ihn als Fußball. Anfangs könnt Ihr aber auch eine Niete ziehen, wenn Ihr nur ein paar Einsatzmöglichkeiten der Schmalzlocke besitzt. Ansonsten hält Euer Freund als mäßig lustiger Sidekick her und hilft Juliet auf dem Körper kopfloser Zombies mit ewig langen Quick-Time-Events beim Überwinden von Hindernissen. Abwechslung bieten immerhin verrückte, aber viel zu leicht besiegbare Rock-Zombie-Bosse, nette Matches gegen Baseball- und Basketballteams und ein kruder Drogentrip. Den Tiefpunkt markieren zwei Fahrten mit einem Mähdrescher, bei denen Ihr ohne jede spielerische Herausforderung Hunderte Untote schreddert und dabei genug Muße habt, den hässlichen und einfach verschwindenden Weizen auf dem Feld zu betrachten.
Gerade mal sechs Stunden verbringt Ihr mit Juliet, dann ist der Spuk schon wieder vorbei. Mit eingerechnet sind natürlich die Ladezeiten, die das Geschehen an den unpassendsten Stellen unterbrechen und gerade den Bosskämpfen die Spannung rauben. Nach der Kampagne (mit zwei verschiedenen Enden) steht eine vierte Schwierigkeitsstufe zur Verfügung, außerdem wählt Ihr die Levels einzeln im Rangmodus an, wo Ihr High Scores und Bestzeiten aufstellt und Euch mit der weltweiten Zombiejäger-Gemeinde vergleicht.
Tobias Kujawa meint: Suda51 verfolgte mit Lollipop Chainsaw anscheinend die Devise Style over Substance. Schade, denn die Mischung aus US-Teenie-Klischees und bonbonfarbener Metzelei hat mich von der Idee her und nach den ersten Gefechten durchaus gereizt. Es fehlt aber einfach an Abwechslung, Herausforderung und Spieldauer. Dass es auch anders geht und man durchaus eine sexy Hauptdarstellerin mit anspruchsvollen Kämpfen und einer tollen Präsentation mixen kann, zeigten Platinum Games mit Bayonetta. Andererseits macht vielleicht gerade diese Einfachheit den Reiz des Spiels aus. Zwischendurch mal eine halbe Stunde Zombies zerlegen, dumme Witze hören und sich an der attraktiven Juliet ergötzen dafür taugt die Metzelei durchaus. Was Lollipop Chainsaw aus dem Einheitsbrei erhebt, ist die verrückte Optik. Für diese: Daumen hoch!
Michael Herde meint: Sudas neuer Streich fällt zu kurz und das Kampfsystem zu unflexibel und träge aus: Kämpfen ist für mich hier eher ein zu überwindendes Übel denn fesselnd-fordernder Genuss. Sudas Werke waren spielerisch noch nie sonderlich ausgefeilt, der Reiz liegt im Unkonventionellen. So fühlt sich Lollipop Chainsaw eher an wie alte Sega-Automaten Marke House of the Dead denn wie God of War. Ob es genial oder dilettantisch ist, die Zahl noch zu tötender Gegner nicht zu verschleiern, sondern zu betonen, weiß ich nicht. Was schrille Ästhetik betrifft, geht Juliet weiter als zuletzt Shadows of the Damned, so konsequent wie Killer 7 wirkt das Spiel aber nicht. Mein Highlight sind die Ladebildschirme und die tolle Musik: Von Disco-Funk über 1980er-Synthie-Pop bis zu hippem Dubstep und schmissigen Viking-Metal-Nummern rocken Yamaoka und etliche Bands die Hütte!
- Ami-Mädel mit Kettensäge rettet ihre Stadt auf blutige Art vor den Untoten
- einfallslose Metzeleien mit wenig eingängigen Combos
- einfallsreiche, aber unsaubere Grafik
- Rang-Modus mit High Scores und Levelzeiten, online vergleichbar
Sexy Zombie-Schnetzelei ohne die Reife einer Bayonetta, dafür mit tollem Soundtrack und schönen Grafik-Experimenten.
Singleplayer | 70 | |
Multiplayer | ||
Grafik | ||
Sound |
Das Spiel erfüllt auch meine Erwartungen, ich habe bei Kauf nicht daran geglaubt ein Topspiel in den Händen zuhalten. Ich bekamm es auch nicht aber Lollipop macht schon ziemlichen Spass. Gut die Grafik ist naja, dafür rockt aber die Musik. Die Steuerung geht gut von der Hand(Die Kamera stört mich nicht). nur die begrenzten Kombos nerven. XXXXY Yeah das reicht in fast allen Situationen. Der Humor naja ein paar Schenkelkloppfer waren schon dabei, aber größtenteil ist er schon sehr pubertär. Die 70% was immerhin ein gutes Spiel darstellt hat es sich aber durchaus verdient. Schlechter ist es auf keinen Fall.
Schön zu merken das man richtig lag…denn genau so eine Wertung habe ich erwartet.In dem Fall gebe ich allerdings mal wieder einen Schmutz auf irgendwelche Prozentzahlen, ich finde das Spiel jedenfalls sehr witzig und unterhaltsam und freu mich das jemand noch solche Spiele macht.””einfallslose Metzeleien mit wenig eingängigen Combos””…ist klar…das Rad wird hier natürlich nicht neu erfunden, aber wenn man nicht behindert ist, frage ich mich echt was an Combos wie x,x,x,y,y nicht zu verstehen, oder schlecht eingängig ist…Das ist alles genau so gut oder schlecht eingängig wie in anderen Spielen dieser Art und Abwechslung und Einfälle gibt es ja wohl auch genug.Mich stört eigentlich nur die stellenweise etwas bockige Kamera und der Umfang, zwei Level mehr hätten’s ruhig sein dürfen.
habs mir trotz der durchwachsenen wertungen geholt weils vom style her ziemlich witzig aussah…zukünftig werd ich mich wieder besser an den allgemeinen wertungen orientieren…schlechtes kampfsystem, erzwungen witzig, unmotivierend.
Ausgeliehen, durchgezockt, mit dem Kopf geschüttelt, es für schlecht befunden und wieder zurückgebracht!Aber die 50 Cent Leihgebühr war es wert! 🙂
Hab’s mir ausgeliehen und durchgespielt. Anfangs fand ich das Kampfsystem etwas träge, aber je mehr Moves man freischaltet, desto spaßiger ist es. Zudem begeisterte mich der Soundtrack enorm!Wirklich nervig ist teils die Kamera, da diese sich nur extrem langsam drehen lässt und zudem beim Laufen stehts versucht, Juliet von hinten zu zeigen. Das erinnert an PSP-Spiele, da diese schließlich keinen zweiten Stick zur Kamerakontrolle bieten und tut der Übersichtlichkeit nicht gut.Die Ladezeiten haben mich zwar beim Durchspielen nicht gestört, aber in Verbindung mit den teils etwas unglücklich gesetzten Checkpoints stelle ich mir das Ganze beim wiederholten Durchzocken sehr nervig vor.Wer Spaß an dem Setting findet, sollte sich das Spiel durchaus mal anschauen – da der Titel aber auf wiederholtes Durchspielen ausgelegt ist und sich darauf bezogen aber zu grobe Schnitzer erlaubt, würde ich ihn nur zum Budgetpreis kaufen.
Hab das Spiel. Es ist ganz lustig. Aber die ständigen Ladezeiten sind einfach unerträglich.Es gibt kein Level das man einfach so mal schnell spielen kann. Hüpft die Heldin durch ein Fenster, kommt gleich der Ladebildschirm. Egal ob vor 5min schon einer war.
Also ich fand es auch nicht schlecht. Ich persönlich würde 80%- 81% geben.
das Spiel ist der Hammer. Und die Musik ist ja mal richtig gut das hätte ich diesem Yamaoka nicht zugetraut, das der sich mal Mühe gibt,
Bei mir hats auch nicht gleich gezündet, aber nach 2 Stunden konnte ich kaum noch aufhören. Hab mir dann auch in 2 Tagen alle Erfolge geholt.Shadows of the Damned und Killer 7 bleiben aber Suda51s beste Spiele. No more Heroes ist für mich nur überschätzter Käse!!!;-)
Bin total entäuscht, bin auch noch nicht weiter als Ende des ersten Levels .
Ich hab mit dem spiel meinen spass. Nur noch 3 trophies von Platin entfernt.Bayonetta kann es in keiner hinsicht das wasser reichen, aber so shlecht wie es hier hingestellt wird finde ich das game auf keinen fall.