NieR: Automata – im Test (PS4)

0
4429
Zurück
Nächste

Seite 1

Spiel:
Publisher:
Developer:
Genre:
Getestet für:
Erhältlich für:,
USK:
Erschienen in:

2B, der Name der Haupt­figur von NieR: Automata ist mitnichten eine einfallslose Typenbezeichnung. Spricht man diesen englisch aus, kommt ”to be” heraus, der Infinitiv des englischen Verbs ”sein”. Und um das ”Sein (oder Nichtsein)” dreht sich vieles in diesem tragischen Androidenmärchen. Die anfangs hart wirkende, frivol gekleidete Roboterbraut 2B kämpft sich durch eine Welt voller Wider­sprüche: Sind die Maschinen­wesen, die sie und ihre Kollegen der YoRHa-Kampftruppen im Auftrag der Menschen bekriegen, wirklich ihre Feinde? Sind es ­Erinnerungen, die ein Lebewesen zu einem solchen machen, während die körperliche Hülle austauschbar ist? Können Androiden und Maschinen Gefühle entwickeln oder ahmen sie menschliche Verhaltensweisen nur nach?

Letztere Frage wird mehrmals erörtert: Zum Beispiel, wenn pazifistische Roboter in einer Kommune zusammenleben. Kann diese Utopie der treudoof dreinblickenden Maschinen mit ihren kindlichen Freuden und Wünschen funktionieren oder ist sie von Vornherein zum Scheitern verurteilt? Besonders makaber, fast niederschmetternd ist der Massenselbstmord religiöser Roboter; nachdem Ihr ihren vermeintlichen Propheten zu Schrott verarbeitet habt, suchen die verblendeten Eiferer Erlösung in einem Pool voll kochendem Eisen.

Doch natürlich ist NieR: Auto­mata auch ein japanisches Hack’n’Slay-Videospiel: Platinum Games, die Macher von zwei Bayonetta-Teilen und Metal Gear ­Rising lassen Euch mit einem toll funktionierenden, unglaublich schnellen Kampfsystem auf Heerscharen von Blechkübeln los. Deren Design und Größe variiert massiv: Vom 1-Meter-Mülleimer und 4-Meter-Robo-Köter über die fliegende 8-Meter-Unter­tasse und den 20-Meter-Eisen­titan bis hin zum elektrisch pulsierenden 200-Meter-Riesenwurm ist alles dabei. Die mechanischen Krea­turen stechen mit Lanzen zu, schmettern ihre Eisenfäuste auf den Boden, grillen Euch mit glühenden Lasern und feuern ­Bullets aus allen Rohren: ­Schwärme tiefroter Kugeln schwirren, ­dotzen, mäandern, pulsieren über den Bildschirm, dass Fans von ­Bullet-Hell-Shoot’em-Ups vor Freude glucksen. Derweil weicht Ihr via Dash-Move aus – hier ist die Abfrage sehr benutzerfreundlich: Wer häufig dasht, kommt selbst im extremen Getümmel teils unbeschadet davon. Weicht Ihr ganz knapp vor einem feindlichen Treffer aus, kann 2B einen krachenden Konterschlag lancieren, der Gegner schon mal in die Luft katapultiert. Unterm Strich ist den Entwicklern ein flüssiges, einsteigerfreundliches ­Bayonetta light-Kampfsystem gelungen. Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die spielerisch überraschenden 2D-Shoot’em-Up-Passagen, die NieR: Automata immer ­wieder und selbst bei epischen Bossfights einstreut.

Zurück
Nächste