Nintendo Switch Sports – im Test (Switch)

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Noch ein bisschen komplexer ist Fußball. Hier steuert Ihr im ”1 vs. 1”- oder ”4 vs. 4”-Match Eure Figur mit dem Stick, führt durch Drücken der Schultertaste einen Sprint aus und rennt in zwei- bis dreiminütigen Partien einem überdimensionalen Rundleder hinterher, das Ihr mit Schwingbewegungen Richtung Tor tretet. Oft hat das mehr mit Bambini-Aggro-Kick als mit authentischer Fußball-Simulation zu tun, macht aber auf seine Weise verdammt viel Spaß. Gleiches gilt für das launige Torwandschießen, das als separater Modus mit dem im Lieferumfang enthaltenen Beingurt gespielt wird und Euch zur Abwechslung mal wirklich treten lässt.

Ebenso unterhaltsam, aber kaum neu fühlt sich Badminton an. Federball eint ohnehin vieles mit dem Tennissport, in der Nintendo-­Version macht es dann aber wirklich kaum noch einen Unterschied, ob Ihr nun das Joy-Con schwingt, um einen Tennisball oder einen Federball zurückzuschlagen. In beiden Sportarten springt Eure Figur automatisch und gibt dem Ball je nach Haltung des Controllers einen Drall mit, die Schultertaste lässt einen Stoppball direkt hinterm Netz ankommen. Die restlichen alten Bekannten haben dann nur noch marginale Änderungen erfahren.

Wer will, spielt beim Bowling auf ausgefallenen Kursen mit Hindernissen und darf auf Wunsch nicht mehr nur nacheinander Wurf um Wurf gegen seine Freunde antreten, sondern auch zeitgleich im Splitscreen. Ungewohnt ist, dass Ihr die Schultertaste nun nicht mehr loslassen müsst, um die Kugel zu werfen, sondern ZR permanent gedrückt haltet. Das war im Original intuitiver. ­Chanbara wurde um Säbel mit Spezialfähigkeiten erweitert: Das Energieschwert lädt mit der Zeit einen Superangriff auf, während die Zwillingsschwerter Euch mit je einem Joy-Con pro Hand doppelt so viel Angriffskraft bieten.

Switch Sports ist ein patenter Nachfolger in der altgedienten Reihe, bei dem gerade Wii-Nostalgiker auf ihre Kosten kommen. Mit einer ausgewogenen Mischung aus alten Lieblingen und unterhaltsamen Neuzugängen macht das Konsolen-Workout heute noch mindestens genauso viel Spaß wie damals 2006 – gerade wenn man ein paar Freunde als Trainingspartner dabei hat. Dennoch bekommt Ihr hier im Vergleich zum ”Resort”-Paket von 2009 das Diät-Menü aufgetischt: Sechs Sportarten sind im Vergleich zu den zwölf von ­Resorts wirklich mager, und es ist gut, dass Nintendo bereits Nachschub ankündigt. Trotzdem fehlt es an ­Langzeitmotivation. In Wii Sports levelte der Computer immerhin noch das Niveau Eurer Gegner mit, wenn Ihr Euch in eine der Sportarten verbeißen wolltet – darauf müsst Ihr im neuen Teil verzichten. Die einzige Motiva­tionskarotte ist so der Online-Modus, in dem Ihr per Zufallsprinzip neue Kleidung für Euren Mii freispielen dürft. Aber gut, Langfris­tigkeit ist bei einem Partyspiel sicher auch zu vernachlässigen.

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Nipponichi
I, MANIAC
Nipponichi

Ich habe mir das Spiel auch gekauft, zusammen mit noch einem weiteren Paar Joy-Cons. Eigentlich war ich nie der Casual-Spiel-Zocker. Das nervte mich schon auf der Wii, weshalb ich da damals Wii Sports auch nicht sonderlich gerne gezockt hatte, obwohl ich es gut gemacht fand.

Seit gar nicht langer Zeit, hat sich das aber irgendwie geändert. Dieses Switch-Sports hat mich irgendwie dazu bewegt und bisher hat es mir sehr gut gefallen. Mein Sohn spielt das Spiel auch sehr gerne. Trotz der recht wenigen Disziplinen finde ich es nicht verkehrt, dennoch ist halt auch hier wieder dieser fade Beigeschmack, ein deutlich unvollständiges Spiel zu bekommen, anbetracht dessen, daß noch weitere als Download kommen werden.

Ich werde immer Hardcore-Zocker bleiben, aber dieses Spiel hat dafür gesorgt, daß ich zumindest mal solchen Spielen nicht mehr abgeneigt bin, wie z.B. Auch Fitness Boxing, welche ich gerne mache.

deztiny
I, MANIAC
deztiny

Spiele bisher tatsächlich nur Tennis – für mehr reicht meine Zeit nicht. Das hatte mir auf der Wii schon sehr gefallen und jetzt finde ich es noch besser. Zumindest bei Tennis kann ich sagen, dass es schon viele Stunden dauert (sag mal einen höhere zweistellige Stundenzahl), bis man die Schläge wirklich so gut und sicher beherrscht, dass man man in die A Liga kommt.
Also vielleicht ist der springende Punkt, ob man den Spieleumfang danach bewertet, bis wann man in allen Sportarten auf A kommt und diese damit wirklich beherrscht? Dann finde ich die Anzahl der Sportarten nicht zu gering für den Preis.

Gast

@lennard-willms
Ja leider, die Liste dieser Titel wird immer länger. Selbst ein Animal Crossing ist ja auch erst durch das letzte große Update wirklich komplett gewesen. Was da zum Release auf Cartridge veröffentlicht wurde, war ja auch eigentlich nur ein schlechter Witz.

Gast

Die geringe Anzahl an Sportarten ist auch mein größter Kritikpunkt, ansonsten gefällt mir Switch Sports für zwischendurch überraschend gut.