The Last Story – im Test (Wii)

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Zael, Dagran und ihre Mitstreiter haben einen Traum: Sie wollen das harte Söldnerleben hinter sich lassen und zu Rittern werden. Zu angesehenen Kämpfern für Recht und Ordnung, wahrhaftigen Vorbildern, zu denen das Volk aufblickt. Doch der Weg dorthin ist lang und steinig – auch auf der Insel Lazulis, wo der Söldnertrupp im Dienste des hiesigen Souveräns dunkle Kavernen erforscht oder bei offiziellen Empfängen die Palastgarde verstärkt. Richtig kompliziert wird die Sache, als sich in einer Höhle ein rätselhaftes Symbol auf die Hand von Held Zael einbrennt und der auf einmal ganz neue Kampf-Fähigkeiten entwickelt. Noch dazu greift eine mächtige halbmenschliche Rasse nach Jahren der Isolation mit einer großen Flotte Lazulis an. Und dann ist da noch die mysteriöse Lisa – so das denn ihr echter Name ist…

Inhaltlich mag das jüngste Spiel aus dem prestigeträchtigen Hause Mistwalker klassische Bahnen einschlagen, spielerisch gehen Final Fantasy-Papa Hironobu Sakaguchi und sein Team interessante neue Wege: Schluss mit Zufallsbegegnungen und menübasierten Rundenkämpfen. Gegner laufen genau wie Ihr durch die weitläufigen Areale. Bevor der Kampf beginnt, seht Ihr das Szenario oft aus der Vogelperspektive, die bei der taktischen Planung hilft: Wo hat der Feind seine Magier postiert? Sind auch Heiler mit auf dem Feld? Dann ist es meist klug, diese zuerst auszuschalten.

Ähnlich klug ist es, leise und behutsam vorzugehen. Natürlich könnt Ihr auch mit gezückter Waffe auf den Gegner losstürmen. Besser ist es aber, eine gute Deckung zu suchen und Feinde zuerst aus der Ferne mit Distanzwaffen zu schwächen. Oder Ihr lockt sie an, um ihnen einen Scheitel zu ziehen. Im Verlauf des Abenteuers erlernt Ihr so manche Spezialattacke, die sich harmonisch in den Kampfverlauf einbinden lässt. Interessant ist das Magie-System: Eure Zauberkünstler rösten Gegner nicht nur mit den üblichen Feuerbällen. Sie erschaffen auch magische Kreise in der Kampfarena, die Eure Werte beeinflussen. Steht Ihr in einem Heilkreis, lädt sich Eure Energie auf. In einem Feuerkreis freut Ihr Euch über flammenden Zusatzschaden, wenn Ihr angreift. Attackieren könnt Ihr übrigens entweder automatisch oder manuell: Wollt Ihr auf Knopfdruck zuschlagen, ist Eure Schlagfrequenz höher, der Schaden dafür geringer. In der Praxis erwiesen sich automatische Angriffe als praktischer. Nicht nur, weil diese dem Gegner mehr Energie abziehen, Ihr habt so auch den nötigen Abstand vom Geschehen, um den generellen Kampfverlauf zu überblicken. Wer muss geheilt werden? Welcher Kamerad bereitet gerade ein magisches Donnerwetter vor und braucht daher Schutz vor feindlichen Angriffen? Sollte ich einem Mitstreiter direkte Befehle geben? So genießt Ihr in den Kämpfen schon nach kurzer Zeit ein beeindruckendes Maß an planerischer Freiheit – und das, obwohl Ihr eigentlich nur Hauptfigur Zael spielt.

Auch wenn Ihr die anderen Akteure nur indirekt beeinflusst, sind sie doch eine nützliche Hilfe im Kampf und interessante Charakterköpfe. Alle haben ihre eigenen Geheimnisse und Motivationen, denen Ihr im Lauf der Zeit auf die Spur kommt. Schon nach wenigen Minuten entwickeln die Protagonisten eine sympathische Dynamik: Der zielstrebige Dagran und die ruhige Mirania bilden einen guten Kontrast zu extrovertierteren Figuren wie Lebefrau Syrenne oder Frauenheld Lowell. Schön ist vor allem, dass sich die Helden nicht einfach in die üblichen J-RPG-Klischees pressen lassen: Selbst Figuren, die man schnell durchschaut zu haben meint, zeigen nach ein paar Stunden überraschende neue Seiten. Auch die Handlung liefert immer wieder interessante Wendungen und bleibt trotzdem stets nachvollziehbar – eine Wohltat im Vergleich zu Titeln wie Final Fantasy XIII, die regelmäßig für verwunderte Blicke und Irritation beim Spieler sorgen. Obwohl The Last Story linearer ist als das gigantisch große Xenoblade Chronicles, kaschiert das Abenteuer dies u.a. dank großer Areale und einer frei begehbaren zentralen Stadt souverän.

Technisch fällt The Last Story zwiespältig aus: Natürlich läuft das Spiel wie alle Wii-Titel in maximal 480p und kann darum nicht mit den üppigen HD-Monstern der Konkurrenz mithalten. Die Szenarien sind trotzdem meist angenehm detailliert und bei den Kämpfen blitzen üppige Effekte über den Bildschirm. Allerdings gehen gerade diese schon mal auf Kosten der Bildrate, bei manch einem Kameraschwenk macht sich dann leichtes Ruckeln bemerkbar.

Ein Volltreffer ist dafür die Soundkulisse. Ähnlich wie bei Xenoblade Chronicles geben sich britische Synchronsprecher die Klinke in die Hand und liefern erstklassige Arbeit ab: Die verschiedenen Insel-Dialekte passen weit besser ins Fantasy-Ambiente von The Last Story als die US-Akzente gewöhnlicher Rollenspiel-Lokalisationen. Bei der Musik zeigt Nobuo Uematsu erneut eindrucksvoll, warum er bis heute als einer der besten Spiele-Komponisten gehandelt wird: Im Vergleich zu seinen früheren Werken geht Uematsu filmischer und untermalender vor, ohne dabei auf seine klassischen Ohrwürmer zu verzichten – schon nach kurzer Zeit wird sich so manches Thema in Eurem Gehörgang festsetzen.

Eine überraschende Option ist der Mehrspieler-Modus. Der erlaubt Euch, entweder gegen fünf andere Spieler anzutreten oder gemeinsam mit ihnen im Team spezielle Gegner und Missionen anzugehen. Dies ist nur online möglich, auf einen lokalen Splitscreen wird verzichtet. Mangels anderer Mitstreiter zum Testzeitpunkt können wir noch keine Aussage zum Spielspaß treffen – in einer der nächsten Ausgaben reichen wir die Mehrspieler-Wertung nach.

Dafür beschäftigten wir uns ausführlich mit den umfangreichen Möglichkeiten, die Figuren ganz nach eigenem Gusto zu gestalten. Angelegte Rüstungen sind stets sichtbar, jedes Kostümdetail lässt sich einfärben oder Ihr nehmt einfach Teile ab: Gefallen Euch Gürtel oder Capes nicht, werden sie entfernt – natürlich ohne Status-Nachteil. So könnt Ihr die eingangs eher dunkel gewandete Truppe mit ein wenig Feinarbeit ganz nach Wunsch individualisieren und müsst dann auch im Mehrspieler-Modus keine Verwechslungsgefahr fürchten.

+ gut erzählte Geschichte
+ innovatives Kampfsystem
+ fordernde Bosskämpfe
+ Figuren nach Wunsch anpassbar

– Standard-Gefechte fordern kaum

Thomas Nickel meint: Eigentlich mag ich Spiele eher bunt, trotzdem begeistert mich das erdig präsentierte The Last Story auf ganzer Linie. Man merkt Handlung und Figuren sofort die Handschrift ihres Schöpfers an – trotzdem ist das Abenteuer kein Final Fantasy-Abklatsch. Das liegt vor allem an der überschaubaren Welt und dem schnell verstandenen, taktisch komplexen Kampfsystem. Gerade die Bosskämpfe haben es mir angetan: The Last Story brennt nicht einfach furiose Materialschlachten ab, fast jeder der XXL-Gegner verlangt intelligentes Vorgehen und kluge Nutzung erlernter Spezialattacken. Schade ist dagegen, dass die meisten Standard-Gefechte kaum fordern. Im Vergleich zu Xenoblade Chronicles geriet die Welt zwar nicht so beeindruckend, trotzdem meistert auch The Last Story den Spagat zwischen klassischen J-RPG-Werten und progressiven Neuerungen formidabel.

Durchdachter Action-Rollenspiel-Hybrid, der mit spannender Handlung und einem famosen fesselt.

Singleplayer90
Multiplayer
Grafik
Sound
ninboxstation
I, MANIAC
ninboxstation

Das Game ist echt einmalig in dieser Gen, es hat Schwächen (zt. das Action, das “”Erforschen”” Feelinng fehlt, ect.), aber die Stärken ua. Story, Pace, Charakter, Dialogen, ect. machen diese weider wett…90% ist eine Symbolische Zeichen für ein Game, dass praktisch durchgehen auf hohem Niveau packt dank ua. genug Abwechslung, Highlights, Spannung, oder/und Gameplay;90% verdient The Last Story, meine Meinung nach… (es hat ein paar Unschönheiten, die am Anfang etwas abschrecken könne und im Gameplay, aber wer etwas druchhält wird mit einer Kuliten RPG bedient)wer den Stil der Charakter, Story, “”reine”” Herzen Emotionen, ect. mag, kann ich Mangas/Animés empfehlen… (zwar, die meinsten die das Game oder J-RPG überhaupt in betracht ziehen, sind wahrscheinlich eh Manga/Animé Geniesser…)

Praesident Evil
I, MANIAC
Praesident Evil

Spiels jetzt schon 11 Stunden u. ich muss sagen Grafik is für Wii verh.der Hammer(definitiv schärfere Texturen als bei Xenoblade),die Musik passt wie die Faust aufs Auge und erzeugt eine super Atmosphäre.Kampfsystem gefällt mir sehr gut,taktisch u.actionreich.Das einzige was mir ein bissl fehlt ist das erkunden einer grossen Welt,aber das hab ich bei einem Mass Effect 2 auch net gehabt…ich geh weiterzocken…

16 Million Shades of Colour
I, MANIAC
16 Million Shades of Colour

[quote=DonCurrywurst]Also wenn man innovationslos ist und man trotzdem noch Traditionen hat, darf man das?[/quote] Je mehr von ihnen man in der Vergangenheit angehaeuft hat, desto weicher ruht man auf seinen Lorbeeren. Das ist alles. [quote]Naja, wenn du das sagst, wird das wohl stimmen ;)[/quote]Laber net.

wolffenstein
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wolffenstein

habs jetz auch entlich hoffe das es wirklich so gut is ^^ werd mich dann gleich ran setzen und dann gehts los 😀

Seska1973
I, MANIAC
Seska1973

Wie was? Muss ich auch übersehen haben. Dachte im “”Tutorial”” gibt es nix “”wichtiges”” als die Steuerung…

Dr. Mario
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Dr. Mario

Hast Du den Gegenstand gleich zu Beginn auch gefunden, Seska?

Seska1973
I, MANIAC
Seska1973

Spiel ist eingetroffen. Ned so ganz “”Knackige”” Texturen wie in Xenoblade, aber nach einer weile merkt man das ned. Hab erst das “”Tutorial”” hinter mirAber bisher, was nach meiner Meinung nahe kommt, ist die “”Tales of”” reihe. Erzählung, Besprechung in der Kneipe usw

DonCurrywurst
I, MANIAC
DonCurrywurst

[quote=16 Million Shades of Colour]Fehlende Innovation stoert vor allem dann, wenn es mit der Tradition auch nicht weit her ist.[/quote]Also wenn man innovationslos ist und man trotzdem noch Traditionen hat, darf man das?[quote=16 Million Shades of Colour]Hier uebertrumpft der schillernd markante Osten den mausgrauen, gesichtslosen Westen noch immer. Um Laengen.[/quote]Naja, wenn du das sagst, wird das wohl stimmen 😉

Dr. Mario
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Dr. Mario

Sonst ist mir diese USK-Kennzeichnung ja ziemlich gleich, aber bei dieser Spieleverpackung stört das Siegel schon. Und auf den dämlichen QR-Aufpapper unten hätte man auch verzichten können. So, konnte nun wenigstens schon eine halbe Stunde spielen und ich muss sagen, dass mir das strategisch ausgelegte Kampfsystem gefällt. Nur die Farbpalette ist ziemlich trist. Ich hoffe doch, dass es dann noch etwas bunter wird: momentan dominieren grau und beige.

16 Million Shades of Colour
I, MANIAC
16 Million Shades of Colour

@ DonCurrywurstFehlende Innovation stoert vor allem dann, wenn es mit der Tradition auch nicht weit her ist. Hier uebertrumpft der schillernd markante Osten den mausgrauen, gesichtslosen Westen noch immer. Um Laengen.

IKARUDENSHIN
I, MANIAC
IKARUDENSHIN

Ich freu mich schon auf Morgen. Ich hoffe, dass Amazon pünktlich liefert. Das Kampfsystem interessiert mich schon sehr. Doch am meisten freue ich mich auf die Geschichte, die Charaktere und auf die Musik.

DonCurrywurst
I, MANIAC
DonCurrywurst

@Thomas: Nervig ist nur, dass westlichen Spielen (vor allem Shootern) fehlende Innovation vorgeworfen wird. Klar sind die meisten davon einfallslos und seicht, aber aus den östlichen Gefilden ist es auch seit Jahren nichts anderes mehr.Das Bild was du da

Dr. Mario
I, MANIAC
Dr. Mario

Nö, im April kommt ja noch Pandoras Tower und heute wurde Project Zero für Europa bestätigt! Endlich!!!Auf “”The last Story”” bin ich sehr gespannt, allerdings wüsste ich ohne die Infos durch die Internetseite zum Spiel rein gar nichts rund um die Spielewelt: da ist Thomas Nickel im Test sehr schweigsam.

Dirk von Riva
Gast

The Last Story, mmhhh… wird wohl auch die letzte Geschichte sein auf der guten Wii…Traumhaftes Spiel

deaf at play
I, MANIAC
deaf at play

richtig tolles spiel. muss ich sagen! leider muss ich aufhören akku ist leer geworden , scheisse. ich habe auch probleme mit japano kitsch, wie ihr schon erwähnt habt. dieses spiel ist überraschend gering, während andere zb FFXIII2 schon extrem ist.

schnitzel
I, MANIAC
schnitzel

90 Prozent?! … Ich bin überrascht^_^Soviel hätte ich dem Nippon-RPG garnicht zugetraut.

tarma
I, MANIAC
tarma

@GaiusZeroJoa, JRPGs sind oft stereotyp, genau so wie WRPGs oder auch andere Genre.Ich schätze mal bei einem Produkt, das sich global verkaufen soll, ist das eine wichtige Anforderung.

link82
I, MANIAC
link82

sehr schön, Freitag endlich die PAL-Version, danke :)habe bereits die Japan-Version ausgiebig zocken können und kann es jedem Genre-Fan absolut ans Herz legen, für mich das beste RPG seit Jahren (da können auch Final Fantasy XIII, Demons/Dark Souls & Co nicht mithalten, auch wenn sie höher aufgelöste Optik bieten ^^)

Gipetto
I, MANIAC
Gipetto

Passt! Dann weiß was ich, was ich am Freitag Vormittag mache 😉

Gast

Ja geht.

Gipetto
I, MANIAC
Gipetto

Kann man das Spiel jetzt auch nur mitn Classic Controller zocken?

Disco Victim
I, MANIAC
Disco Victim

Metrosexuell nennt sich das dann, nur noch Dorfschwule sehen so aus.

16 Million Shades of Colour
I, MANIAC
16 Million Shades of Colour

Das Problem sind nicht die Stereotypen sondern die ewigen, leicht bis derb angeschwulten Foenfrisur-Teenager-Accessoire-Modenschauen, fuer die das JRPG-Genre seit einigen Jahren mit wenigen Ausnahmen herhalten muss. Wie uebrigens allem Anschein nach auch bei diesem Spiel.

Lagann
I, MANIAC
Lagann

[quote]Ein famoses Was Bitte?^^[/quote]Im Heft steht da Kampfsystem. @BrenmagSchön zusammengefasst, bin ganz deiner Meinung.

HASaldi404
I, MANIAC
HASaldi404

“”Durchdachter Action-Rollenspiel-Hybrid, der mit spannender Handlung und einem famosen fesselt.””Ein famoses Was Bitte?^^

BrenMag
I, MANIAC
BrenMag

Hm, ist mir immer wieder ein Rätsel, was dieser Begriff aus der Sozial- und Kulturpsychologie – (am Beispiel typisch deutsch kleinkarierter Regional-Rivalität) – eigentlich genau mit Videospiel-Figuren in einem (J)-RPG zu tun hat. Aber wenn wir schon dabei sind, frage ich allgemein: wann bot ein RPG jemals keine stereotypen Figuren? Wann sind Protagonisten eines RPG-Plots gänzlich frei von Klischees gewesen? Gerade für dieses Genre bildet dieser Einheitsbrei den Bodensatz. Viel entscheidender ist doch die Kombination mit anderen kreativen Stärken und spieltechnischen Innovationen.Wenn ich irgendwann in den nächsten Wochen “”The Last Story”” beende, werde ich nach “”Xenoblade Chronicles”” und “”Final Fantasy XIII-2″” bereits das dritte Klischee-triefende J-RPG in Folge gespielt haben. Drei Titel, die u.a. mit superber Präsentation, flüssiger Spielmechanik und – nichts ist wichtiger – intuitivem Kampfsystem begeistern. Jo mei … also alles im grünen, stereotypen Bereich 😉

GaiusZero
I, MANIAC
GaiusZero

Was Nippon-RPGs angeht bin ich immer skeptisch. Nach Schema-F gebasteltet Spiele die sich vor allem durch ihre stereotypischen Charaktere auszeichnen und wenn das keine Widerspruch in sich ist weiß ich auch nicht weiter^^. Ich bin ja dafür bei solchen Test noch ein weitere Kriterium einzubauen.Stereotyphaftikgiet 1-10, wobei 10 so dermaßen dämlich stereotypisch ist, wie der Bayer in Lederhosen mit Weisswurscht, Weissbier, Kruzifix um den Hals, CSU Wahlplakette auf der Windschutzscheibe und n Schupatler hinlegend.Aber mal gucken. Last Story sieht schon interessant(er) aus (als FF).