NieR: Automata – im Test (PS4)

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Auch der Rollenspiel-Anteil kommt in Automata nicht zu kurz: Ihr lauft durch eine semi-offene, in puncto Größe aber sehr überschaubare Spielwelt und könnt überall mit Kämpfen Erfah­rungspunkte sammeln sowie zahllose Rohstoffe auflesen. An mehreren Orten tummeln sich Plaudertaschen und Auftraggeber: Ihr sucht nach vermissten Freunden und Kindern, holt Medizin für einen kranken Elch oder tretet etwa zu einem Wettrennen gegen eine ulkige Flugmaschine an. Waffen kauft Ihr zumeist im Krämerladen, das Aufleveln der Klingen ist leider nicht interessant wie in NieR, dafür bringt jedes Schwert und jeder Speer eine ­Hintergrundgeschichte mit.

Ein wichtige Rolle in NieR hat auch Euer fliegender Begleiter: Er versorgt 2B mit Infos zum nächs­ten Auftrag und kann im Kampf mächtig austeilen – sei es mit schwachen, konstanten Schuss-Salven oder starken Hammer- und Laser-Attacken, die aber etwas Aufladezeit bis zum Folgeeinsatz benötigen. Während das Aufleveln des Pods überschaubar ist, kann Androidin 2B ihren eigenen Körper massiv aufrüsten – und zwar mit Chips, die alles Mögliche verbessern. Ihr müsst hier den erweiterbaren, aber letztlich doch begrenzten Speicherplatz klug nutzen und entscheiden, ob Euch ein Erfahrungspunkte-Bonus, mehr Lebensenergie oder ein besserer Ausweich-Dash wichtiger ist. Wir empfehlen den automatischen Medipack-Einwurf, wenn die Lebensleiste unter 30% fällt, sowie das langsame, aber automatische Heilen, wenn Ihr keinen Treffer kassiert – mit diesen beiden Chips spielt es sich erheblich komfortabler. Apropos Komfort: Wer auf Energieanzeige von Feinden, Karte oder Textlog verzichten kann, darf sogar diese Standard-Chips ausbauen und zum Beispiel einen Gegenstand-automatisch-Aufheben-Chip nutzen. Spielt Ihr schließlich auf der einfachsten Schwierigkeitsstufe, könnt Ihr sogar Chips zum Auto-Ausweichen, Dauerfeuer oder Zuschlagen implementieren – das raten wir aber wirklich nur ausgesprochenen Action-Verweigerern.

Das Setting verquirlt postapo­kalyptische Stadtkulissen mit Ausflügen in die Natur, sogar ein schräger Vergnügungspark und eine entrückte Trabantenstadt ohne Texturen ist dabei. Meist bewegt Ihr Euch in drei Dimensionen, der Abstecher in eine mittelalterliche Burg zum Beispiel läuft aber komplett in 2D ab. Überall trefft Ihr auf Eigenheiten und Design-Elemente, die man ”typisch japanisch” heißen könnte: 2B kann man auf Leitern nur allzu leicht unter den kurzen Rock schauen, androgyne Jünglinge (die auch noch Adam und Eva heißen) schweben in Energie-Sphären in der Luft und auf der Kirmes greift Euch ein Panzer an, an dessen Geschützen irre grinsende Roboter mit Harlekin­mützen sitzen.

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