Meinung
Oliver Ehrle meint: Sega gibt sich Mühe, Basis und Einsatzgebiete in ein Universum zu packen: Bei den Vorgängern spielte die Handlung hauptsächlich in den Missionen, aber bei Phantasy Star Universe gibt’s auch in Städten und Raumstation einiges zu erleben. In den Missionen bringen die vielen Handlungsszenen und gut versteckte Schätze mehr Spannung in den Kampfmarathon, trotzdem dürft Ihr nicht allzuviel Abwechslung erwarten. Bald stellt Ihr fest, dass sich die Levelarchitektur in vielen Abschnitten sehr ähnelt, auch die Monstertypen wiederholen sich zu oft – etwas mehr Vielfalt hätte dem Universum nicht geschadet. Für Online-Freaks gibt’s zudem kaum Gründe, das Solo-Abenteuer zu spielen: Im Gegensatz zum Dreamcast-Erstling ist die Offline-Handlung komplett vom Online-Modus abgekoppelt, Ihr könnt den trainierten Helden also nicht übernehmen. Die stellenweise dämliche KI geht Euch gehörig auf die Nerven: Selbst in Obermotzkämpfen bohren die Kameraden schon mal in der Nase. Deshalb ist der Story-Modus ein unterhaltsames Abenteuer für Einsteiger, die vor den ersten Online-Schritten erstmal Welt und Kampfsystem ausloten möchten. Mit guten Freunden erlebt Ihr spannende Abenteuer: Mit seinen taktischen Echtzeit-Kämpfen und der einfach gestrickten Welt ist Phantasy Star Universe” deutlich überschaubarer als etwa Final Fantasy 11. Neben den Nächte füllenden Sessions könnt Ihr auch mal nur ein bis zwei Stunden auf Monsterjagd gehen, unnütze Märsche gibt es dank Transport zum Einsatzort und Palaver-Skip nicht. Dafür lassen sich aber auch nicht einfach schnell am Marktplatz ein paar Level-15-Spieler zusammenpfeifen, Ihr müsst in diversen Raumstationen etwas mühsam Anschluss suchen. Deshalb sind Online-Verabredungen mit Freunden wichtiger als beim Square-Enix-Konkurrenten. Weil das Universum so neu ist, tummeln sich derzeit vor allem auf der PS2 noch nicht allzu viele Spieler in ihm: Wir begegneten bei unserem Test im besten Fall knapp einem Dutzend Abenteurern. Phantasy Star Universe ist ein unkompliziertes Online-Rollenspiel für kurze und lange Ausflüge. Ein echtes Massenerlebnis erwartet Euch dabei aber nicht: Bei nur sechs Spielern pro Raumstation kommt der Universums-Charakter nur eingeschränkt rüber.