Mortal Kombat 11 – im Test (PS4 / Xbox One)

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Auf der wichtigsten Wertungs-Aggregations-Webseite metacritic.com klafft beim Thema Mortal ­Kombat 11 eine gewaltige Lücke: zwischen dem Wertungsschnitt der Kritiker (8,3 von 10) und dem der User (2,8 von 10). Zwei der zahllosen ”0 von 10”-Nutzer-Bewertungen stellen wir Euch exemplarisch vor: ”Das Spiel ist ganz in Ordnung – gute Grafik, Sound und Spielmechanik. Aber es enthält Mikrotransaktionen, Loot-Boxen und verlangt, dass man grindet. Ich habe Vollpreis dafür bezahlt – das Spiel ist Verarsche! KAUFT ES NICHT!” Beispiel 2: ”Social-­Justice-Warrior-Propaganda-Müll! Ich wollte Mortal Kombat zocken und keinen CNN- oder New-York-Times-Simulator. Absoluter Dreck, ich lasse mir den Kaufpreis erstatten!”

In den klassischen Türmen kämpft Ihr am Schluss gegen die neue Kronika – wer sie besiegt, sieht dieses blutige Finale.

Natürlich äußern sich nicht alle User so krass, die Beispiele verdeutlichen aber das Problem, mit dem ein solcher ”Wertungsschnitt” zu kämpfen hat: Kaum ist bei einem Spiel bekannt, dass es Mikrotransaktionen enthält (die freilich oft zu krititsieren sind), fallen wütende Gamer über das Produkt her und brandmarken es als Abfall. Der zweite Kommentar ist ein eher amerikanisches Phänomen und fußt auf dem Story-Ending des schwarzen Kämpfers Jax. Der nutzt darin die Macht über die Zeit, um ein großes Unrecht der Menschheitsgeschichte – die Versklavung afrikanischer Menschen – ungeschehen zu machen. In unserem Online-Test könnt Ihr Euch die Szene anschauen. Ihr dürft uns aber glauben, dass Jax’ Abspann nichts enthält, was auch nur annähernd eine politisch streitbare ­Position enthält. Dennoch fühlen sich Personen, die meist dem rechten Spektrum zuzuordnen sind, davon animiert, das Spiel als linke Propaganda abzustrafen. Der Begriff ”Social Justice Warrior” wird hier abwertend für jemand gebraucht, der sich zum Beispiel für Minderheiten, Frauen- oder Bürgerrechte einsetzt.

Im seinem individuellen Abspann beendet Jax die Sklaverei – für einige Spieler ein Grund, sich über die angebliche politische Botschaft der Macher aufzuregen.

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John Spartan
I, MANIAC
John Spartan

Als absoluter Casual MK Fan reicht mir der Vorgänger aus. Das Spiel kram ich alle Jubeljahre mal raus, um jemandem die absurden Fatalities zu zeigen. Ich würde mich aber nicht von den Mikrotransaktionen abschrecken lassen. Bei diesem Spiel geht es ums Gameplay und das scheint klasse zu sein. Außerdem sollte man Prügelspiele unterstützen, die eine ausgearbeitete Kampagne vorweisen können.

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Einfach Krypta der Zeit ignorieren.

ChrisKong
I, MANIAC
ChrisKong

Leider schalten Publisher auch bei direkter, sachlicher Kritik komplett auf Durchzug. Eine Kommunikation mit dem Konsumenten ist weder gewünscht noch gesucht. In einigen Fällen sogar verunmöglicht oder pervertiert.
Ich nehm als Beispiel gerne meinen Lieblingsverein Warner. Da reagiert man nicht auf Mails, die FB-Seite, die ja auch zum Austausch gedacht sein soll, erfährt auch keinerlei Aufmerksamkeit, usw. Und es geht in dem Fall auch nicht mal nur um Kritik, sondern auch eine simple Anfrage kann und will nicht beantwortet werden. Dann leistet man sich dauernd, wirklich dauernd einen Bock nach dem anderen. Zieht mediale Aufmerksamkeit nach sich, wird zum Teil sogar gezwungen zu handeln, aber der Lerneffekt ist gleich null. Und dabei gibts Total Quality Management nicht erst seit gestern, #toyota.
Von entsprechenden Produkten würd ich einfach die Finger lassen, namentlich zählen im Spielbereich diese ich-krieg-auf-Disc-nur-ein-Teil-der-Rest-darf-geladen-werden-Kollektionen dazu.
Und so nachvollziehbar dieser Frust auch ist, wer Metacritic als Denkzettel missbraucht, tut sich selbst auch keinen Gefallen damit. Bei den Publishern scheint davon kaum etwas anzukommen. Nichtkaufen ist immer noch das effektivste Mittel. Aber auch da, die Hohlköppe in den Teppichetagen müssen dann immer noch die richtigen Schlüsse ziehen und ja, auch das darf angezweifelt werden, s. Lernfähigkeit.

Max @ home
I, MANIAC
Max @ home

Der Schlagabtausch zwischen zwei politischen und gesellschaftlichen Extremen nimmt leider inzwischen nicht nur ungeahnte Ausmaße an, sondern erreicht aktuell auch wirklich regelmäßig den Spielebereich. Wenn sich beispielsweise GameSpots “Days Gone”-Testerin via Twitter u. a. darüber beschwert, dass die Freaker allesamt weiß sind, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn die gegnerische Seite ins gegenüberliegende Horn bläst. Ganz gleich, wie weit hergeholt oder gar bescheuert das Ganze auch sein mag. Ich sehe das eher als tragisches Spiegelbild der aktuellen Gesellschaft.

Die “0 von 10”-Nutzer-Bewertungen aufgrund von Loot-Boxen, Online-Zwang & Co. sind genauso wenig als Teil eines ernstzunehmenden Tests zu sehen, sondern vielmehr als Mischung aus Strafe, Signal und Warnung. Als einzelner Spieler hat man ausgesprochen wenig Möglichkeiten, dem Hersteller negatives Feedback mit Nachdruck zukommen zu lassen. Also greifen einige Gamer zu Mitteln, die immerhin etwas wehtun – in der Hoffnung, dass sich langfristig etwas tun könnte. Der eigentliche Zweck der Metacritic-Nutzerbewertungen wird damit natürlich verfehlt.

Das Thema zum Sinn und Unsinn bzw. Missbrauch der Bewertungen durch Nutzer finde ich übrigens nicht uninteressant. Den “MK 11”-Test hätte ich hingegen in diesem Ausmaß davon verschont. 😛

Lando
I, MANIAC
Lando

https://www.youtube.com/watch?v=qzfOKlIh100

Die Unterschiede sind schon deutlich – aber das war zu erwarten. MK9 lief auf der Vita ebenfalls merklich schlechter als auf der PS3; obwohl’s ein guter Port war.

D00M82
Moderator
D00M82

Okay das habe ich noch gar nicht gelesen. Aber da wird ein wichtiger Punkt angesprochen den ich auch schon seit Jahren an der teilweise dummen „Gamer“ Community kritisiere. Bei Schlagwörtern entgleitet Ihnen sämtlicher Hang zu Relationen und es wird völlig überzogen gehatet.

ChrisKong
I, MANIAC
ChrisKong

Oben aus dem Text und dort wird auf Metacritic verwiesen. Wenn exemplarisch steht, dann geh ich schon davon aus, dass es ein originalgetreues Zitat ist. Aber ehrlich, so klingt es auch ziemlich, wenn man ein wenig im Netz unterwegs ist.

D00M82
Moderator
D00M82

Kong woher stammt denn das Zitat?

Tabby
Gast

Mir hat der permanente Online Zwang das Spiel letztendlich versaut.
Nachdem ich mit den richtig guten Storymode durch war, tendierte der Wiederspielwert (abgesehen von ein paar 1 vs 1 Matches) gen Null.
War mein erster richtiger Fehlkauf dieses Jahr.

ChrisKong
I, MANIAC
ChrisKong

”Social-­Justice-Warrior-Propaganda-Müll! Ich wollte Mortal Kombat zocken und keinen CNN- oder New-York-Times-Simulator. Absoluter Dreck, ich lasse mir den Kaufpreis erstatten!”

Das sagt mehr über den User als das Spiel aus. Bei Metacritic gilt das selbe wie bei Amazon, die vernünftig geschriebenen Rezensionen erkennt man eigentlich leicht, den Rest kann man ja ignorieren.

Gast

Den “Film” habe ich mir bereits bei YT gegeben. Knappe 3h sehr gute Unterhaltung, die zwar sehr abwegig ist aber mich immer noch besser unterhalten hat, als die letzten Marvel-Filme.

Das Spiel scheint wieder solide geworden zu sein, das freut mich und wenn es denn mal komplett ist, schlage ich ggf. zu. So zerstückelt, wie es jetzt ist, brauch ich es nicht.
Schade auch, dass die Zeiten vorbei sind, da man – gerade bei Prügelspielen – es mit zu nem Kumpel nehmen konnte, um ein paar Runden zu dreschen.

Das das Thema Lootboxen und Grind ein ziemlich starkes Thema sind, merkt man auch dem Test an, auch wenn es in diesem gefühlt eher heruntergespielt wird. Eine bzw. dann zwei von vier Seiten sind dann irgendwie doch recht viel. Da wäre eine eigene Stellungnahme bzw. Thematisierung schon besser gewesen.
Ohne es gespielt zu haben, scheint es mir eher an den Vorgänger “Deadly Alliance” orientiert zu sein. Das war – leider – auch ein ziemliches Grindfest, dank der Krypta, die so ich mich erinnere, sogar Charaktere enthielt. Da variierten aber die Kosten zwischen zwei- und vier-/fünfstellig.
Die Frage ist hier jedoch, kann ich mit Echtgeld Abkürzungen dafür kaufen und sei es über den Umweg erst Coins zu kaufen und mit denen dann die einzelnen Währungen freizuschalten? Wenn ja, dann ist der Shitstorm schlicht berechtigt, zumal dann auch die hohen “Kosten” für die Krypta einen Sinn haben – zumindest für Warner Bros., die ja schon in anderen Titeln gerne solche Scheiße abgezogen haben, wie z.B. Schatten des Krieges.

Noch ein Thema, das bisher nur wenig beachtet wurde: Es gibt wieder ziemliche Vorwürfe bezüglich der Arbeitsbedigungen …

Lando
I, MANIAC
Lando

Hm, ich stecke im Zwiespalt: Einerseits reizt mich der gute Story-Modus, auf der anderen Seite empfinde ich die Gewaltdarstellungen mittlerweile als too much. Auch, wenn das Meiste, wiederum, so überspitzt dargestellt wird, dass man es kaum noch ernst nehmen kann.

Die Version für die PS4 Pro hatte ich im Auge – da würde ich leichte technische Abstriche in Kauf nehmen (hab ja auch eine One X) fürs komfortablere Spielen mit dem für mich immer noch konkurrenzlosen Dualshock 4-Steuerkreuz.

Nipponichi
I, MANIAC
Nipponichi

Mal abgesehen von dem Onlinekrempel, finde ich das Spiel sonst verdammt cool. Es hat, wie schon Teil IX und X eine recht coole Atmosphäre. Spielbarkeitstechnisch braucht es sich meiner Meinung nach heutzutage vor anderen großen Marken wie Tekken oder Streetfighter nicht mehr zu verstecken. Geschichtstechnisch ist es ohnehin praktisch allen anderen Prügelspielen überlegen. Ich würde sagen, das geht schon seit Deception so, hat aber seit Teil IX massiv zugenommen.

Und wenn irgendwann mal auch noch die GotY-Edition kommt, die dann alle Inhalte mitbringt, dann lohnt es sich erst richtig. Das Spiel ist besser als sein ruf, wenn man den ganzen Onlinemist mal außer Betracht läßt. Mir fehlen zwar ein paar Kämpfer wie Shang Tsung, Goro, Sheeva oder Reptile, aber das kann ja unter Umständen noch kommen.