Monster Boy and the Cursed Kingdom – im Test (Switch)

Mit der buckligen Verwandtschaft ist es so eine Sache: Jins Onkel begnügt sich nicht damit, bei der Familienfeier im angeheiterten Zustand peinliche Herrenwitze zu erzählen. Er reitet gleich voll­trunken auf einem fliegenden Fass und verwandelt seine ­Mitmenschen in ­anthropomorphe Tiere. Nun liegt an es Jin, die ­Sache wieder in Ordnung zu bringen – magische Kugeln könnten dabei helfen, so er sie findet…

Fängt Jins Abenteuer zunächst in menschlicher Form an, verändert sich sein Äußeres mit der Zeit beträchtlich: Als rundlicher Schweinepirat (nur echt mit Augenklappe) hat er Zugriff auf durchschlagende Magie. Als Schlange quetscht er sich durch enge Öffnungen, als Froschmann lernt er die Vorzüge einer langen, elastischen Zunge kennen. Nur durch klugen Einsatz und clevere Kombination der ­neuen, tierischen Talente bahnt Ihr Euch erfolgreich den Weg durch ­abwechslungsreiche Szenarien.

Monster Boy fühlt sich ­gerade durch die stets einblendbare ­Karte mit ihren Icons mehr nach Metroidvania an als frühere Episoden der Reihe, trotzdem bleibt es dem Erbe der Wonder Boy-Reihe treu. Die einzelnen Biome sind klar voneinander getrennt und es gibt eine feste Abfolge, in der sie gespielt werden. Gleichwohl lohnt es sich, bereits durchquerte Areale erneut zu durchforsten: Dank neuer Fähigkeiten öffnet sich immer mal wieder ein Pfad oder Ihr dürft endlich eine schon früher verführerisch glänzende Schatztruhe öffnen.
Erfahrungspunkte gibt es nicht, stärker werdet Ihr stattdessen durch unterwegs aufgegabelte Herzcontainer, neue Tierverwandlungen und bessere Ausrüstung, die Ihr bei den über die Welt verteilten Händlern kauft. Oft haben neue Gegenstände und Fähigkeiten auch noch Nebenwirkungen: Mit einem heißen Paar Schuhe schmelzt Ihr Eisblöcke, die den Weg nach unten versperren. Als Schlange spuckt Ihr nicht nur Gift, um Gegner zu verletzen – Ihr ­aktiviert so auch magische ­Kristalle, die gerne mal als Schalter fungieren. Überhaupt kommt das Abenteuer ­teilweise angenehm rätsellastig daher: Viele Räume und Areale sind intelligente, in sich abgeschlossene Puzzles, die es zu lösen gilt, um voranzukommen und im Idealfall auch noch ein paar Schätze einzusacken.

Generell ist ein wacher Geist hier sehr nützlich: Vielen Endgegnern kommt Ihr nicht einfach mit nackter Gewalt bei – dann liegt es an Euch, Bewegungsmuster zu durchschauen, ­Schwachstellen zu erkennen und spezielle Eigen­heiten der Kampfarena in die ­Taktik einzubeziehen.