Papo & Yo – im Test (PS3)

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Monster ist Quicos bester Freund. Er ist so groß, dass man auf seinen dicken rosa Bauch klettern und ihn als Trampolin benutzen kann. Monsters Lieblingsbeschäftigungen sind Schlafen und Essen. Besonders gern hat er gelbe Früchte, damit kann man ihn überall hinlocken. Aber noch lieber sind ihm die grünen Frösche. Die sind aber nicht gut für Monster, denn kaum hat er einen verputzt, wird er rasend vor Zorn und Quico muss sich vor ihm in Sicherheit bringen. Da Monster aber Quicos bester Freund ist, nimmt er ihm das nicht übel – und so macht er sich mit seinem Spielzeugroboter Lula auf, Monster von seiner unermesslichen Wut zu heilen.

Diese Geschichte könnte allzu herzig klingen und vielleicht an Majin and the Forsaken Kingdom erinnern, wenn nicht schon zu Beginn des Spiels klar wäre, dass Monster kein gewöhnliches Monster ist. Papo &amp Yo ist ein Bild für die bedingungslose Liebe eines Sohnes zu einem Vater, der diese eigentlich nicht verdient hat. Und der ihm gleichzeitig so viel Angst macht, dass er sich vor ihm in eine Traumwelt flüchtet. Umso wichtiger erscheint es, Monster zu heilen und die beiden zu vereinen.

Also macht Ihr Euch auf die Suche nach dem, der Monster heilen kann. Es geht durch eine menschenleere surreale Stadt, die einer lateinamerikanischen Favela gleicht – mit endlosen bunten Häuserstapeln, Wellblechdächern und engen Straßen. Dabei müsst Ihr Rätsel und Sprungpassagen absolvieren, um neue Wege in dem Gassengewirr zu öffnen und manchmal sogar ganze Teile der Stadt umzugestalten. Viel Geschick ist dazu nicht notwendig: laufen, springen, mit Lulas Unterstützung etwas schweben – damit erschöpfen sich Quicos gut funktionierende Akrobatikkünste schon.

Vorsicht aber, wenn besagte Frösche auftauchen: Nach deren Verzehr wird Monster zu einem wütenden, brennenden Derwisch, der Quico dicht auf den Fersen ist – also lieber gleich die grünen Quaker an der nächsten Hauswand kaputtschlagen. Die Rätsel in Papo &amp Yo sind eher simpel, dafür sehr hübsch inszeniert und voller Ideen. Dinge, mit denen Ihr interagieren könnt, wurden mit weißer Kreide in die Umgebung gemalt: Ihr dreht an einem Kreideschlüssel, der in einem Wassertank steckt und schon bekommt dieser winzige Flügelchen und flattert davon – zu anderen Tanks, die, wenn Ihr genug aktiviert habt, als Brücke dienen. Oder Ihr steht vor einem Abgrund und baut Euch einen Übergang aus Häusern, indem Ihr kleine Kisten platziert, die auf magische Weise mit den großen Häusern verbunden sind. Wer nur auf Spielmechanik und Hochglanzgrafik aus ist, wird schlecht bedient. Papo &amp Yo erzählt in fünf Stunden mit einfachen, stimmigen Mitteln die traurig-schöne Geschichte von Quico und Monster, das aus dramaturgischer Sicht vielleicht nicht sofort als der Vater hätte entlarvt werden müssen.

Allegorisches Vater-Sohn-Abenteuer – technisch okay, visuell trotzdem beeindruckend.

Singleplayer8
Multiplayer
Grafik
Sound
Gast

richtig toller titel, der spielerisch und rätseltechnisch ruhig noch etwas anspruchsvoller hätte sein dürfen. dafür gibt’s ein absolut gelungenes- und sehr kraftvolles ende serviert. kann’s nur empfehlen!

Gast

Sehr schönes und vor allem innovatives Spiel.Sehr anspruchsvolle Thematik und meines Wissens das erste Videospiel,welches eine dysfunktionale Vater-Sohn Beziehung thematisiert.Ein Novum sozusagen und bringt in meinen Augen das Medium weiter.Trotz allem will ich eine WIIU und ein ZombiU im Laufwerk!!! @Vreem:Was hältst Du denn davon???