Tomb Raider: Underworld – im Klassik-Test (PS3 / 360)

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Traditionelle Rätsel findet Ihr ­wenige, dafür erweisen sich einige Landschaften als gewaltige Knobelaufgaben: Zwar gibt es eine Sonarkarte und Tipps als abrufbare Hilfsmittel, doch den richtigen Weg zu finden, ist gar nicht so leicht. Da passt es ins Bild, dass keine echten Bosskämpfe anstehen, sondern Bösewichte quasi im ’Vorbeiklettern’ erledigt werden – überraschend, aber in sich stimmig. Geballert wird natürlich trotzdem, ist aber serientypisch weder der Fokus noch die Stärke von Tomb Raider: Die hin und wieder angreifenden Tiere sind eher lästige Bleimagneten, zwei längere Passagen auf einem großen Tanker dagegen dienen als solide Auflockerung der sonstigen Klettereien. Auch Motorradeinlagen wurden nicht vergessen. Diese spielen sich spürbar flotter und interessanter als bei Legend: Und selbst wenn sie nicht gefallen sollten (die Meinungen bei uns sind geteilt), gehen sie zumindest schneller vorbei als letztes Mal. Laras kompletter Einsatz dagegen hat eine ordentliche Länge: Rund zehn Stunden braucht Ihr bis zum Ende, danach bleibt die Suche nach fies versteckten Relikten. Leider nicht mehr dabei sind Wettbewerbe gegen die Uhr, auch freispielbare Gimmicks wurden weitgehend gekappt.

Dass mit Underworld erstmals ein Tomb Raider-Teil auf der aktuellen Hardware-Generation entstand, sieht man sofort: Lara sieht auf PS3 und Xbox 360 realistisch aus wie noch nie, auch die Umgebungen strotzen vor Details und glänzen mit schönen Texturen. Egal, ob der vielfältige Pflanzenwuchs in den Außenbereichen von Thailand und Mexiko oder die zerklüfteten Felsformationen in der Arktis und am Meeresgrund – ­alles wirkt realistisch, originalgetreu modelliert und äußerst ansehnlich. Besonders erfreulich: Die Bildrate bleibt während des Abenteuers ­stabil.

Auf dem Wii macht Underworld einen guten, wenn auch optisch bescheidene­ren Eindruck. Allerdings fallen einige Änderungen auf: Zahlreiche Passagen wurden simpler gestrickt. Die teilweise hinzugekommenen schlichten Gesten-Rätsel ändern an diesem Umstand wenig. Ein weiterer Knackpunkt ist die ­hakeligere Steuerung, bei der wichtige Aufgaben z.B. auf den winzigen ­Minus-Knopf gelegt wurden. Speziell das öfters benötigte Nachjustieren der Kamera durch Knopfdruck und Remote­bewegungen fällt nervig aus.

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