Project Gotham Racing 3 – im Klassik-Test (360)

Die britischen Entwickler von Bizarre Creations sind bekannt für ambitionierte Rennspiele: Den Anfang machte Metropolis Street Racer für Segas letzte Konsole ­Dreamcast, das nach mehreren ­Verschiebungen und trotz einiger Bugs die Herzen der Rennspielfans mit seinem erfolgreich verwirklichten Konzept eroberte – so lebensecht umgesetzte Stadtrennen gab es vorher nirgends zu erleben. Ein direkter Nachfolger von MSR wurde durch das verfrühte Aus des Dreamcast ­unmöglich, aber ein anderer Hardwarehersteller nutzte das vorhandene Potenzial: Microsoft sicherte sich die Dienste von Bizarre, um zum Xbox-Start mit Project Gotham ­Racing einen Rennspielhit präsentieren zu können. Auch der zweite Teil überzeugte vor rund zwei Jahren auf ganzer Linie, entsprechend hoch waren die Erwartungen für Project Gotham Racing 3, nachdem dieses offziell als Start-Titel für die Xbox 360 angekündigt wurde.

Ab dem 2. Dezember geht’s also wieder in einigen Metropolen rund um den Globus zur Sache. Bizarre setzte bei der Stadtauswahl auf eine Mischung aus bewährten und neuen Schauplätzen: Tokio, New York und London gab es zuletzt beim ersten Project Gotham Racing zu sehen, die legendäre Nordschleife feierte in Teil 2 ihr Debüt – erstmals dabei ist das amerikanische Spielerparadies Las Vegas.

Damit hat sich die Zahl der Rennorte im Vergleich zum Vorgänger zwar halbiert, aber der Schein trügt, denn die tatsächlich befahrbare Fläche wurde kräftig erweitert. So seid Ihr z.B. in New York nicht nur auf kleine Gebiete Manhattans beschränkt, sondern braust über zwei gewaltige Brücken in benachbarte Ortsteile wie Brooklyn, während beim Nürburg­ring nun auch der modernde Formel-1-Kurs zur Auswahl steht. Die Innenstadt von London mitsamt ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten ist ebenso in größerem Umfang enthalten wie die von Neonreklamen gesäumten Straßen Tokios. Imposant fällt die zentrale Straße – der Strip – von Las Vegas aus: Die meisten der bekannten Casinos säumen die ­Asphaltmeile, bei vielen könnt Ihr auch kurzerhand einen Abstecher durch die Einfahrten machen. Wer die große Erkundungstour nimmt, ist stolze fünf Minuten unterwegs.