Neverwinter – im Test (XOne)

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Das Free-to-Play-Modell ist bei einigen Herstellern beliebt, bei vielen Spielern verhasst. Dennoch setzt Entwickler Cryptic Studios sein PC-MMO von 2013 auch für die Xbox One um. Das waschechte Online-Rollenspiel ist kostenlos erhältlich und hat sogar die offizielle Lizenz der ”Dungeons &amp Dragons”-Reihe im Reisegepäck.

Im Universum der Vergessenen Reiche angesiedelt, hat es die namensgebende Stadt Neverwinter nicht einfach. Nach Naturkatastrophen belagern finstere Mächte die stattliche Ansiedlung. Um in den Konflikt einzugreifen, erstellt Ihr zunächst Euren Bildschirmcharakter: Ihr bestimmt Eure Rasse vom Halb-Ork über Sonnenelf bis zum Halbling, die genreübliche Charakterklasse (Magier, Schurke, Kämpfer etc.) sowie das Aussehen bis ins Detail.

Nach kurzen Einführungsaufträgen eröffnet sich die Metropole mit zahlreichen Aufgaben. Meist zieht Ihr los, um Banditen und fiese Magier dingfest zu machen oder mysteriösen Ereignissen an einsamen Orten nachzugehen. Die Online-Pflicht erfordert ein Abo von Xbox Live Gold, ermöglicht es aber, dass Ihr mit vier Kumpels in die Quests zieht. Gleichermaßen absolviert Ihr die Story-Aufträge auch im Alleingang. So oder so verwickeln Euch ständig Feinde in flotte Echtzeit-Duelle: Mit Angriffszaubern, Schwert oder Bogen holzt Ihr schnell feindliche Lakaien weg, der zuverlässigen Zielhilfe sei Dank. Stärkere Gegner machen Blocks und Ausweichen nötig, was an der Ausdauer zehrt. Ebenso holt Ihr zu aufladbaren Spezialattacken wie Brachialschlägen oder multiplen Pfeilschüssen aus. Beim unkomplizierten Kampf kommen auch Genreneulinge gut klar.

Die in Areale unterteilte Spielwelt erreicht Ihr per Schnellreise auf der Landkarte. So gelangt Ihr in Einzelbezirke von Neverwinter, Waldgebiete oder ins Gebirge. Natürlich erwarten Euch zudem verschachtelte Dungeons samt Gegneransammlungen und Fallen. Einige Kerker sind speziell auf ein Heldenquintett ausgelegt. Eine praktische Zielmarkierung geleitet Euch immer zum nächsten Missionsziel. Hilfreich sind ebenso menschliche oder tierische Computergefährten sowie Reittiere, um die Reisen zu verkürzen. Lagerfeuer dienen zur Erholung bei mehretappigen Quests. Mit genug Rohstoffen und Beute lasst Ihr Euch in der Stadt Ausrüstung und Kleidung von Fachleuten anfertigen. Zudem verkauft Ihr Waren übers virtuelle Auktionshaus. Neben den Missionen geht es in offene Schlachten gegen Computergegner (PvE) oder menschliche Kontrahenten (PvP), in denen Ihr nach Wartezeit zugeteilt werdet.

Unüblich für ein Free-to-Play-Spiel: Ihr rennt fast nirgends gegen die berüchtigte ”Paywall” – eine Spielstelle, die echten Geldeinsatz nötig macht. ”Neverwinter kann gratis bis zum Stufenmaximum gezockt werden. Nur wenn Ihr zum Beispiel als Drachengeborener spielen wollt oder seltene Gegenstände benötigt, sind Zen-Punkte fällig. Die Premium-Währung gibt es für Spielgeld, als Tauschware oder mittels Mikrotransaktionen (1.000 Zen kosten knapp 10 Euro).

Thomas Stuchlik meint: Technisch gesehen, ist Neverwinter eine Frechheit. Die eigentlich hübsche Optik steckt voller Ruckeleinlagen, kleinere Bugs ziehen sich durch die gesamte Spielwelt. Auch teils englische Textfetzen und Hilfestellungen für die PC-Version haben hier nichts zu suchen. Dennoch ist die Spielmechanik aufs Pad mit frei belegbaren Tasten gut umgesetzt. Die Missionen verlaufen nach gewohntem Strickmuster, Kämpfe und Beutezüge funktionieren tadellos. Selbst dumme KI-Feinde, magere Präsentation und kleinteilige Menüs stören nicht wirklich. Rund um das klassische Fantasy-Setting gibt es viel zu tun und viel zu entdecken – schade, dass es der Missionsbaukasten ”Foundry” noch nicht auf Konsole geschafft hat. Ergo: ein einsteigerfreundliches MMO, das mit kostenlosem Einstieg lockt und ohne Zwang auskommt, etwas kaufen zu müssen.

Technisch mäßiges, spielerisch gutes MMORPG mit kaum F2P-Generve.

Singleplayer8
Multiplayer
Grafik
Sound
stefanstick
I, MANIAC
stefanstick

Ja, lass Dich Anfangs nicht von der Grafik abschrecken.

stefanstick
I, MANIAC
stefanstick

Ich hatte es mal installiert und bin da nicht warm mit geworden. Es lag aber einfach nur an der Grafik.