Tales of Symphonia Chronicles – im Test (PS3)

0
742
Spiel:
Publisher:
Developer:
Genre:
Getestet für:
Erhältlich für:
USK:
Erschienen in:

Für die meisten Spieler hierzulande war Symphonia auf GameCube die erste Begegnung mit der Tales-Serie – und sie hinterließ einen famosen Eindruck. Inhaltlich mag das kunterbunte Anime-Abenteuer gewisse Parallelen zum einflussreichen Final Fantasy X aufweisen, spielerisch stellt es aber mit weitläufiger Weltkarte und komplexen Dungeons einen deutlichen Gegenpol zu Yunas linearer Pilgerreise durch Spira dar.

Der erste Teil von 2004 dreht sich um den jungen, nicht allzu cleveren Helden Lloyd, der seine Freundin Colette auf einer Reise durch Sylvarant begleitet. Als Auserwählte ist sie die letzte Hoffnung, die sterbende Welt zu retten, doch der Preis dafür ist hoch. Die Wii-Fortsetzung Dawn of the New World spielt zwei Jahre später und dreht sich darum, was seitdem aus der Welt geworden ist. Zwar geben sich viele vertraute Figuren wieder die Ehre, die Hauptcharaktere Emil und Marta sind aber neu. Teil 2 bietet weniger große Szenarien, auf eine offene Weltkarte wird verzichtet. Dafür sind die Figuren detaillierter gestaltet und realistischer proportioniert.

Die HD-Überarbeitung fällt eher zweckmäßig aus. Auch der Erstling erstrahlt jetzt auf HD-Fernsehern im breiten 16:9-Format, die Auflösung der Grafik wurde auf 720p erhöht – dafür läuft das Spiel aber nur noch mit 30 Bildern pro Sekunde. An Geometrie und Texturen wurde nichts verändert: An den Hintergründen, die schon im Original an handgemalte Szenarien erinnern, fällt das nicht so auf, bei Nahaufnahmen von Figuren sticht aber manch ein XXL-Pixel deutlich ins Auge. Einen gewaltigen Fortschritt macht der Sound: Das dröge Tommy-Tallarico-Gedudel der Intros wurde entfernt und durch die Original-Titelsongs ersetzt. Die gelungenen Soundtracks von Traditionskomponist Motoi Sakuraba bleiben in beiden Teilen ebenso erhalten wie die englische Sprachausgabe, Puristen wählen die japanischen Originalsprecher. Letzteres ist freilich eine Frage des persönlichen Geschmacks, aber wer die typischen US-Rollenspiel-Synchros der letzten Dekade nicht mehr hören kann, der atmet hier erleichtert auf.

Ansonsten ist in der Tales-Welt alles wie gehabt. In actionreichen Kämpfen steuert Ihr eine Figur direkt, die anderen übernimmt die CPU. Mit gefundenen Lebensmitteln bereitet Ihr Speisen zu, die Energie regenerieren und andere Boni mit sich bringen. Und in ”Skits”, zahlreichen kurzen und optionalen Dialogen, werden die Persönlichkeiten Eurer Truppe auf oft amüsante Weise vermittelt.

Thomas Nickel meint: Im Gegensatz zu Final Fantasy verzichtet die Tales-Serie seit jeher auf große Verwerfungen im Spieldesign, das merkt man Tales of Symphonia an. Abgesehen von Grafik und ein paar spielerischen Feinheiten unterscheidet sich das zehn Jahre alte Abenteuer nur wenig von der aktuellen Episode Tales of Xillia. Kampfsystem und Charakterdesign sind in ihren Grundzügen vertraut, an der Koch-Mechanik hat sich ebenfalls nicht viel geändert – die inhaltliche und spielerische Kontinuität ist eine der großen Stärken der Tales-Reihe und einer der Gründe, warum moderne Spieler auch ohne Nostalgie mit den Symphonia-Chroniken ihren Spaß haben. Da ist es auch nicht so schlimm, dass der zweite Teil im Vergleich zum Erstling ein Stück abfällt. 60 Bilder pro Sekunde hätten es aber sein dürfen, auf GameCube hat’s damals ja auch geklappt.

  • zwei umfangreiche RPGs
  • erstmals mit japanischer Sprachausgabe
  • zweckmäßige HD-Überarbeitung
  • auch als Special Edition erhältlich

Gelungene HD-Neuauflage eines bunten Rollenspiel-Duos. Grafisch wäre mehr drin gewesen, dafür stimmt aber nach wie vor der Spielspaß.

Singleplayer85
Multiplayer
Grafik
Sound