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Diese Kräfte sind ein Grund, warum Scarlet Nexus trotz der anfangs genannten Schwächen so großartig ist: Ein Tastendruck genügt und Ihr werft Autos in die Luft, schleudert Statuen auf Gegner oder lasst Baugerüste über ihnen zusammenbrechen. Das sind beeindruckende Attacken, die in Kombination mit Euren Waffenangriffen – Yuito führt ein Katana, während Kasane mit Shuriken wirft – und den Fähigkeiten Eurer Teammitglieder zu immer längeren Combos verbunden werden können. Nutzt etwa die Elektrokinese Eures Platoon-Kumpels Shiden, um den Boden unter Strom zu setzen, Gegner so zu betäuben und im Anschluss einen Kronleuchter von der Decke zu reißen und ihn wie einen Kreisel in die Monstermenge zu schleudern.
Die Gegnervielfalt im Spiel mag begrenzt sein und auch die gelegentlich auftretenden Bosse hätten innovativer sein können, doch das Kampfsystem macht dies locker wieder wett! Im Verlauf der zwölf Kapitel umfassenden Story öffnet es sich immer mehr und führt so zu einem Spielfluss, wie ihn sonst nur Action-Slasher à la Devil May Cry haben.
Und was ist nun mit der Story? Die ist zeitgleich die größte Stärke und die größte Schwäche des Spiels. Scarlet Nexus malt ein interessantes Zukunftsszenario, das spannende Fragen aufwirft und trotz des anfänglichen Klischee-Bingos einige wirklich tolle Figuren entwickelt. Gerade in den Vertrauensepisoden (kleinen Charaktermissionen, in denen Ihr die Beziehungen zu Euren Platoon-Mitgliedern für Boni stärkt) werden aus den eindimensionalen Abziehbildern plötzlich echte Menschen. In solchen Momenten muss man Scarlet Nexus einfach lieben, denn sie sorgen dafür, dass einem Charaktere wie der raubeinige Gemma, der über sein Altern und den bevorstehenden Ruhestand als Veteran nachdenkt, oder der grantige Shiden, der unter dem Druck seiner eigenen Ansprüche leidet, nachhaltig ans Herz wachsen.
Auch das Szenario ist großartig! Die Welt von New Himuka ist bereits lange vor dem Auftauchen der Anderen eine absolute Dystopie. In einer Zeit, in der alle Menschen über psionische Kräfte miteinander verbunden sind, ist Privatsphäre ein Fremdwort. Der Staat herrscht mit eiserner Faust und sucht sich nur die Besten der Besten für seine AAS-Platoons, während der Rest der weniger Begabten skrupellos verheizt wird.
Darin steckt Zündstoff, den das Spiel zu Anfang durchaus untersucht, diese Ansätze werden nach der Hälfte der Geschichte aber achtlos verworfen für eine platte Gut-gegen-Böse-Story mit wilden Wendungen. In solchen Momenten kann einen Scarlet Nexus schon mal frustrieren. Doch dann dauert es eben auch nicht mehr lange bis zum nächsten actiongeladenen Kampf mit den Anderen, in dem Ihr wieder eine neue Fähigkeit einsetzen dürft, oder bis zur nächsten Vertrauensepisode, in der Euch Eure liebsten Teamkameraden mehr von sich erzählen. Und da liegt der Hase im Pfeffer: Was macht ein Spiel gut? Am Ende eben mehr als die Summe seiner Teile.
Okay. Danke für den Hinweis. Demos schrecken mich aber leider oft eher ab. Hab schon ein paar Mal die Erfahrung gemacht, dass ich eine Demo doof fand und das Spiel später trotzdem toll. ??♂️
@bort1978 Ich würde dir empfehlen, die Demo im PSN-Store runterzuladen und es mal kurz anzutesten. Das Kampfsystem und vor allem Kampfgefühl ist schon anders im Vergleich zu einem DMC oder Bayonetta.
Danke für den Tipp. Ich zocke aber generell nur noch digital. Das Wochenangebot neulich habe ich leider nicht genutzt. Aber jetzt wo es auf Weihnachten zu geht, dürfte bestimmt schnell ein neues Angebot in den Store kommen.
Wenn 35 Euro für die Retail-Fassung unter gutes Angebot fallen, dann würde sich ein Besuch bei Netgames anbieten…
@lennard-willms Na da bekomme ich doch schon Lust auf das Spiel. ? Ist jetzt auf der Wunschliste und bei einem guten Angebot schlage ich zu (Haha).
@ghostdog83 Aber ‘ne schöne Sauerei 😀
@bort1978 Dann solltest Du mit “Scarlet Nexus” glücklich werden. Das Kampfsystem ist verdammt flüssig. Man kann in Sekunden zwischen Kräften wechseln und sie “stapeln” sich quasi auch. Heißt: Stell Dir z. B. vor gleichzeitig “verdoppelte Telekinesobjekte”, “Pyrokinese”, “Zeit verlangsamen” und “Unverwundbarkeit” zu aktivieren, das macht dann richtig Spaß ^^
Du siehst ja oben im Screenshot, dass man die Fähigkeiten über so ein Fähigkeitenrad mit vier Slots auswählt. Das ist vielleicht das einzige, was gegen Ende minimal umständlich ist, weil man, wenn man alle Fähigkeiten freigeschaltet hat, noch mit R1 auf die “zweite Seite” schalten muss, um die anderen Fähigkeiten zu sehen. Da man die Slots aber frei belegen kann, packt man dann halt seine Lieblingskräfte auf Seite 1.
Man fühlt sich gegen Ende dann so richtig schön überlegen und gleitet durch die Monster wie ein Messer durch heiße Butter 🙂
Danke Dir. Ich habe den Test im Heft gelesen. So richtig klar, wie das Kampfsystem dann aber abläuft, ist es mir noch immer nicht. Kann man flüssig, wie bei DmC, zwischen den ganzen verschiedenen Kräften wechseln und sie nahtlos aneinanderreihen? Ich mag es sehr, wenn man dann richtig im Kampfsystem drin ist und sich überlegen durch die Gegner schnetzelt.
Ich kopiere mal meinen Kampfsystem-Kasten aus dem originalen Print-Test hier rein:
“Neben Euer eigenen Telekinese-Fähigkeit dürft Ihr Euch im Kampf auch die Kräfte Eurer Mitstreiter borgen. Dies geschieht über das ”Struggle Arms System” (SAS). In einem Waffenrad wählt Ihr die jeweilige Kraft aus und verkettet sie zusammen mit Euren Attacken zu immer länger werdenden Combos. Zur Wahl stehen Pyro- und Elektrokinese, die Euren Angriffen zusätzlichen Feuer- oder Blitzschaden verleihen, Hellsicht, die Gegner im Nebel aufdeckt, temporäre Unverwundbarkeit, die Fähigkeit, telekinetisch geworfene Objekte zu verdoppeln, Unsichtbarkeit, Teleportation und die Macht, die Zeit zu verlangsamen. Später könnt Ihr diese Kräfte auch gleichzeitig einsetzen.”
Das Fähigkeiten-Repertoire ist echt ziemlich umfangreich und öffnet sich im Spielverlauf immer mehr. Anfangs hat man nur ein paar Fähigkeiten, die man sich leihen kann, später wechselt man zwischen acht verschiedenen Skills hin und her und die meisten davon haben in irgendeiner Form Synergie-Effekte. Natürlich hat man irgendwann seine Lieblings-Kombos und verwendet die einfach immer wieder, aber dass ist bei solchen Spielen ja oft der Fall. 😀
Ist das Kampfsystem echt so gut und umfangreich, wie bei DmC und Bayonetta? Dann wäre mein Interesse geweckt. Schlauchlevel sind mir da sogar lieber, als Open World. Ich setze es mir mal auf die Wunschliste.
Das Spiel war neulich sogar schon für 42 € im Wochenangebot im Store zu haben. Ging ja flott.
Mein Argument für Scarlet Nexus ist für mich das Kampf System, da ich seit Devil May Cry und Bayonetta ein Fan von Arena Kämpfen bin.
@lennard-willms Beim vierten Scrarlet fehlt noch ‘n “S”.^^
Vielen lieben Dank für die Ergänzungen, sehr nett von dir. 🙂 Im Heft steht natürlich oft mehr (kaufe mir ja nicht alle), meinte auch nur, wie du ja ebenfalls sagtest, im Fließtext hätte man vielleicht dazu ‘nen kleinen Nebensatz erwähnen können, sonst geht sowas besonders hier unter und ist dann nicht ganz nachvollziehbar, auch wenn ich dir die Einschätzung der Benotung glaube.
Ich rechne auch nur teils mit dem “schlimmsten” wenns nicht drin steht, ok. Wenn etwas nicht angesprochen wird wie die Musik, ist sie halt kein Ohrenschmaus, aber anscheinend nervt sie dann ja auch nicht durchgehend. Also so wie du es auch emnpfunden hast.
Das mich die Features der Spiele mit dem Dual Sense irgendwann so interessieren würde hätte ich selbst nicht geglaubt, aber ich finds jetzt super wenn er mehr Unterstützung findet. Mag ich sehr.
Das mit den DLC’s erwähnte ich darüber hinaus nur weil ich nachträglich lies es sollen bereits 3 Stück angekündigt sein (sowas lieb ich zum Release ja immer – not). Ok, wenns sich bei so etwas um nur Kostüme dreht ist mir sowas ja egal, und bei SP-Games generell sind mir irgendwo auch Waffen- oder Charakter-DLC’s egal. Oft erwähnt ihr es ja auch. Wollts nur gesagt haben für zukünftige Spiele, da zumindest mir sobald es sich zb um Story-DLC’s bei SP dreht, oder generell alles was sich um Onlinespiele und dafür beziehende DLC’s dreht, schon sehr wichtig sind was Einordnung, Prognosen, Häufung, u. Preis angeht. In Summe pay2win or not.
Also danke nochmals.
@ryu Mit “Scarlet Nexus” ist es tatsächlich so ne Sache: Beim Schreiben des Textes war ich wirklich zwiegespalten, weil ich die Schlauchlevel und die leere Open World auch schade fand, mir das Spiel aber eben in vielen anderen Punkten so gut gefallen hat. Deswegen steht die Kritik aber auch direkt am Anfang drin, wenn für jemanden wie dich sowas ein Todschlagargument ist.
Was die Extra-Kästen angeht: Die fehlen online ja generell. Ich hab einen Kasten zum Dual Sense geschrieben. Der wird z. B. genutzt, um über die adaptiven Trigger anzuzeigen, ob ein Angriff einsatzbereit ist oder nicht. Ganz cool, aber weit entfernt von “ausgereizt”. Der detaillierte Kasten zum Kampfsystem fehlt hier auch.
Grafik und Framerate sind stets flüssig und unterstützen das “DmC”-artige Action-Kampfsystem toll. Das hätte ich tatsächlich schreiben sollen. Sowas ist immer ne Platzfrage und ich mag es nicht, wenn solche Artikel zu reinen Featurelisten verkommen. Da war mir der Part mit der Inszenierung und den guten Ansätzen in der “Philosophie” der Welt wichtiger. Story spielt ja ne große Rolle in dem Spiel. Trotzdem hätte man nen Satz zur Grafik verlieren sollen, da hast du recht. Die Musik ist mir nicht besonders aufgefallen. Ein ganz netter und passender Japano-Rock. Nichts, was mir länger im Gedächtnis geblieben wäre.
Von DLCs habe ich nicht viel mitbekommen. Unser Muster war so eine Deluxe Edition mit ner alternativen Kostümfarbe und ein paar Items, die ich nicht benutzt habe. Die Kostüme habe ich für die Screenshots extra nicht angezogen, weil sie das Standardspiel ja nicht repräsentieren. Direkt mit dem schlimmsten rechnen würde ich da nicht, die Sorte DLC fand ich da einfach nicht erwähnenswert und der Test soll ja das Grundspiel widerspiegeln. Das Spiel kostete zum Release 70 Euro.
Hoffe, das hat geholfen 🙂 Vielleicht willst du’s dir ja ansehen, wenn’s günstiger ist. Über die Schlauchlevel konnte ich nach ner Weile nämlich echt gut hinwegsehen und die Open World ist eher dazu da, damit sich die Spielwelt wie aus einen Guss anfühlt.
Ich habs nach den detailarmen Schlauch-Levels samt einer leeren Openworld für mich bereits abgehakt, aber ich bin daher wieder für kleine Extraboxen für das Drumherum, wenns im Test nicht steht. Bei 82% würd ich mir dann doch etwas mehr zur Technik, oder überhaupt was zu Sound und Musik, oder einer evtl. Dual Sense Unterstützung wünschen, wenn das Ding wohl zum Vollpreis verkauft wird(?), darüber hinaus aber sicher mit kostenpflichtigen DLC’s(?) zu rechnen ist. So etwas zählt halt auch alles zu meinem Spielspaß -> der sich auch in Frust auschlagen kann, hinein, was mit in so einer Endnote einbezogen werden sollte. Wenn davon nicht drin steht rechne ich von vornerein hier mit dem schlimmsten.
Muss man nicht drauf hörn, is nur ‘n gut gemeinter Rat.